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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 3. Ägypten, 1844-1845.

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Montag den 13ten Januar 1845. Heut früh bin ich mit dem Auspolstern der neulich gezimmerten Tafel für unser mitzunehmendes Wandgemälde beschäftigt und gehe dann mit Lepsius in das Grab zur schwarzen Königin, wo denn die Abnahme auch dieser vollständig befähigt wird. Am Nachmittag besorge ich das Herausschaffen der beiden Stücke aus dem engen Loche, was mit mancher Mühe, aber doch ziemlich glücklich zu Stande gebracht wird, erst im Dunkeln komme ich nach Haus zurück. Während unsrer Arbeit am Mittag bringt uns Joseph Briefe aus Europa, worunter zu meiner Überraschung und Freude auch einer an mich von Bernhard un Heinrich. Gott sei Dank, Alle zu Haus sind wohl auf. Der ganze heutige Tag zeigte uns einen schwarz bezogenen Himmel, ja, gegen Abend hätte man glauben mögen, es werde anfangen zu regnen. Mancherlei Besuche sind uns durch Abeken binnen kurzem angekündigt worden, so Monsieur Ampere, auch ein deutscher RegierungsRath von Rohr mit andren Genossen aus Berlin. Abends Mittheilung der heut empfangenen Briefe nebst eines Zeitungs Artikels von Quast. -

Dienstag den 14ten Januar 1845. Der Lange ist heut nach Esne geschickt worden, um dort Taue zum Herausziehen des Sarkophags zu besorgen, weil drüben in Luxor keine aufzutreiben gewesen. Ich besehe heut mit Hauad den ersteren, der lang, aber nicht allzuschwer scheint; nur die Öffnung, wodurch er muß, ist sehr eng. Dann Aufnahme von Nilziegelbauten im Assassif. - Am Nachmittag das Auftragen derselben begonnen. Abends liest uns Lepsius seine Entgegnung an Quast vor, die wir aber Alle viel zu stark finden.

Mittwoch den 15ten Januar 1845. Ich bleibe zu Haus und zeichne an meinen Nilziegelbauten fort; Abends noch einmal die nunmehr gemilderte Entgegnung von Quast mitgetheilt, so daß sie morgen abgehen kann. - Der Himmel in diesen Tagen immer bezogen, so daß es nicht möglich ist, den Kometen zu beobachten; es ist fatal, wenn in diesem Lande die Sonne nicht scheint. Die Luft ist dabei im Ganzen recht warm; Morgens etwa 11° und selbst in der Sonne um Mittag nicht mehr als 24 - 25°.

Donnerstag den 16ten Januar 1844so. Weiterarbeiten an meinem Nilziegelblatte. Gegen Mittag Besuch von dem Engländer Herrn Woolfielt mit seiner Frau und einem strammen Major, der dann nicht allzu hübsch, schon über das erste Jugendalter hinaus; Besehen unsrer Zeichnungen und dann Einschreiben in das Fremdenbuch. -

Montag den 13ten Januar 1845. Heut früh bin ich mit dem Auspolstern der neulich gezimmerten Tafel für unser mitzunehmendes Wandgemälde beschäftigt und gehe dann mit Lepsius in das Grab zur schwarzen Königin, wo denn die Abnahme auch dieser vollständig befähigt wird. Am Nachmittag besorge ich das Herausschaffen der beiden Stücke aus dem engen Loche, was mit mancher Mühe, aber doch ziemlich glücklich zu Stande gebracht wird, erst im Dunkeln komme ich nach Haus zurück. Während unsrer Arbeit am Mittag bringt uns Joseph Briefe aus Europa, worunter zu meiner Überraschung und Freude auch einer an mich von Bernhard un Heinrich. Gott sei Dank, Alle zu Haus sind wohl auf. Der ganze heutige Tag zeigte uns einen schwarz bezogenen Himmel, ja, gegen Abend hätte man glauben mögen, es werde anfangen zu regnen. Mancherlei Besuche sind uns durch Abeken binnen kurzem angekündigt worden, so Monsieur Ampère, auch ein deutscher RegierungsRath von Rohr mit andren Genossen aus Berlin. Abends Mittheilung der heut empfangenen Briefe nebst eines Zeitungs Artikels von Quast. -

Dienstag den 14ten Januar 1845. Der Lange ist heut nach Esne geschickt worden, um dort Taue zum Herausziehen des Sarkophags zu besorgen, weil drüben in Luxor keine aufzutreiben gewesen. Ich besehe heut mit Hauad den ersteren, der lang, aber nicht allzuschwer scheint; nur die Öffnung, wodurch er muß, ist sehr eng. Dann Aufnahme von Nilziegelbauten im Assassif. - Am Nachmittag das Auftragen derselben begonnen. Abends liest uns Lepsius seine Entgegnung an Quast vor, die wir aber Alle viel zu stark finden.

