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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 2. Ägypten, 1843-1844.

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Kiste aus Berlin angelangt waren. Da bekam ich Briefe von der Mutter, von Elisabeth, von Heinrich (3), von Feit (2), von Streichhau, von Runge, auch Zeitungen mit meinen und den Inseraten der Andren; das schöne Schreibkästchen von der Mutter mit süßem Inhalt (Schokolade und Bonbons) endlich die theuren Gedichte von Onkel Fritz. Welch ein Reichthum war das, der heut Abend noch gar nicht recht verdaut werden konnte; ich kam kaum zum vollständigen Lesen der Briefe. Den fast fertigen Brief nach Hause beschließe ich heut Abend und werde ihn morgen an Abeken mitgeben. - Die Aufregung und Freude über so viel Neues und Angenehmes hält mich die halbe Nacht wach. - Nach unsrem abendlichen Mittagsessen rauchen wir gesellig um Frey's Zelt noch einmal unsre Pfeifen und Abeken hat Manches zu erzählen. Bonomi wird wahrscheinlich in Cairo für künftige Zeit bleiben und großherrlicher Bewahrer der ägyptischen Alterthümer werden. -

Donnerstag den 10ten August1843. Frey's Ungeduld zum Aufbruche treibt mich nach kurzem Schlafe schon lang vor Sonnenaufgang heraus; ich habe kaum rechte Zeit, den Brief an die Mutter zu versiegeln und zu adressiren. Dann frühstücken wir zusammen, rauchen noch eine Pfeife, während des Fertigmachens des Packkameeles, und nehmen dann von Frey hinter dem Labyrinth in der Wüste Abschied, er aus seiner Sänfte heraus. So sind wir denn noch einsamer denn früher. Heut Vormittag beschäftige ich mich nur noch mit den empfangenen Briefen, Zeitungen und dem Schreiben dieses Tagebuchs. Eben bringt unser Soldat uns eine Schüssel köstlichster Feigen, die, während der Wein uns ausgeht, wenigstens halb die Stelle desselben ersetzen können. - