Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

Bild:
<< vorherige Seite

von dem bergwerks-regale.
kisel- oder feuersteine darzu genommen hat, welche
creite in sich halten, oder 3) ein leichtflüssiger fluß-
sand darzu gebrauchet worden ist, Junker I s. 531.

§ 2673

Der gebrauch des glases erstrecket sich sehrder ge-
brauch des
glases,

weit, als 1) zu trink-geschirren, 2) fenstern, 3)
bouteillen, 4) flaschen, 5) zuckerhafen, 6) sand-
uren, 7) binen-körbern, 8) brillen, 9) conser-
vir-brillen für die sigel-gräber und jubelirer, 10)
rören zu den barometern und thermometern, 11)
geschliffenen gläser zur camera obscura, 12) fern-
gläser, 13) sehe- und stern-rören, 14) vergrösse-
rungs-gläsern, 15) die falschen edelgesteinen, und
16) der glasur der töpfer, auch 17) der fertigung
des porcelläns.

§ 2674

In belange des bauwesens, wird das glas inbei dem
bauwesen,

tafeln und scheiben unterschiden. Dise sind im
durchmesser 12 zolle hoch, und heissen royal-schei-
ben, das stück zu 2 ggr. Die halben royal-schei-
ben sind 10 zolle hoch, das stück zu 15 pfennigen.
Die kaiser-groschen-scheiben sind 9 zolle hoch, das
stück 1 ggr. Die doppel-scheiben 8 zolle hoch, tun
das stück 6 pfennige. Die sigel-scheiben sechste-
halb zolle hoch, 3 pfennige. Die gemeinen schei-
ben das stück 4 zolle hoch, 2 pfennige.

§ 2675

Das tafel-glas ist einheimisches, oder auslän-das tafel-
glas, und
bessen gat-
tungen,

disches. Von jenem bestehet die kiste aus 120 ta-
feln, iede 18 zolle lang, und 16 zolle breit, kostet
der gevirte schuh etwa 8 pfennige. Das Lorer-
glas im Kur-Mainzischen Spessart, das Berli-
nische und Böhmische, auch Wirzburgische, sind
bekannt. Das Lorische und Berlinische sind klar,
aber wind-schief. Das Böhmische ist nicht so
klar, iedoch gerade und weiß. Der gattungen

der

von dem bergwerks-regale.
kiſel- oder feuerſteine darzu genommen hat, welche
creite in ſich halten, oder 3) ein leichtfluͤſſiger fluß-
ſand darzu gebrauchet worden iſt, Junker I ſ. 531.

§ 2673

Der gebrauch des glaſes erſtrecket ſich ſehrder ge-
brauch des
glaſes,

weit, als 1) zu trink-geſchirren, 2) fenſtern, 3)
bouteillen, 4) flaſchen, 5) zuckerhafen, 6) ſand-
uren, 7) binen-koͤrbern, 8) brillen, 9) conſer-
vir-brillen fuͤr die ſigel-graͤber und jubelirer, 10)
roͤren zu den barometern und thermometern, 11)
geſchliffenen glaͤſer zur camera obſcura, 12) fern-
glaͤſer, 13) ſehe- und ſtern-roͤren, 14) vergroͤſſe-
rungs-glaͤſern, 15) die falſchen edelgeſteinen, und
16) der glaſur der toͤpfer, auch 17) der fertigung
des porcellaͤns.

§ 2674

In belange des bauweſens, wird das glas inbei dem
bauweſen,

tafeln und ſcheiben unterſchiden. Diſe ſind im
durchmeſſer 12 zolle hoch, und heiſſen royal-ſchei-
ben, das ſtuͤck zu 2 ggr. Die halben royal-ſchei-
ben ſind 10 zolle hoch, das ſtuͤck zu 15 pfennigen.
Die kaiſer-groſchen-ſcheiben ſind 9 zolle hoch, das
ſtuͤck 1 ggr. Die doppel-ſcheiben 8 zolle hoch, tun
das ſtuͤck 6 pfennige. Die ſigel-ſcheiben ſechſte-
halb zolle hoch, 3 pfennige. Die gemeinen ſchei-
ben das ſtuͤck 4 zolle hoch, 2 pfennige.

