auszuüben befugt, Marburgischer beiträge Vtes stück s. 64 fg., herr landjägermeister von Dall- wigk in der beschreibung von waldungen des für- stentumes Hersfeld s. 111 fg. s. 156 s. 215, Krebs am a. o. I s. 421 fg. Die herren landgrafen zu Hessen haben die jagtfolge in alle benachbarte graf- und herrschaften, sie gestatten aber keinen die folge, Krebs am a. o., Raysde ferarum persequutione in territorio alieno, Gisen 1738, 4. Es werden drei brüche geleget: der erste auf den anschuß, der zweite auf den übergang an der grenze, und der dritte, wo das wildpret liget. Sofort wird der nächste jagt-bedinte deshalber benachrichtiget.
§ 2528
die hirten dürfen kei- ne hirsch- kälber etc. hasen grei- fen.
Im Hessen-Casselischen dürfen die hirten keine hirsch-kälber todtschlagen, auswerfen, noch Ha- sen greifen bei 30 goldgülden strafe, F. H. Cas- selische jagt-ordnung § VIIII, welches auch in andern landen bei harter strafe verboten ist. Si- he die Oesterreichische jäger-ordnung § 15, 16 und andre.
§ 2529
feldwächter zu halten ist den unter- tanen er- laubet.
Den untertanen ist erlaubet: feld- und nacht- wächter wegen des wildes zu haben, wie dises im Hessen-Darmstädtischen sehr gewöhnlich ist. Alle wild-hirten dürfen rufen, schreien, klappern und das horn blasen. Die untertanen können die trommel rüren, lappen auf hängen, feuer und rauch machen, um das wild von iren äckern und wisen zu vertreiben. Vor pfingsten aber darf man keine hunde brauchen, es muß auch nach ei- nem harten winter das jagen, oder scheuchen des wildes eingestellet werden.
§ 2530
LXII haubtſtuͤck
auszuuͤben befugt, Marburgiſcher beitraͤge Vtes ſtuͤck ſ. 64 fg., herr landjaͤgermeiſter von Dall- wigk in der beſchreibung von waldungen des fuͤr- ſtentumes Hersfeld ſ. 111 fg. ſ. 156 ſ. 215, Krebs am a. o. I ſ. 421 fg. Die herren landgrafen zu Heſſen haben die jagtfolge in alle benachbarte graf- und herrſchaften, ſie geſtatten aber keinen die folge, Krebs am a. o., Raysde ferarum perſequutione in territorio alieno, Giſen 1738, 4. Es werden drei bruͤche geleget: der erſte auf den anſchuß, der zweite auf den uͤbergang an der grenze, und der dritte, wo das wildpret liget. Sofort wird der naͤchſte jagt-bedinte deshalber benachrichtiget.
§ 2528
die hirten duͤrfen kei- ne hirſch- kaͤlber ꝛc. haſen grei- fen.
Im Heſſen-Caſſeliſchen duͤrfen die hirten keine hirſch-kaͤlber todtſchlagen, auswerfen, noch Ha- ſen greifen bei 30 goldguͤlden ſtrafe, F. H. Caſ- ſeliſche jagt-ordnung § VIIII, welches auch in andern landen bei harter ſtrafe verboten iſt. Si- he die Oeſterreichiſche jaͤger-ordnung § 15, 16 und andre.
§ 2529
feldwaͤchter zu halten iſt den unter- tanen er- laubet.
Den untertanen iſt erlaubet: feld- und nacht- waͤchter wegen des wildes zu haben, wie diſes im Heſſen-Darmſtaͤdtiſchen ſehr gewoͤhnlich iſt. Alle wild-hirten duͤrfen rufen, ſchreien, klappern und das horn blaſen. Die untertanen koͤnnen die trommel ruͤren, lappen auf haͤngen, feuer und rauch machen, um das wild von iren aͤckern und wiſen zu vertreiben. Vor pfingſten aber darf man keine hunde brauchen, es muß auch nach ei- nem harten winter das jagen, oder ſcheuchen des wildes eingeſtellet werden.
