Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

Bild:
<< vorherige Seite
LXII haubtstück
§ 2533
wo das wei-
demesser ge-
brauchet
wird?

Eine lust-strafe ist das weidemesser-geben, oder
blattschlagen, womit diejenige feler, welche die
unerfarne in unrechter benennung ein und anderer
wörter haben zu schulden kommen lassen, abge-
strafet werden, von Göchhausen s. 258 fg.,
Stisser s. 489 fg., Döbel II s. 45, Lünigs
theatrum caerimoniale s. 1229 fg. des IIten
teiles.

§ 2534
die jagt-
bedinten,

Zur jagt und aufsicht, pflegung, fahung der
wilden thire hat man gewisse personen nötig, wel-
che jäger heissen. Dise bestehen aus ansehnlichen
und nidrigen. Zu jenen gehören die ober- auch
land-jägermeister, jagt-junker, jagt-pagen, hof-
jäger, wildmeister, ober-jäger, büchsenspanner,
jäger, jagtschreiber, jagt-secretarius, jagt-schult-
heisen, häge-reiter, hüner-spürer, hüner-fänger,
änten- und wachtel- fänger, federschüzen, weid-
knechte, windhezer, jägerbursche, pürsch-knechte,
jagt-barbir, jagt-musicanten, zeugknechte, besuch-
knechte, jagt-laquais, jäger- und hunde-jungen,
jagt-schneider, jagt-seiler, wagner und rimer, satt-
ler, schmide, öconomisches lexicon, von Göch-
hausen
am a. o. s. 287 fgg., Döbel am a. o.,
Kur-Mainzische wald- und forst-ordnung, cap.
XVI § 3, 4. Eines jägers eigenschaften erzälet
Valentin Trichter im reit- und jagt-lexico s. 1130
fg., und der von Göchhausen am a. o.

§ 2535
deren vor-
züge,

Unter den vorzügen der jäger stehet das oberste
jäger-meisteramt oben an. Es ist solches iederzeit
eines der fürnämsten erz- erb- und hof-ämter ge-
wesen, wie solches mit beispilen der Stisser am
a. o. cap. VIIII weitläuftig gezeiget hat. Thue
hinzu des herrn professor Frankens vorrede dabei

s. 6
LXII haubtſtuͤck
§ 2533
wo das wei-
demeſſer ge-
brauchet
wird?

Eine luſt-ſtrafe iſt das weidemeſſer-geben, oder
blattſchlagen, womit diejenige feler, welche die
unerfarne in unrechter benennung ein und anderer
woͤrter haben zu ſchulden kommen laſſen, abge-
ſtrafet werden, von Goͤchhauſen ſ. 258 fg.,
Stiſſer ſ. 489 fg., Doͤbel II ſ. 45, Luͤnigs
theatrum caerimoniale ſ. 1229 fg. des IIten
teiles.

§ 2534
die jagt-
bedinten,

Zur jagt und aufſicht, pflegung, fahung der
wilden thire hat man gewiſſe perſonen noͤtig, wel-
che jaͤger heiſſen. Diſe beſtehen aus anſehnlichen
und nidrigen. Zu jenen gehoͤren die ober- auch
land-jaͤgermeiſter, jagt-junker, jagt-pagen, hof-
jaͤger, wildmeiſter, ober-jaͤger, buͤchſenſpanner,
jaͤger, jagtſchreiber, jagt-ſecretarius, jagt-ſchult-
heiſen, haͤge-reiter, huͤner-ſpuͤrer, huͤner-faͤnger,
aͤnten- und wachtel- faͤnger, federſchuͤzen, weid-
knechte, windhezer, jaͤgerburſche, puͤrſch-knechte,
jagt-barbir, jagt-muſicanten, zeugknechte, beſuch-
knechte, jagt-laquais, jaͤger- und hunde-jungen,
jagt-ſchneider, jagt-ſeiler, wagner und rimer, ſatt-
ler, ſchmide, oͤconomiſches lexicon, von Goͤch-
hauſen
am a. o. ſ. 287 fgg., Doͤbel am a. o.,
Kur-Mainziſche wald- und forſt-ordnung, cap.
XVI § 3, 4. Eines jaͤgers eigenſchaften erzaͤlet
Valentin Trichter im reit- und jagt-lexico ſ. 1130
fg., und der von Goͤchhauſen am a. o.