§ 2675

Das tafel-glas iſt einheimiſches, oder auslaͤn-das tafel-
glas, und
beſſen gat-
tungen,

diſches. Von jenem beſtehet die kiſte aus 120 ta-
feln, iede 18 zolle lang, und 16 zolle breit, koſtet
der gevirte ſchuh etwa 8 pfennige. Das Lorer-
glas im Kur-Mainziſchen Speſſart, das Berli-
niſche und Boͤhmiſche, auch Wirzburgiſche, ſind
bekannt. Das Loriſche und Berliniſche ſind klar,
aber wind-ſchief. Das Boͤhmiſche iſt nicht ſo
klar, iedoch gerade und weiß. Der gattungen

der
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f1081" n="1069"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von dem bergwerks-regale.</hi></fw><lb/>
ki&#x017F;el- oder feuer&#x017F;teine darzu genommen hat, welche<lb/>
creite in &#x017F;ich halten, oder 3) ein leichtflu&#x0364;&#x017F;&#x017F;iger fluß-<lb/>
&#x017F;and darzu gebrauchet worden i&#x017F;t, <hi rendition="#fr">Junker</hi> <hi rendition="#aq">I</hi> &#x017F;. 531.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§ 2673</head><lb/>
              <p>Der gebrauch des gla&#x017F;es er&#x017F;trecket &#x017F;ich &#x017F;ehr<note place="right">der ge-<lb/>
brauch des<lb/>
gla&#x017F;es,</note><lb/>
weit, als 1) zu trink-ge&#x017F;chirren, 2) fen&#x017F;tern, 3)<lb/>
bouteillen, 4) fla&#x017F;chen, 5) zuckerhafen, 6) &#x017F;and-<lb/>
uren, 7) binen-ko&#x0364;rbern, 8) brillen, 9) con&#x017F;er-<lb/>
vir-brillen fu&#x0364;r die &#x017F;igel-gra&#x0364;ber und jubelirer, 10)<lb/>
ro&#x0364;ren zu den barometern und thermometern, 11)<lb/>
ge&#x017F;chliffenen gla&#x0364;&#x017F;er zur camera ob&#x017F;cura, 12) fern-<lb/>
gla&#x0364;&#x017F;er, 13) &#x017F;ehe- und &#x017F;tern-ro&#x0364;ren, 14) vergro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e-<lb/>
rungs-gla&#x0364;&#x017F;ern, 15) die fal&#x017F;chen edelge&#x017F;teinen, und<lb/>
16) der gla&#x017F;ur der to&#x0364;pfer, auch 17) der fertigung<lb/>
des porcella&#x0364;ns.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§ 2674</head><lb/>
              <p>In belange des bauwe&#x017F;ens, wird das glas in<note place="right">bei dem<lb/>
bauwe&#x017F;en,</note><lb/>
tafeln und &#x017F;cheiben unter&#x017F;chiden. Di&#x017F;e &#x017F;ind im<lb/>
durchme&#x017F;&#x017F;er 12 zolle hoch, und hei&#x017F;&#x017F;en royal-&#x017F;chei-<lb/>
ben, das &#x017F;tu&#x0364;ck zu 2 ggr. Die halben royal-&#x017F;chei-<lb/>
ben &#x017F;ind 10 zolle hoch, das &#x017F;tu&#x0364;ck zu 15 pfennigen.<lb/>
Die kai&#x017F;er-gro&#x017F;chen-&#x017F;cheiben &#x017F;ind 9 zolle hoch, das<lb/>
&#x017F;tu&#x0364;ck 1 ggr. Die doppel-&#x017F;cheiben 8 zolle hoch, tun<lb/>
das &#x017F;tu&#x0364;ck 6 pfennige. Die &#x017F;igel-&#x017F;cheiben &#x017F;ech&#x017F;te-<lb/>
halb zolle hoch, 3 pfennige. Die gemeinen &#x017F;chei-<lb/>
ben das &#x017F;tu&#x0364;ck 4 zolle hoch, 2 pfennige.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§ 2675</head><lb/>
