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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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von dem salz-regale.
Ober-Harzes s. 301, die soole zu Frankenhausen
in Thüringen ist 10 bis 11 lötig, stats- und reise-
geographie VI s. 1011, der gehalt der salz-quelle
wird entweder vermittels einer sool-wage, aus
glase, messing, oder silber, besage Leupolds in
theatro machinarum, oder am sichersten über
dem feuer durch das siden erforschet, Gasser am
a. o. s. 261 § 3.

§ 2786

Je leichter die soole ist, desto mehrer gradirungdie leichte
soole muß
gradiret
werden.

bedarf diselbige. Solche beschihet im gradir-
hause oder leck-werke. Dises ist ein langes ge-
bäude, dadurch die luft streichen kann, welches
mit einem dache versehen ist. Unter disem ligen
die rinnen, unter disen aber das leck-werk, wor-
auf die soole von oben aus den rinnen tropfenweise
und vollends herunter in den kasten fällt, wären-
der zeit aber stärker wird, indem die luft die
süßen teilgen der soole auslecket. Das leckwerk
wird aus stroh, oder nach Bösens fürschlage
besser aus dörnern gemachet. Man sehe die be-
schreibung des Hanauischen salz-werkes zu Nau-
heim in der Wetteran beim Kevsler I s. 50, von
Justi
am a. o. II s. 251 fgg. Die soole ist durch
rören und gerinne vermittelst der kunst-werke in
die koten zu bringen, immasen dises die sparungs-
kunst erfodert.

§ 2787

Die policei, auch die rentkammer, kan hinter-wie die pro-
ben des salz-
wassers zu
machen
sind?

gangen werden, wenn sie den angebern der ent-
würfe zu leichte glaubet, und ein salzwerk anlegen
will, iedoch es die kosten nicht austrägt; so ist
nach den versuchen Isaac Newtons in den prin-
cipiis philosophiae naturalis mathematicae
s. 373
voraus zu sezen, was maßen das salzwasser bei-
nahe zweimal zu schwer, als das süsse wasser sei,

Kühn

von dem ſalz-regale.
Ober-Harzes ſ. 301, die ſoole zu Frankenhauſen
in Thuͤringen iſt 10 bis 11 loͤtig, ſtats- und reiſe-
geographie VI ſ. 1011, der gehalt der ſalz-quelle
wird entweder vermittels einer ſool-wage, aus
glaſe, meſſing, oder ſilber, beſage Leupolds in
theatro machinarum, oder am ſicherſten uͤber
dem feuer durch das ſiden erforſchet, Gaſſer am
a. o. ſ. 261 § 3.

§ 2786

Je leichter die ſoole iſt, deſto mehrer gradirungdie leichte
ſoole muß
gradiret
werden.

bedarf diſelbige. Solche beſchihet im gradir-
hauſe oder leck-werke. Diſes iſt ein langes ge-
baͤude, dadurch die luft ſtreichen kann, welches
mit einem dache verſehen iſt. Unter diſem ligen
die rinnen, unter diſen aber das leck-werk, wor-
auf die ſoole von oben aus den rinnen tropfenweiſe
und vollends herunter in den kaſten faͤllt, waͤren-
der zeit aber ſtaͤrker wird, indem die luft die
ſuͤßen teilgen der ſoole auslecket. Das leckwerk
wird aus ſtroh, oder nach Boͤſens fuͤrſchlage
beſſer aus doͤrnern gemachet. Man ſehe die be-
ſchreibung des Hanauiſchen ſalz-werkes zu Nau-
heim in der Wetteran beim Kevſler I ſ. 50, von
Juſti
am a. o. II ſ. 251 fgg. Die ſoole iſt durch
roͤren und gerinne vermittelſt der kunſt-werke in
die koten zu bringen, immaſen diſes die ſparungs-
kunſt erfodert.

§ 2787

Die policei, auch die rentkammer, kan hinter-wie die pro-
ben des ſalz-
waſſers zu
machen
ſind?

gangen werden, wenn ſie den angebern der ent-
wuͤrfe zu leichte glaubet, und ein ſalzwerk anlegen
will, iedoch es die koſten nicht austraͤgt; ſo iſt
nach den verſuchen Iſaac Newtons in den prin-
cipiis philoſophiae naturalis mathematicae
ſ. 373
voraus zu ſezen, was maßen das ſalzwaſſer bei-
nahe zweimal zu ſchwer, als das ſuͤſſe waſſer ſei,

Kuͤhn
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[1117/1129] von dem ſalz-regale. Ober-Harzes ſ. 301, die ſoole zu Frankenhauſen in Thuͤringen iſt 10 bis 11 loͤtig, ſtats- und reiſe- geographie VI ſ. 1011, der gehalt der ſalz-quelle wird entweder vermittels einer ſool-wage, aus glaſe, meſſing, oder ſilber, beſage Leupolds in theatro machinarum, oder am ſicherſten uͤber dem feuer durch das ſiden erforſchet, Gaſſer am a. o. ſ. 261 § 3. § 2786 Je leichter die ſoole iſt, deſto mehrer gradirung bedarf diſelbige. Solche beſchihet im gradir- hauſe oder leck-werke. Diſes iſt ein langes ge- baͤude, dadurch die luft ſtreichen kann, welches mit einem dache verſehen iſt. Unter diſem ligen die rinnen, unter diſen aber das leck-werk, wor- auf die ſoole von oben aus den rinnen tropfenweiſe und vollends herunter in den kaſten faͤllt, waͤren- der zeit aber ſtaͤrker wird, indem die luft die ſuͤßen teilgen der ſoole auslecket. Das leckwerk wird aus ſtroh, oder nach Boͤſens fuͤrſchlage beſſer aus doͤrnern gemachet. Man ſehe die be- ſchreibung des Hanauiſchen ſalz-werkes zu Nau- heim in der Wetteran beim Kevſler I ſ. 50, von Juſti am a. o. II ſ. 251 fgg. Die ſoole iſt durch roͤren und gerinne vermittelſt der kunſt-werke in die koten zu bringen, immaſen diſes die ſparungs- kunſt erfodert. die leichte ſoole muß gradiret werden. § 2787 Die policei, auch die rentkammer, kan hinter- gangen werden, wenn ſie den angebern der ent- wuͤrfe zu leichte glaubet, und ein ſalzwerk anlegen will, iedoch es die koſten nicht austraͤgt; ſo iſt nach den verſuchen Iſaac Newtons in den prin- cipiis philoſophiae naturalis mathematicae ſ. 373 voraus zu ſezen, was maßen das ſalzwaſſer bei- nahe zweimal zu ſchwer, als das ſuͤſſe waſſer ſei, Kuͤhn wie die pro- ben des ſalz- waſſers zu machen ſind?

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 1117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1129>, abgerufen am 23.11.2024.