zeche, oder ein bergwerk in CXXVIII teile gesezet. Ein teil davon nennet man den kukus, oder kuks. XXXII kuksen machen eine schicht aus. IIII kuk- sen nennet man einen stamm. XXXII stämme der erb- kuks,tun eine zeche, oder CXXVIII kuksen. Der erb- kuks ist demjenigen frei zu bauen, welcher der lan- desherr des bergwerkes ist. Er zihet die ausbeute davon. Der grund davon beruhet darin, weil er leiden muß, daß halden auf sein feld gestürzet, auch wege und stege gemachet werden. Der erb- kuks enthält vier kuksen, in betracht der landes- herr den gewerken, das holz zu den schächten, gru- ben und stöllen auf die gebäude unter der erden unentgeltlich reichen läßt. Herttwig s. 252 fg. Jedoch hat bei den stöllen keine erbkukse statt.
§ 2758
die zeche,
Die zeche bedeutet so viles feld, als eine gewerk- schaft in der belehnung hat, es sey an stollen, oder einer fundgrube, one, oder mit etlichen maasen. Die zeche teilet sich in vier schichten. Eine schicht hält acht teile, ein teil vier kuksen. Daher be- stehet die ganze zeche aus XXXII teilen oder CXXVIII kuksen.
§ 2759
die gewer- kon.
Die gewerke sind diejenigen personen, welche eine zeche bauen, und ire gewisse teile daran ha- ben, auf dise ire zubuße geben, auch dafür die ausbeute erheben. Die gewerke teilen sich in Böhmen I) in die haubt-gewerken, II) die lehn-hauer, und III) die after-gewerken, Baus I s. 69. Daß aber die unterhaltung der berg- werke ein groses koste, erhellet daraus, weilen die kosten der Ungarischen bergwerken sich järlich über eine million fl. belaufen, wozu in allen nur 60,000 fl. aus sicheren einkünften fallen; herge-
gen
LXIII haubtſtuͤck
zeche, oder ein bergwerk in CXXVIII teile geſezet. Ein teil davon nennet man den kukus, oder kuks. XXXII kukſen machen eine ſchicht aus. IIII kuk- ſen nennet man einen ſtamm. XXXII ſtaͤmme der erb- kuks,tun eine zeche, oder CXXVIII kukſen. Der erb- kuks iſt demjenigen frei zu bauen, welcher der lan- desherr des bergwerkes iſt. Er zihet die ausbeute davon. Der grund davon beruhet darin, weil er leiden muß, daß halden auf ſein feld geſtuͤrzet, auch wege und ſtege gemachet werden. Der erb- kuks enthaͤlt vier kukſen, in betracht der landes- herr den gewerken, das holz zu den ſchaͤchten, gru- ben und ſtoͤllen auf die gebaͤude unter der erden unentgeltlich reichen laͤßt. Herttwig ſ. 252 fg. Jedoch hat bei den ſtoͤllen keine erbkukſe ſtatt.
§ 2758
die zeche,
Die zeche bedeutet ſo viles feld, als eine gewerk- ſchaft in der belehnung hat, es ſey an ſtollen, oder einer fundgrube, one, oder mit etlichen maaſen. Die zeche teilet ſich in vier ſchichten. Eine ſchicht haͤlt acht teile, ein teil vier kukſen. Daher be- ſtehet die ganze zeche aus XXXII teilen oder CXXVIII kukſen.
§ 2759
die gewer- kon.
