thran handeln, müssen nach eben dieser ordnung § 27 s. 24 zwo meilen und diejenige, welche mit andern höker- und fettwaaren handeln 3 meilen von den städten entfernet seyn. In ansehung der einfürung fremder und abnahme im lande fabri- cirter wollenen tücher, wie es unter den wollen tuchhändlern und wollen tuchmachern, als auch mit den fremden und jüden zu der jahrmarktszeit gehalten werden soll, sezet das d. d. Cassel 1734 den April erlassene edict ziel und maaß. Wo- fern aber erlaubte fremde waaren, welche an dem orte und im lande nicht gemachet werden, vielwe- niger daselbst zu haben sind, immittelst von den fremden eingeführet und verkaufet werden, so ist solches hieher nicht zu ziehen, Schaumburgische policeiordnung, cap. 47. Inhalts der F. Hes- sen Casselischen jüden-ordnung 1739 § 23 s. 23, sol- len die jüden keinen offenen laden halten, auch ih- re waaren, ausser den markttagen nicht in die häuser herum tragen, selbige anbieten, und sol- chergestalt damit hausiren. Sihe Menkenssy- stema juris ciuilis, s. 1001, F. S. Gothaische landesordnung tit. 31, th. II cap. 3, Churbraun- schweig-Lüneburg. landesgesäze, P. III c. 4 s. 360 fg. s. 452.
§ 286
Ein pfuscher heiset derjenige, welcher handwerks-ein pfuscher arbeit machet, iedoch nicht in der zunft ist, oder das handwerk nicht recht gelernet hat, folglich nichts tauget. Johann Leonhart Frisch im Teutsch-Lateinischen wörter buche II th. s. 58 leitet sothanes wort vom pusch her, immasen sich sol- che stümper und störer immer für den andern ih- res handwerks verstecken müßten, damit sie ih- nen die werkzeuge nicht wegnähmen. Andere wollen das wort von der redensart: aus dem pu-
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von den zuͤnften.
thran handeln, muͤſſen nach eben dieſer ordnung § 27 ſ. 24 zwo meilen und diejenige, welche mit andern hoͤker- und fettwaaren handeln 3 meilen von den ſtaͤdten entfernet ſeyn. In anſehung der einfuͤrung fremder und abnahme im lande fabri- cirter wollenen tuͤcher, wie es unter den wollen tuchhaͤndlern und wollen tuchmachern, als auch mit den fremden und juͤden zu der jahrmarktszeit gehalten werden ſoll, ſezet das d. d. Caſſel 1734 den April erlaſſene edict ziel und maaß. Wo- fern aber erlaubte fremde waaren, welche an dem orte und im lande nicht gemachet werden, vielwe- niger daſelbſt zu haben ſind, immittelſt von den fremden eingefuͤhret und verkaufet werden, ſo iſt ſolches hieher nicht zu ziehen, Schaumburgiſche policeiordnung, cap. 47. Inhalts der F. Heſ- ſen Caſſeliſchen juͤden-ordnung 1739 § 23 ſ. 23, ſol- len die juͤden keinen offenen laden halten, auch ih- re waaren, auſſer den markttagen nicht in die haͤuſer herum tragen, ſelbige anbieten, und ſol- chergeſtalt damit hauſiren. Sihe Menkensſy- ſtema juris ciuilis, ſ. 1001, F. S. Gothaiſche landesordnung tit. 31, th. II cap. 3, Churbraun- ſchweig-Luͤneburg. landesgeſaͤze, P. III c. 4 ſ. 360 fg. ſ. 452.
§ 286
Ein pfuſcher heiſet derjenige, welcher handwerks-ein pfuſcher arbeit machet, iedoch nicht in der zunft iſt, oder das handwerk nicht recht gelernet hat, folglich nichts tauget. Johann Leonhart Friſch im Teutſch-Lateiniſchen woͤrter buche II th. ſ. 58 leitet ſothanes wort vom puſch her, immaſen ſich ſol- che ſtuͤmper und ſtoͤrer immer fuͤr den andern ih- res handwerks verſtecken muͤßten, damit ſie ih- nen die werkzeuge nicht wegnaͤhmen. Andere wollen das wort von der redensart: aus dem pu-
ſche,
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von den ſtaͤdten entfernet ſeyn. In anſehung der
einfuͤrung fremder und abnahme im lande fabri-
cirter wollenen tuͤcher, wie es unter den wollen
tuchhaͤndlern und wollen tuchmachern, als auch
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den [FORMEL] April erlaſſene edict ziel und maaß. Wo-
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policeiordnung, cap. 47. Inhalts der F. Heſ-
ſen Caſſeliſchen juͤden-ordnung 1739 § 23 ſ. 23, ſol-
len die juͤden keinen offenen laden halten, auch ih-
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chergeſtalt damit hauſiren. Sihe Menkens ſy-
ſtema juris ciuilis, ſ. 1001, F. S. Gothaiſche
landesordnung tit. 31, th. II cap. 3, Churbraun-
ſchweig-Luͤneburg. landesgeſaͤze, P. III c. 4 ſ. 360
fg. ſ. 452.
§ 286
Ein pfuſcher heiſet derjenige, welcher handwerks-
arbeit machet, iedoch nicht in der zunft iſt, oder
das handwerk nicht recht gelernet hat, folglich
nichts tauget. Johann Leonhart Friſch im
Teutſch-Lateiniſchen woͤrter buche II th. ſ. 58 leitet
ſothanes wort vom puſch her, immaſen ſich ſol-
che ſtuͤmper und ſtoͤrer immer fuͤr den andern ih-
res handwerks verſtecken muͤßten, damit ſie ih-
nen die werkzeuge nicht wegnaͤhmen. Andere
wollen das wort von der redensart: aus dem pu-
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/127>, abgerufen am 30.12.2024.
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