§ 2535
deren vor-
zuͤge,

Unter den vorzuͤgen der jaͤger ſtehet das oberſte
jaͤger-meiſteramt oben an. Es iſt ſolches iederzeit
eines der fuͤrnaͤmſten erz- erb- und hof-aͤmter ge-
weſen, wie ſolches mit beiſpilen der Stiſſer am
a. o. cap. VIIII weitlaͤuftig gezeiget hat. Thue
hinzu des herrn profeſſor Frankens vorrede dabei

ſ. 6
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f1024" n="1012"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">LXII</hi> haubt&#x017F;tu&#x0364;ck</hi> </fw><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 2533</head><lb/>
            <note place="left">wo das wei-<lb/>
deme&#x017F;&#x017F;er ge-<lb/>
brauchet<lb/>
wird?</note>
            <p>Eine lu&#x017F;t-&#x017F;trafe i&#x017F;t das weideme&#x017F;&#x017F;er-geben, oder<lb/>
blatt&#x017F;chlagen, womit diejenige feler, welche die<lb/>
unerfarne in unrechter benennung ein und anderer<lb/>
wo&#x0364;rter haben zu &#x017F;chulden kommen la&#x017F;&#x017F;en, abge-<lb/>
&#x017F;trafet werden, <hi rendition="#fr">von Go&#x0364;chhau&#x017F;en</hi> &#x017F;. 258 fg.,<lb/><hi rendition="#fr">Sti&#x017F;&#x017F;er</hi> &#x017F;. 489 fg., <hi rendition="#fr">Do&#x0364;bel</hi> <hi rendition="#aq">II</hi> &#x017F;. 45, <hi rendition="#fr">Lu&#x0364;nigs</hi><lb/><hi rendition="#aq">theatrum caerimoniale</hi> &#x017F;. 1229 fg. des <hi rendition="#aq">II</hi>ten<lb/>
teiles.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 2534</head><lb/>
            <note place="left">die jagt-<lb/>
bedinten,</note>
            <p>Zur jagt und auf&#x017F;icht, pflegung, fahung der<lb/>
wilden thire hat man gewi&#x017F;&#x017F;e per&#x017F;onen no&#x0364;tig, wel-<lb/>
che ja&#x0364;ger hei&#x017F;&#x017F;en. Di&#x017F;e be&#x017F;tehen aus an&#x017F;ehnlichen<lb/>
und nidrigen. Zu jenen geho&#x0364;ren die ober- auch<lb/>
land-ja&#x0364;germei&#x017F;ter, jagt-junker, jagt-pagen, hof-<lb/>
ja&#x0364;ger, wildmei&#x017F;ter, ober-ja&#x0364;ger, bu&#x0364;ch&#x017F;en&#x017F;panner,<lb/>
ja&#x0364;ger, jagt&#x017F;chreiber, jagt-&#x017F;ecretarius, jagt-&#x017F;chult-<lb/>
hei&#x017F;en, ha&#x0364;ge-reiter, hu&#x0364;ner-&#x017F;pu&#x0364;rer, hu&#x0364;ner-fa&#x0364;nger,<lb/>
a&#x0364;nten- und wachtel- fa&#x0364;nger, feder&#x017F;chu&#x0364;zen, weid-<lb/>
knechte, windhezer, ja&#x0364;gerbur&#x017F;che, pu&#x0364;r&#x017F;ch-knechte,<lb/>
jagt-barbir, jagt-mu&#x017F;icanten, zeugknechte, be&#x017F;uch-<lb/>
knechte, jagt-laquais, ja&#x0364;ger- und hunde-jungen,<lb/>
jagt-&#x017F;chneider, jagt-&#x017F;eiler, wagner und rimer, &#x017F;att-<lb/>
ler, &#x017F;chmide, o&#x0364;conomi&#x017F;ches lexicon, <hi rendition="#fr">von Go&#x0364;ch-<lb/>
hau&#x017F;en</hi> am a. o. &#x017F;. 287 fgg., <hi rendition="#fr">Do&#x0364;bel</hi> am a. o.,<lb/>