              <p>Das tafel-glas i&#x017F;t einheimi&#x017F;ches, oder ausla&#x0364;n-<note place="right">das tafel-<lb/>
glas, und<lb/>
be&#x017F;&#x017F;en gat-<lb/>
tungen,</note><lb/>
di&#x017F;ches. Von jenem be&#x017F;tehet die ki&#x017F;te aus 120 ta-<lb/>
feln, iede 18 zolle lang, und 16 zolle breit, ko&#x017F;tet<lb/>
der gevirte &#x017F;chuh etwa 8 pfennige. Das Lorer-<lb/>
glas im Kur-Mainzi&#x017F;chen Spe&#x017F;&#x017F;art, das Berli-<lb/>
ni&#x017F;che und Bo&#x0364;hmi&#x017F;che, auch Wirzburgi&#x017F;che, &#x017F;ind<lb/>
bekannt. Das Lori&#x017F;che und Berlini&#x017F;che &#x017F;ind klar,<lb/>
aber wind-&#x017F;chief. Das Bo&#x0364;hmi&#x017F;che i&#x017F;t nicht &#x017F;o<lb/>
klar, iedoch gerade und weiß. Der gattungen<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">der</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1069/1081] von dem bergwerks-regale. kiſel- oder feuerſteine darzu genommen hat, welche creite in ſich halten, oder 3) ein leichtfluͤſſiger fluß- ſand darzu gebrauchet worden iſt, Junker I ſ. 531. § 2673 Der gebrauch des glaſes erſtrecket ſich ſehr weit, als 1) zu trink-geſchirren, 2) fenſtern, 3) bouteillen, 4) flaſchen, 5) zuckerhafen, 6) ſand- uren, 7) binen-koͤrbern, 8) brillen, 9) conſer- vir-brillen fuͤr die ſigel-graͤber und jubelirer, 10) roͤren zu den barometern und thermometern, 11) geſchliffenen glaͤſer zur camera obſcura, 12) fern- glaͤſer, 13) ſehe- und ſtern-roͤren, 14) vergroͤſſe- rungs-glaͤſern, 15) die falſchen edelgeſteinen, und 16) der glaſur der toͤpfer, auch 17) der fertigung des porcellaͤns. der ge- brauch des glaſes, § 2674 In belange des bauweſens, wird das glas in tafeln und ſcheiben unterſchiden. Diſe ſind im durchmeſſer 12 zolle hoch, und heiſſen royal-ſchei- ben, das ſtuͤck zu 2 ggr. Die halben royal-ſchei- ben ſind 10 zolle hoch, das ſtuͤck zu 15 pfennigen. Die kaiſer-groſchen-ſcheiben ſind 9 zolle hoch, das ſtuͤck 1 ggr. Die doppel-ſcheiben 8 zolle hoch, tun das ſtuͤck 6 pfennige. Die ſigel-ſcheiben ſechſte- halb zolle hoch, 3 pfennige. Die gemeinen ſchei- ben das ſtuͤck 4 zolle hoch, 2 pfennige. bei dem bauweſen, § 2675 Das tafel-glas iſt einheimiſches, oder auslaͤn- diſches. Von jenem beſtehet die kiſte aus 120 ta- feln, iede 18 zolle lang, und 16 zolle breit, koſtet der gevirte ſchuh etwa 8 pfennige. Das Lorer- glas im Kur-Mainziſchen Speſſart, das Berli- niſche und Boͤhmiſche, auch Wirzburgiſche, ſind bekannt. Das Loriſche und Berliniſche ſind klar, aber wind-ſchief. Das Boͤhmiſche iſt nicht ſo klar, iedoch gerade und weiß. Der gattungen der das tafel- glas, und beſſen gat- tungen,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1081
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 1069. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1081>, abgerufen am 21.11.2024.