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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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XLV haubtstück
101) seifensieder, 102) seiler, oder repschläger,
103) sibmacher, 104) sigelgraber, oder pitschierste-
cher, 105) spigelmacher, 106) sporner, 107) stahl-
arbeiter, 108) stempelschneider, 109) steinbrecher,
110) steinbrücker, oder pflasterer, 111) steinmetzen,
112) steinschneider, 113) stückgüser, 114) tapezirer,
115) taschner, 116) teppichmacher, 117) therbrenner,
118) tischler oder schreiner, 119) töpfer, oder euler,
120) trompetenmacher, 121) uhrmacher, 122) wag-
macher, 123) wagner oder stellmacher, 124) wachs-
arbeiter, 125) wachsbleicher, 126) wachspossirer,
127) weber, 128) weisgärber, 129) zapfen- u. leuchten
macher, 130) ziegler, 131) zinn- und kannengüser, 132)
zukerrafineurs, diese künstler und handwerke theilen
sich ein: in 1) freie, 2) gesperrte, und 3) ungesperrte.
Die freie sind diejenige, welche nicht zünftig, oder
unter gewisse amtsregeln verbunden, sondern we-
gen seltenheit der meister, von iedem, der die kunst
oder das handwerk verstehet, ungehindert kan ge-
trieben werden. Die gesperrte sind, welche we-
gen ihrer sonderbaren vortheile und mechanischen
kunstgriffe ihre gesellen nicht reisen lassen, damit
sie die wissenschaft für sich allein behalten mögen;
die ungesperrte oder frei offene handwerke nennet
man diejenigen, welche an vielen orten eingefüh-
ret, und meistens in gewissen zünften eingeschlossen
sind, davon die gesellen frei in allen städten ar-
beiten können. Man hat dabei zu sehen, auf der
gilden verfassung, ordnungen, und gebräuche,
auch cärimonien.

§ 257
worin die
verfassung
und die na-
tur, die ord-
nungen u.

Die verfassung und die natur der zünfte beste-
hen darin: daß sie die stadt- auch landmeister in
sich begreifen, welche von einerlei gewerbe und ge-
meinschaft sind, wegen ihrer handwerks-angele-

genheiten

XLV haubtſtuͤck
101) ſeifenſieder, 102) ſeiler, oder repſchlaͤger,
103) ſibmacher, 104) ſigelgraber, oder pitſchierſte-
cher, 105) ſpigelmacher, 106) ſporner, 107) ſtahl-
arbeiter, 108) ſtempelſchneider, 109) ſteinbrecher,
110) ſteinbruͤcker, oder pflaſterer, 111) ſteinmetzen,
112) ſteinſchneider, 113) ſtuͤckguͤſer, 114) tapezirer,
115) taſchner, 116) teppichmacher, 117) therbrenner,
118) tiſchler oder ſchreiner, 119) toͤpfer, oder euler,
120) trompetenmacher, 121) uhrmacher, 122) wag-
macher, 123) wagner oder ſtellmacher, 124) wachs-
arbeiter, 125) wachsbleicher, 126) wachspoſſirer,
127) weber, 128) weisgaͤrber, 129) zapfen- u. leuchten
macher, 130) ziegler, 131) zinn- und kannenguͤſer, 132)
zukerrafineurs, dieſe kuͤnſtler und handwerke theilen
ſich ein: in 1) freie, 2) geſperrte, und 3) ungeſperrte.
Die freie ſind diejenige, welche nicht zuͤnftig, oder
unter gewiſſe amtsregeln verbunden, ſondern we-
gen ſeltenheit der meiſter, von iedem, der die kunſt
oder das handwerk verſtehet, ungehindert kan ge-
trieben werden. Die geſperrte ſind, welche we-
gen ihrer ſonderbaren vortheile und mechaniſchen
kunſtgriffe ihre geſellen nicht reiſen laſſen, damit
ſie die wiſſenſchaft fuͤr ſich allein behalten moͤgen;
die ungeſperrte oder frei offene handwerke nennet
man diejenigen, welche an vielen orten eingefuͤh-
ret, und meiſtens in gewiſſen zuͤnften eingeſchloſſen
ſind, davon die geſellen frei in allen ſtaͤdten ar-
beiten koͤnnen. Man hat dabei zu ſehen, auf der
gilden verfaſſung, ordnungen, und gebraͤuche,
auch caͤrimonien.

§ 257
worin die
verfaſſung
und die na-
tur, die ord-
nungen u.

Die verfaſſung und die natur der zuͤnfte beſte-
hen darin: daß ſie die ſtadt- auch landmeiſter in
ſich begreifen, welche von einerlei gewerbe und ge-
meinſchaft ſind, wegen ihrer handwerks-angele-

genheiten
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[106/0116] XLV haubtſtuͤck 101) ſeifenſieder, 102) ſeiler, oder repſchlaͤger, 103) ſibmacher, 104) ſigelgraber, oder pitſchierſte- cher, 105) ſpigelmacher, 106) ſporner, 107) ſtahl- arbeiter, 108) ſtempelſchneider, 109) ſteinbrecher, 110) ſteinbruͤcker, oder pflaſterer, 111) ſteinmetzen, 112) ſteinſchneider, 113) ſtuͤckguͤſer, 114) tapezirer, 115) taſchner, 116) teppichmacher, 117) therbrenner, 118) tiſchler oder ſchreiner, 119) toͤpfer, oder euler, 120) trompetenmacher, 121) uhrmacher, 122) wag- macher, 123) wagner oder ſtellmacher, 124) wachs- arbeiter, 125) wachsbleicher, 126) wachspoſſirer, 127) weber, 128) weisgaͤrber, 129) zapfen- u. leuchten macher, 130) ziegler, 131) zinn- und kannenguͤſer, 132) zukerrafineurs, dieſe kuͤnſtler und handwerke theilen ſich ein: in 1) freie, 2) geſperrte, und 3) ungeſperrte. Die freie ſind diejenige, welche nicht zuͤnftig, oder unter gewiſſe amtsregeln verbunden, ſondern we- gen ſeltenheit der meiſter, von iedem, der die kunſt oder das handwerk verſtehet, ungehindert kan ge- trieben werden. Die geſperrte ſind, welche we- gen ihrer ſonderbaren vortheile und mechaniſchen kunſtgriffe ihre geſellen nicht reiſen laſſen, damit ſie die wiſſenſchaft fuͤr ſich allein behalten moͤgen; die ungeſperrte oder frei offene handwerke nennet man diejenigen, welche an vielen orten eingefuͤh- ret, und meiſtens in gewiſſen zuͤnften eingeſchloſſen ſind, davon die geſellen frei in allen ſtaͤdten ar- beiten koͤnnen. Man hat dabei zu ſehen, auf der gilden verfaſſung, ordnungen, und gebraͤuche, auch caͤrimonien. § 257 Die verfaſſung und die natur der zuͤnfte beſte- hen darin: daß ſie die ſtadt- auch landmeiſter in ſich begreifen, welche von einerlei gewerbe und ge- meinſchaft ſind, wegen ihrer handwerks-angele- genheiten

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/116>, abgerufen am 30.12.2024.