Der baze ist entweder leicht oder gut. Die lezte gattung gilt in Thüringen und Franken 16 pfen. Der leichte tut 4 kreuzer. Von den plappern, matthiern, und der marien-münze sihe den von PraunI s. 119 s. 125. Der matthier gilt in Nider-Sachsen 4 pfennige.
§ 2812
von den tournosen.
Nachher kamen die turnosen auf, welche der könig Philipp der schöne in Frankreich, der vom jare 1286 bis 1314 geherrschet, hat schlagen las- sen, und im 14ten jarhundert gänge und gebe ge- wesen sind. Ein alter turnos machet 4 albus und einen häller, Estors anmerkungen über das geistliche und stats-recht cap. 44, Dr. Orth in den anmerkungen über den IIten teil, tit. VII § 17 s. 655 fg. der Frankfurtischen reformation, von Praun am a. o. I cap. 3 § 12 s. 89 fg.
§ 2813
von den gros-tour- nois.
Die gros-tournois sind die älteste silberne münze in Frankreich. Sie heissen auch sols-tour- nois, sols d'argent, gros deniers blancs; Lude- wig der VIIIIte lise fie schlagen, 58 stücke auf die mark. Der kaiser Ludewig aus Baiern erlau- bete 1341 Jacob von Knoblach im saal-hofe zu Frankfurt am Maine grose tournose zu schlagen, je 631/4 auf die mark. Vom Hermanne, prinzen von Hessen, erzbischofe zu Cöln hat Köhler s. 141 des XVIIten teiles, einen tournos stechen las- sen. Uebrigens nennet man dise klippen auch klippinge.
§ 2814
wenn die florenen aufgekom- men sind?
Darauf entstunden die florenen, welche eine florem (lilie) zum gepräge hatten, und daher auch lilien-gulden hisen. Sie wurden in der mitte des 13ten jarhunderts 1252 zu Florenz geschlagen, und nachher in Teutschlande sehr gänge. Sie
hisen
LXV haubtſtuͤck
Der baze iſt entweder leicht oder gut. Die lezte gattung gilt in Thuͤringen und Franken 16 pfen. Der leichte tut 4 kreuzer. Von den plappern, matthiern, und der marien-muͤnze ſihe den von PraunI ſ. 119 ſ. 125. Der matthier gilt in Nider-Sachſen 4 pfennige.
§ 2812
von den tournoſen.
Nachher kamen die turnoſen auf, welche der koͤnig Philipp der ſchoͤne in Frankreich, der vom jare 1286 bis 1314 geherrſchet, hat ſchlagen laſ- ſen, und im 14ten jarhundert gaͤnge und gebe ge- weſen ſind. Ein alter turnos machet 4 albus und einen haͤller, Eſtors anmerkungen uͤber das geiſtliche und ſtats-recht cap. 44, Dr. Orth in den anmerkungen uͤber den IIten teil, tit. VII § 17 ſ. 655 fg. der Frankfurtiſchen reformation, von Praun am a. o. I cap. 3 § 12 ſ. 89 fg.
§ 2813
von den gros-tour- nois.
Die gros-tournois ſind die aͤlteſte ſilberne muͤnze in Frankreich. Sie heiſſen auch ſols-tour- nois, ſols d’argent, gros deniers blancs; Lude- wig der VIIIIte liſe fie ſchlagen, 58 ſtuͤcke auf die mark. Der kaiſer Ludewig aus Baiern erlau- bete 1341 Jacob von Knoblach im ſaal-hofe zu Frankfurt am Maine groſe tournoſe zu ſchlagen, je 63¼ auf die mark. Vom Hermanne, prinzen von Heſſen, erzbiſchofe zu Coͤln hat Koͤhler ſ. 141 des XVIIten teiles, einen tournos ſtechen laſ- ſen. Uebrigens nennet man diſe klippen auch klippinge.
§ 2814
wenn die florenen aufgekom- men ſind?
Darauf entſtunden die florenen, welche eine florem (lilie) zum gepraͤge hatten, und daher auch lilien-gulden hiſen. Sie wurden in der mitte des 13ten jarhunderts 1252 zu Florenz geſchlagen, und nachher in Teutſchlande ſehr gaͤnge. Sie
hiſen
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LXV haubtſtuͤck
Der baze iſt entweder leicht oder gut. Die lezte
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matthiern, und der marien-muͤnze ſihe den von
Praun I ſ. 119 ſ. 125. Der matthier gilt in
Nider-Sachſen 4 pfennige.
§ 2812
Nachher kamen die turnoſen auf, welche der
koͤnig Philipp der ſchoͤne in Frankreich, der vom
jare 1286 bis 1314 geherrſchet, hat ſchlagen laſ-
ſen, und im 14ten jarhundert gaͤnge und gebe ge-
weſen ſind. Ein alter turnos machet 4 albus
und einen haͤller, Eſtors anmerkungen uͤber das
geiſtliche und ſtats-recht cap. 44, Dr. Orth in
den anmerkungen uͤber den IIten teil, tit. VII § 17
ſ. 655 fg. der Frankfurtiſchen reformation, von
Praun am a. o. I cap. 3 § 12 ſ. 89 fg.
§ 2813
Die gros-tournois ſind die aͤlteſte ſilberne
muͤnze in Frankreich. Sie heiſſen auch ſols-tour-
nois, ſols d’argent, gros deniers blancs; Lude-
wig der VIIIIte liſe fie ſchlagen, 58 ſtuͤcke auf die
mark. Der kaiſer Ludewig aus Baiern erlau-
bete 1341 Jacob von Knoblach im ſaal-hofe zu
Frankfurt am Maine groſe tournoſe zu ſchlagen,
je 63¼ auf die mark. Vom Hermanne, prinzen
von Heſſen, erzbiſchofe zu Coͤln hat Koͤhler ſ.
141 des XVIIten teiles, einen tournos ſtechen laſ-
ſen. Uebrigens nennet man diſe klippen auch
klippinge.
§ 2814
Darauf entſtunden die florenen, welche eine
florem (lilie) zum gepraͤge hatten, und daher
auch lilien-gulden hiſen. Sie wurden in der mitte
des 13ten jarhunderts 1252 zu Florenz geſchlagen,
und nachher in Teutſchlande ſehr gaͤnge. Sie
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 1130. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1142>, abgerufen am 21.11.2024.
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