Die gewerke ſind diejenigen perſonen, welche eine zeche bauen, und ire gewiſſe teile daran ha- ben, auf diſe ire zubuße geben, auch dafuͤr die ausbeute erheben. Die gewerke teilen ſich in Boͤhmen I) in die haubt-gewerken, II) die lehn-hauer, und III) die after-gewerken, Baus I ſ. 69. Daß aber die unterhaltung der berg- werke ein groſes koſte, erhellet daraus, weilen die koſten der Ungariſchen bergwerken ſich jaͤrlich uͤber eine million fl. belaufen, wozu in allen nur 60,000 fl. aus ſicheren einkuͤnften fallen; herge-
gen
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f1114"n="1102"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">LXIII</hi> haubtſtuͤck</hi></fw><lb/>
zeche, oder ein bergwerk in <hirendition="#aq">CXXVIII</hi> teile geſezet.<lb/>
Ein teil davon nennet man den kukus, oder kuks.<lb/><hirendition="#aq">XXXII</hi> kukſen machen eine ſchicht aus. <hirendition="#aq">IIII</hi> kuk-<lb/>ſen nennet man einen ſtamm. <hirendition="#aq">XXXII</hi>ſtaͤmme<lb/><noteplace="left">der erb-<lb/>
kuks,</note>tun eine zeche, oder <hirendition="#aq">CXXVIII</hi> kukſen. Der erb-<lb/>
kuks iſt demjenigen frei zu bauen, welcher der lan-<lb/>
desherr des bergwerkes iſt. Er zihet die ausbeute<lb/>
davon. Der grund davon beruhet darin, weil<lb/>
er leiden muß, daß halden auf ſein feld geſtuͤrzet,<lb/>
auch wege und ſtege gemachet werden. Der erb-<lb/>
kuks enthaͤlt vier kukſen, in betracht der landes-<lb/>
herr den gewerken, das holz zu den ſchaͤchten, gru-<lb/>
ben und ſtoͤllen auf die gebaͤude unter der erden<lb/>
unentgeltlich reichen laͤßt. <hirendition="#fr">Herttwig</hi>ſ. 252 fg.<lb/>
Jedoch hat bei den ſtoͤllen keine erbkukſe ſtatt.</p></div><lb/><divn="4"><head>§ 2758</head><lb/><noteplace="left">die zeche,</note><p>Die zeche bedeutet ſo viles feld, als eine gewerk-<lb/>ſchaft in der belehnung hat, es ſey an ſtollen, oder<lb/>
einer fundgrube, one, oder mit etlichen maaſen.<lb/>
Die zeche teilet ſich in vier ſchichten. Eine ſchicht<lb/>
haͤlt acht teile, ein teil vier kukſen. Daher be-<lb/>ſtehet die ganze zeche aus <hirendition="#aq">XXXII</hi> teilen oder<lb/><hirendition="#aq">CXXVIII</hi> kukſen.</p></div><lb/><divn="4"><head>§ 2759</head><lb/><noteplace="left">die gewer-<lb/>
kon.</note><p>Die gewerke ſind diejenigen perſonen, welche<lb/>
eine zeche bauen, und ire gewiſſe teile daran ha-<lb/>
ben, auf diſe ire zubuße geben, auch dafuͤr die<lb/>
ausbeute erheben. Die gewerke teilen ſich in<lb/>
Boͤhmen <hirendition="#aq">I)</hi> in die haubt-gewerken, <hirendition="#aq">II)</hi> die<lb/>
lehn-hauer, und <hirendition="#aq">III)</hi> die after-gewerken, <hirendition="#fr">Baus</hi><lb/><hirendition="#aq">I</hi>ſ. 69. Daß aber die unterhaltung der berg-<lb/>
werke ein groſes koſte, erhellet daraus, weilen die<lb/>
koſten der Ungariſchen bergwerken ſich jaͤrlich uͤber<lb/>
eine million fl. belaufen, wozu in allen nur<lb/>
60,000 fl. aus ſicheren einkuͤnften fallen; herge-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">gen</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[1102/1114]
LXIII haubtſtuͤck
zeche, oder ein bergwerk in CXXVIII teile geſezet.
Ein teil davon nennet man den kukus, oder kuks.
XXXII kukſen machen eine ſchicht aus. IIII kuk-
ſen nennet man einen ſtamm. XXXII ſtaͤmme
tun eine zeche, oder CXXVIII kukſen. Der erb-
kuks iſt demjenigen frei zu bauen, welcher der lan-
desherr des bergwerkes iſt. Er zihet die ausbeute
davon. Der grund davon beruhet darin, weil
er leiden muß, daß halden auf ſein feld geſtuͤrzet,
auch wege und ſtege gemachet werden. Der erb-
kuks enthaͤlt vier kukſen, in betracht der landes-
herr den gewerken, das holz zu den ſchaͤchten, gru-
ben und ſtoͤllen auf die gebaͤude unter der erden
unentgeltlich reichen laͤßt. Herttwig ſ. 252 fg.
Jedoch hat bei den ſtoͤllen keine erbkukſe ſtatt.
der erb-
kuks,
§ 2758
Die zeche bedeutet ſo viles feld, als eine gewerk-
ſchaft in der belehnung hat, es ſey an ſtollen, oder
einer fundgrube, one, oder mit etlichen maaſen.
Die zeche teilet ſich in vier ſchichten. Eine ſchicht
haͤlt acht teile, ein teil vier kukſen. Daher be-
ſtehet die ganze zeche aus XXXII teilen oder
CXXVIII kukſen.
§ 2759
Die gewerke ſind diejenigen perſonen, welche
eine zeche bauen, und ire gewiſſe teile daran ha-
ben, auf diſe ire zubuße geben, auch dafuͤr die
ausbeute erheben. Die gewerke teilen ſich in
Boͤhmen I) in die haubt-gewerken, II) die
lehn-hauer, und III) die after-gewerken, Baus
I ſ. 69. Daß aber die unterhaltung der berg-
werke ein groſes koſte, erhellet daraus, weilen die
koſten der Ungariſchen bergwerken ſich jaͤrlich uͤber
eine million fl. belaufen, wozu in allen nur
60,000 fl. aus ſicheren einkuͤnften fallen; herge-
gen
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 1102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1114>, abgerufen am 30.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.