Die vorräte bestehen aus rohen und geschmideten eisen, schwarzen und gezinneten blechen, vorhan- denen zinnen, eisen-steinen, kolen etc. Dise sind bewegliches gut.
§ 2750
Der landesherr weiset sowol die hammer-her-wozu der landesherr die ham- mer-herren anweiset? ren an, an welche orte sie zur niederlage das stab- und blech-eisen zu lifern haben; als auch die un- tertanen und furleute, daß sie z. e. bei 300 thlr. strafe das eisen nirgends anders wo kaufen dürfen, doch können nach befinden die eisen-händler einen eisen-paß auf fremdes eisen lösen, Schaumburg s. 351.
§ 2751
Die seifen weichen den poch- und berg-werken.wenn die seifner mit irer arbeit stille halten müssen? Denn wo man das wasser und die flösse zur not- durft des bergwerkes nüzlich brauchen kan; so müssen die seifner mit irer arbeit stille halten, und weichen, und dürfen das wasser in keinerlei wege hindern. Daher die erbflüsse einer seifner nicht erblich verlihen werden mögen, SpanI, 53, 4. Sodann haben die pochwerke für den seifen-werke den vorzug. Derowegen sie auf wiederrufen ver- stattet werden, Herttwig s. 361 § 4. Sonst hei- set seifen die arbeit, da man, in und unter der damm-erde, gold- oder zinn-stein suchet und wa- schet. An einigen orten suchet man auch in den seifen allerhand edelgesteine, lasur-flöze, wolfrum, marcasit etc. Die seifner müssen die lehne muten. Seifens-vermessen findet statt, wenn auf zwitter- gängen und dem seifen-werke geschmelztes an zween, oder drei centnern zur arbeit gegeben wird. Der seifens-zehnte tut an einigen orten für den landes- herrn vom centner zinnes 21 ggr.
§ 2752
von dem bergwerks-regale.
Die vorraͤte beſtehen aus rohen und geſchmideten eiſen, ſchwarzen und gezinneten blechen, vorhan- denen zinnen, eiſen-ſteinen, kolen ꝛc. Diſe ſind bewegliches gut.
§ 2750
Der landesherr weiſet ſowol die hammer-her-wozu der landesherr die ham- mer-herren anweiſet? ren an, an welche orte ſie zur niederlage das ſtab- und blech-eiſen zu lifern haben; als auch die un- tertanen und furleute, daß ſie z. e. bei 300 thlr. ſtrafe das eiſen nirgends anders wo kaufen duͤrfen, doch koͤnnen nach befinden die eiſen-haͤndler einen eiſen-paß auf fremdes eiſen loͤſen, Schaumburg ſ. 351.
§ 2751
Die ſeifen weichen den poch- und berg-werken.wenn die ſeifner mit irer arbeit ſtille halten muͤſſen? Denn wo man das waſſer und die floͤſſe zur not- durft des bergwerkes nuͤzlich brauchen kan; ſo muͤſſen die ſeifner mit irer arbeit ſtille halten, und weichen, und duͤrfen das waſſer in keinerlei wege hindern. Daher die erbfluͤſſe einer ſeifner nicht erblich verlihen werden moͤgen, SpanI, 53, 4. Sodann haben die pochwerke fuͤr den ſeifen-werke den vorzug. Derowegen ſie auf wiederrufen ver- ſtattet werden, Herttwig ſ. 361 § 4. Sonſt hei- ſet ſeifen die arbeit, da man, in und unter der damm-erde, gold- oder zinn-ſtein ſuchet und wa- ſchet. An einigen orten ſuchet man auch in den ſeifen allerhand edelgeſteine, laſur-floͤze, wolfrum, marcaſit ꝛc. Die ſeifner muͤſſen die lehne muten. Seifens-vermeſſen findet ſtatt, wenn auf zwitter- gaͤngen und dem ſeifen-werke geſchmelztes an zween, oder drei centnern zur arbeit gegeben wird. Der ſeifens-zehnte tut an einigen orten fuͤr den landes- herrn vom centner zinnes 21 ggr.
§ 2752
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von dem bergwerks-regale.
Die vorraͤte beſtehen aus rohen und geſchmideten
eiſen, ſchwarzen und gezinneten blechen, vorhan-
denen zinnen, eiſen-ſteinen, kolen ꝛc. Diſe ſind
bewegliches gut.
§ 2750
Der landesherr weiſet ſowol die hammer-her-
ren an, an welche orte ſie zur niederlage das ſtab-
und blech-eiſen zu lifern haben; als auch die un-
tertanen und furleute, daß ſie z. e. bei 300 thlr.
ſtrafe das eiſen nirgends anders wo kaufen duͤrfen,
doch koͤnnen nach befinden die eiſen-haͤndler einen
eiſen-paß auf fremdes eiſen loͤſen, Schaumburg
ſ. 351.
wozu der
landesherr
die ham-
mer-herren
anweiſet?
§ 2751
Die ſeifen weichen den poch- und berg-werken.
Denn wo man das waſſer und die floͤſſe zur not-
durft des bergwerkes nuͤzlich brauchen kan; ſo
muͤſſen die ſeifner mit irer arbeit ſtille halten, und
weichen, und duͤrfen das waſſer in keinerlei wege
hindern. Daher die erbfluͤſſe einer ſeifner nicht
erblich verlihen werden moͤgen, Span I, 53, 4.
Sodann haben die pochwerke fuͤr den ſeifen-werke
den vorzug. Derowegen ſie auf wiederrufen ver-
ſtattet werden, Herttwig ſ. 361 § 4. Sonſt hei-
ſet ſeifen die arbeit, da man, in und unter der
damm-erde, gold- oder zinn-ſtein ſuchet und wa-
ſchet. An einigen orten ſuchet man auch in den
ſeifen allerhand edelgeſteine, laſur-floͤze, wolfrum,
marcaſit ꝛc. Die ſeifner muͤſſen die lehne muten.
Seifens-vermeſſen findet ſtatt, wenn auf zwitter-
gaͤngen und dem ſeifen-werke geſchmelztes an zween,
oder drei centnern zur arbeit gegeben wird. Der
ſeifens-zehnte tut an einigen orten fuͤr den landes-
herrn vom centner zinnes 21 ggr.
wenn die
ſeifner mit
irer arbeit
ſtille halten
muͤſſen?
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 1099. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1111>, abgerufen am 21.11.2024.
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