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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 2. Ägypten, 1843-1844.

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Darauf beschließen wir, daß Abeken's Barke, wie er selbst mit Giuseppe nach Miniet gehen, die Sachen holen und wir so lange hier liegen bleiben. - Ein Bad schmeckt heut noch trefflich. Gegen 9 Uhr etwa bricht Abeken nach Miniet auf. -

Donnerstag den 14ten September 1843. Ich lasse mir heut früh unweit der Barke ein Zelt aufschlagen, worin ich es mir zum Arbeiten zurecht mache; ich vollende das eine angefangene Blatt; damit ist es aber genug; mir war nicht ganz behaglich, ich fror sehr im Zelte und hielt ein langes Mittagsschläfchen. Etwa um 3 Uhr Nachmittags kommt Abeken mit seiner Barke zurück und bringt mir einen Brief von Heinrich und Riechers mit, die mir, wie immer, große Freude machen. - Sobald Abeken zurück ist, kommen die Andern von den Gräbern herunter und wir lichten die Anker von Beni Suefso. Interressantes Ufer mit Zuckerrohrfeldern und Dattelwäldern, besonders letztere sehr interressant und schön, weil die Bäume mit ihren gelben und dunkelrothen Früchten vollbeladen sind; die Gruppen der Männer, Weiber, Kinder oder des Viehs, auch der Dörfer und der am Rande des Nils stets angelegten Schöpfeimervorrichtungen zum Bewässern sind prächtig. Wir schiffen mit gutem Winde etwa nur 2 Stunden bis zu dem Orte Roda, wo das Dampfschiff des Pascha neben einer mit Dampfkraft getriebenen Zuckerfabrik ein sehr europäisches Ansehen geben. Da wir Zuckervorrath in Cairo vergessen haben, landen wir hier, um welchen einzunehmen. - In der Nacht ist wieder ein warmer Wind, der mich schlecht schlafen macht. -

Freitag den 15ten September 1843. Der sehr kalte Wind währt auch heut früh noch fort; der Thermometer zeigt um 7 Uhr nicht einmal 17° Wärme; wir rüsten uns zu einer Expedition nach Achmounein. Um 9 Uhr beginnen wir, ausgenommen Franke, auf Eseln unsern Ritt nach Achmounein. Auf einem Damme, der wie immer, die unsinnigsten Umwege nimmt, gelangen wir auf der einen Seite zwischen einer Wasserwüste, auf der andern zwischen Zucker und andern Feldern nach den bedeutenden Ruinenhügeln von Achmounein, das alte Hermopolis magna. Besichtigen der noch gebrauchten, aber doch in Ruinen liegenden Moschee, worin eine Menge Marmor und Granitsäulen der alten Stadt vermauert sind. Besehen der vielen Säulen, die aus den Ruinenhügeln hervorgucken; wir suchen einen Stein mit griechischer Inschrift, den wir jedoch nicht finden können; dann brechen wir wieder auf einem Damm gen Tuna am lybischen Gebirge auf, um

Darauf beschließen wir, daß Abeken’s Barke, wie er selbst mit Giuseppe nach Miniet gehen, die Sachen holen und wir so lange hier liegen bleiben. - Ein Bad schmeckt heut noch trefflich. Gegen 9 Uhr etwa bricht Abeken nach Miniet auf. -

Donnerstag den 14ten September 1843. Ich lasse mir heut früh unweit der Barke ein Zelt aufschlagen, worin ich es mir zum Arbeiten zurecht mache; ich vollende das eine angefangene Blatt; damit ist es aber genug; mir war nicht ganz behaglich, ich fror sehr im Zelte und hielt ein langes Mittagsschläfchen. Etwa um 3 Uhr Nachmittags kommt Abeken mit seiner Barke zurück und bringt mir einen Brief von Heinrich und Riechers mit, die mir, wie immer, große Freude machen. - Sobald Abeken zurück ist, kommen die Andern von den Gräbern herunter und wir lichten die Anker von Beni Suefso. Interressantes Ufer mit Zuckerrohrfeldern und Dattelwäldern, besonders letztere sehr interressant und schön, weil die Bäume mit ihren gelben und dunkelrothen Früchten vollbeladen sind; die Gruppen der Männer, Weiber, Kinder oder des Viehs, auch der Dörfer und der am Rande des Nils stets angelegten Schöpfeimervorrichtungen zum Bewässern sind prächtig. Wir schiffen mit gutem Winde etwa nur 2 Stunden bis zu dem Orte Roda, wo das Dampfschiff des Pascha neben einer mit Dampfkraft getriebenen Zuckerfabrik ein sehr europäisches Ansehen geben. Da wir Zuckervorrath in Cairo vergessen haben, landen wir hier, um welchen einzunehmen. - In der Nacht ist wieder ein warmer Wind, der mich schlecht schlafen macht. -

Freitag den 15ten September 1843. Der sehr kalte Wind währt auch heut früh noch fort; der Thermometer zeigt um 7 Uhr nicht einmal 17° Wärme; wir rüsten uns zu einer Expedition nach Achmounein. Um 9 Uhr beginnen wir, ausgenommen Franke, auf Eseln unsern Ritt nach Achmounein. Auf einem Damme, der wie immer, die unsinnigsten Umwege nimmt, gelangen wir auf der einen Seite zwischen einer Wasserwüste, auf der andern zwischen Zucker und andern Feldern nach den bedeutenden Ruinenhügeln von Achmounein, das alte Hermopolis magna. Besichtigen der noch gebrauchten, aber doch in Ruinen liegenden Moschee, worin eine Menge Marmor und Granitsäulen der alten Stadt vermauert sind. Besehen der vielen Säulen, die aus den Ruinenhügeln hervorgucken; wir suchen einen Stein mit griechischer Inschrift, den wir jedoch nicht finden können; dann brechen wir wieder auf einem Damm gen Tuna am lybischen Gebirge auf, um

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[37/0038] Darauf beschließen wir, daß Abeken’s Barke, wie er selbst mit Giuseppe nach Miniet gehen, die Sachen holen d wir so lange hier liegen bleiben. - Ein Bad schmeckt heut noch trefflich. Gegen 9 Uhr etwa bricht Abeken nach Miniet auf. - Donnerstag d 14ten Sept 1843. Ich lasse mir heut früh unweit der Barke ein Zelt aufschlagen, worin ich es mir zum Arbeiten zurecht mache; ich vollende das eine angefangene Blatt; damit ist es aber genug; mir war nicht ganz behaglich, ich fror sehr im Zelte d hielt ein langes Mittagsschläfchen. Etwa um 3 Uhr Nachm kommt Abeken mit seiner Barke zurück d bringt mir einen Brief von Heinrich d Riechers mit, die mir, wie immer, große Freude machen. - Sobald Abeken zurück ist, kommen die Andern v d Gräbern herunter d wir lichten die Anker von Beni Suefso. Interress Ufer mit Zuckerrohrfeldern d Dattelwäldern, besonders letztere sehr interressant d schön, weil die Bäume mit ihren gelben d dunkelrothen Früchten vollbeladen sind; die Gruppen der Männer, Weiber, Kinder od des Viehs, auch der Dörfer d der am Rande des Nils stets angelegten Schöpfeimervorrichtungen zum Bewässern sind prächtig. Wir schiffen mit gutem Winde etwa nur 2 Stunden bis zu dem Orte Roda, wo d Dampfschiff des Pascha neben einer mit Dampfkraft getriebenen Zuckerfabrik ein sehr europäisches Ansehen geben. Da wir Zuckervorrath in Cairo vergessen haben, landen wir hier, um welchen einzunehmen. - In d Nacht ist wieder ein warmer Wind, der mich schlecht schlafen macht. - Freitag d 15ten Sept 1843. Der sehr kalte Wind währt auch heut früh noch fort; der Thermometer zeigt um 7 Uhr nicht einmal 17° Wärme; wir rüsten uns zu einer Expedition nach Achmounein. Um 9 Uhr beginnen wir, ausgenommen Franke, auf Eseln unsern Ritt nach Achmounein. Auf e Damme, der wie immer, die unsinnigsten Umwege nimmt, gelangen wir auf d einen Seite zw einer Wasserwüste, auf d andern zw Zucker d andern Feldern nach den bedeutenden Ruinenhügeln v Achmounein, das alte Hermopolis magna. Besichtigen der noch gebrauchten, aber doch in Ruinen liegenden Moschee, worin eine Menge Marmor d Granitsäulen der alten Stadt vermauert sind. Besehen der vielen Säulen, die aus den Ruinenhügeln hervorgucken; wir suchen einen Stein mit griech Inschrift, den wir jedoch nicht finden können; dann brechen wir wieder auf e Damm gen Tuna am lybischen Gebirge auf, um

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 2. Ägypten, 1843-1844, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch02_1843/38>, abgerufen am 21.12.2024.