Mittwoch den 15ten Januar 1845. Ich bleibe zu Haus und zeichne an meinen Nilziegelbauten fort; Abends noch einmal die nunmehr gemilderte Entgegnung von Quast mitgetheilt, so daß sie morgen abgehen kann. - Der Himmel in diesen Tagen immer bezogen, so daß es nicht möglich ist, den Kometen zu beobachten; es ist fatal, wenn in diesem Lande die Sonne nicht scheint. Die Luft ist dabei im Ganzen recht warm; Morgens etwa 11° und selbst in der Sonne um Mittag nicht mehr als 24 - 25°.

Donnerstag den 16ten Januar 1844so. Weiterarbeiten an meinem Nilziegelblatte. Gegen Mittag Besuch von dem Engländer Herrn Woolfielt mit seiner Frau und einem strammen Major, der dann nicht allzu hübsch, schon über das erste Jugendalter hinaus; Besehen unsrer Zeichnungen und dann Einschreiben in das Fremdenbuch. -

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[27/0028] Montag d 13ten Jan 1845. Heut früh bin ich mit dem Auspolstern der neulich gezimmerten Tafel für unser mitzunehmendes Wandgemälde beschäftigt d gehe dann mit Leps in d Grab zur schw Königin, wo denn die Abnahme auch dieser vollständig befähigt wird. Am Nachm besorge ich das Herausschaffen der beiden Stücke aus dem engen Loche, was mit mancher Mühe, aber doch ziemlich glücklich zu Stande gebracht wird, erst im Dunkeln komme ich nach Haus zurück. Während unsrer Arbeit am Mittag bringt uns Joseph Briefe aus Europa, worunter zu m Überraschung d Freude auch einer an mich von Bernh d Heinrich. Gott sei Dank, Alle zu Haus sind wohl auf. Der ganze heutige Tag zeigte uns einen schwarz bezogenen Himmel, ja, gegen Abend hätte man glauben mögen, es werde anfangen zu regnen. Mancherlei Besuche sind uns durch Abeken binnen kurzem angekündigt worden, so Mr Ampère, auch ein deutscher RegRath v Rohr mit andren Genossen aus Berlin. Abends Mittheilung der heut empfangenen Briefe nebst eines Zeitungs Artikels v Quast. - Dienstag d 14ten Jan 1845. Der Lange ist heut nach Esne geschickt worden, um dort Taue zum Herausziehen des Sarkophags zu besorgen, weil drüben in Luxor keine aufzutreiben gewesen. Ich besehe heut mit Hauad den ersteren, der lang, aber nicht allzuschwer scheint; nur die Öffnung, wodurch er muß, ist sehr eng. Dann Aufnahme v Nilziegelbauten im Assassif. - Am Nachm das Auftragen derselben begonnen. Abends liest uns Lepsius seine Entgegnung an Quast vor, die wir aber Alle viel zu stark finden. Mittwoch d 15ten Jan 1845. Ich bleibe zu Haus d zeichne an meinen Nilziegelbauten fort; Abends noch einmal die nunmehr gemilderte Entgegnung v Quast mitgetheilt, so daß sie morgen abgehen kann. - Der Himmel in diesen Tagen immer bezogen, so daß es nicht möglich ist, den Kometen zu beobachten; es ist fatal, wenn in diesem Lande d Sonne nicht scheint. Die Luft ist dabei im Ganzen recht warm; Morgens etwa 11° d selbst in der Sonne um Mittag nicht mehr als 24 - 25°. Donnerstag d 16ten Jan 1844so. Weiterarbeiten an meinem Nilziegelblatte. Gegen Mittag Besuch v dem Engl H Woolfielt mit s Frau d einem strammen Major, der dann nicht allzu hübsch, schon über d erste Jugendalter hinaus; Besehen unsrer Zeichnungen d dann Einschreiben in d Fremdenbuch. -

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 3. Ägypten, 1844-1845, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch03_1844/28>, abgerufen am 22.12.2024.