Kur-Mainzi&#x017F;che wald- und for&#x017F;t-ordnung, cap.<lb/><hi rendition="#aq">XVI</hi> § 3, 4. Eines ja&#x0364;gers eigen&#x017F;chaften erza&#x0364;let<lb/><hi rendition="#fr">Valentin Trichter</hi> im reit- und jagt-lexico &#x017F;. 1130<lb/>
fg., und der <hi rendition="#fr">von Go&#x0364;chhau&#x017F;en</hi> am a. o.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 2535</head><lb/>
            <note place="left">deren vor-<lb/>
zu&#x0364;ge,</note>
            <p>Unter den vorzu&#x0364;gen der ja&#x0364;ger &#x017F;tehet das ober&#x017F;te<lb/>
ja&#x0364;ger-mei&#x017F;teramt oben an. Es i&#x017F;t &#x017F;olches iederzeit<lb/>
eines der fu&#x0364;rna&#x0364;m&#x017F;ten erz- erb- und hof-a&#x0364;mter ge-<lb/>
we&#x017F;en, wie &#x017F;olches mit bei&#x017F;pilen der <hi rendition="#fr">Sti&#x017F;&#x017F;er</hi> am<lb/>
a. o. cap. <hi rendition="#aq">VIIII</hi> weitla&#x0364;uftig gezeiget hat. Thue<lb/>
hinzu des herrn profe&#x017F;&#x017F;or <hi rendition="#fr">Frankens</hi> vorrede dabei<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;. 6</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1012/1024] LXII haubtſtuͤck § 2533 Eine luſt-ſtrafe iſt das weidemeſſer-geben, oder blattſchlagen, womit diejenige feler, welche die unerfarne in unrechter benennung ein und anderer woͤrter haben zu ſchulden kommen laſſen, abge- ſtrafet werden, von Goͤchhauſen ſ. 258 fg., Stiſſer ſ. 489 fg., Doͤbel II ſ. 45, Luͤnigs theatrum caerimoniale ſ. 1229 fg. des IIten teiles. § 2534 Zur jagt und aufſicht, pflegung, fahung der wilden thire hat man gewiſſe perſonen noͤtig, wel- che jaͤger heiſſen. Diſe beſtehen aus anſehnlichen und nidrigen. Zu jenen gehoͤren die ober- auch land-jaͤgermeiſter, jagt-junker, jagt-pagen, hof- jaͤger, wildmeiſter, ober-jaͤger, buͤchſenſpanner, jaͤger, jagtſchreiber, jagt-ſecretarius, jagt-ſchult- heiſen, haͤge-reiter, huͤner-ſpuͤrer, huͤner-faͤnger, aͤnten- und wachtel- faͤnger, federſchuͤzen, weid- knechte, windhezer, jaͤgerburſche, puͤrſch-knechte, jagt-barbir, jagt-muſicanten, zeugknechte, beſuch- knechte, jagt-laquais, jaͤger- und hunde-jungen, jagt-ſchneider, jagt-ſeiler, wagner und rimer, ſatt- ler, ſchmide, oͤconomiſches lexicon, von Goͤch- hauſen am a. o. ſ. 287 fgg., Doͤbel am a. o., Kur-Mainziſche wald- und forſt-ordnung, cap. XVI § 3, 4. Eines jaͤgers eigenſchaften erzaͤlet Valentin Trichter im reit- und jagt-lexico ſ. 1130 fg., und der von Goͤchhauſen am a. o. § 2535 Unter den vorzuͤgen der jaͤger ſtehet das oberſte jaͤger-meiſteramt oben an. Es iſt ſolches iederzeit eines der fuͤrnaͤmſten erz- erb- und hof-aͤmter ge- weſen, wie ſolches mit beiſpilen der Stiſſer am a. o. cap. VIIII weitlaͤuftig gezeiget hat. Thue hinzu des herrn profeſſor Frankens vorrede dabei ſ. 6

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1024
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 1012. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1024>, abgerufen am 30.12.2024.