§ 2530
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f1022"n="1010"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">LXII</hi> haubtſtuͤck</hi></fw><lb/>
auszuuͤben befugt, Marburgiſcher beitraͤge <hirendition="#aq">V</hi>tes<lb/>ſtuͤck ſ. 64 fg., herr landjaͤgermeiſter <hirendition="#fr">von Dall-<lb/>
wigk</hi> in der beſchreibung von waldungen des fuͤr-<lb/>ſtentumes Hersfeld ſ. 111 fg. ſ. 156 ſ. 215, <hirendition="#fr">Krebs</hi><lb/>
am a. o. <hirendition="#aq">I</hi>ſ. 421 fg. Die herren landgrafen zu<lb/>
Heſſen haben die jagtfolge in alle benachbarte<lb/>
graf- und herrſchaften, ſie geſtatten aber keinen<lb/>
die folge, <hirendition="#fr">Krebs</hi> am a. o., <hirendition="#fr">Rays</hi><hirendition="#aq">de ferarum<lb/>
perſequutione in territorio alieno,</hi> Giſen 1738,<lb/>
4. Es werden drei bruͤche geleget: der erſte auf<lb/>
den anſchuß, der zweite auf den uͤbergang an der<lb/>
grenze, und der dritte, wo das wildpret liget.<lb/>
Sofort wird der naͤchſte jagt-bedinte deshalber<lb/>
benachrichtiget.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 2528</head><lb/><noteplace="left">die hirten<lb/>
duͤrfen kei-<lb/>
ne hirſch-<lb/>
kaͤlber ꝛc.<lb/>
haſen grei-<lb/>
fen.</note><p>Im Heſſen-Caſſeliſchen duͤrfen die hirten keine<lb/>
hirſch-kaͤlber todtſchlagen, auswerfen, noch Ha-<lb/>ſen greifen bei 30 goldguͤlden ſtrafe, F. H. Caſ-<lb/>ſeliſche jagt-ordnung § <hirendition="#aq">VIIII</hi>, welches auch in<lb/>
andern landen bei harter ſtrafe verboten iſt. Si-<lb/>
he die Oeſterreichiſche jaͤger-ordnung § 15, 16 und<lb/>
andre.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 2529</head><lb/><noteplace="left">feldwaͤchter<lb/>
zu halten iſt<lb/>
den unter-<lb/>
tanen er-<lb/>
laubet.</note><p>Den untertanen iſt erlaubet: feld- und nacht-<lb/>
waͤchter wegen des wildes zu haben, wie diſes im<lb/>
Heſſen-Darmſtaͤdtiſchen ſehr gewoͤhnlich iſt. Alle<lb/>
wild-hirten duͤrfen rufen, ſchreien, klappern und<lb/>
das horn blaſen. Die untertanen koͤnnen die<lb/>
trommel ruͤren, lappen auf haͤngen, feuer und<lb/>
rauch machen, um das wild von iren aͤckern und<lb/>
wiſen zu vertreiben. Vor pfingſten aber darf<lb/>
man keine hunde brauchen, es muß auch nach ei-<lb/>
nem harten winter das jagen, oder ſcheuchen des<lb/>
wildes eingeſtellet werden.</p></div><lb/><fwplace="bottom"type="catch">§ 2530</fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[1010/1022]
LXII haubtſtuͤck
auszuuͤben befugt, Marburgiſcher beitraͤge Vtes
ſtuͤck ſ. 64 fg., herr landjaͤgermeiſter von Dall-
wigk in der beſchreibung von waldungen des fuͤr-
ſtentumes Hersfeld ſ. 111 fg. ſ. 156 ſ. 215, Krebs
am a. o. I ſ. 421 fg. Die herren landgrafen zu
Heſſen haben die jagtfolge in alle benachbarte
graf- und herrſchaften, ſie geſtatten aber keinen
die folge, Krebs am a. o., Rays de ferarum
perſequutione in territorio alieno, Giſen 1738,
4. Es werden drei bruͤche geleget: der erſte auf
den anſchuß, der zweite auf den uͤbergang an der
grenze, und der dritte, wo das wildpret liget.
Sofort wird der naͤchſte jagt-bedinte deshalber
benachrichtiget.
§ 2528
Im Heſſen-Caſſeliſchen duͤrfen die hirten keine
hirſch-kaͤlber todtſchlagen, auswerfen, noch Ha-
ſen greifen bei 30 goldguͤlden ſtrafe, F. H. Caſ-
ſeliſche jagt-ordnung § VIIII, welches auch in
andern landen bei harter ſtrafe verboten iſt. Si-
he die Oeſterreichiſche jaͤger-ordnung § 15, 16 und
andre.
§ 2529
Den untertanen iſt erlaubet: feld- und nacht-
waͤchter wegen des wildes zu haben, wie diſes im
Heſſen-Darmſtaͤdtiſchen ſehr gewoͤhnlich iſt. Alle
wild-hirten duͤrfen rufen, ſchreien, klappern und
das horn blaſen. Die untertanen koͤnnen die
trommel ruͤren, lappen auf haͤngen, feuer und
rauch machen, um das wild von iren aͤckern und
wiſen zu vertreiben. Vor pfingſten aber darf
man keine hunde brauchen, es muß auch nach ei-
nem harten winter das jagen, oder ſcheuchen des
wildes eingeſtellet werden.
§ 2530
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 1010. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1022>, abgerufen am 30.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.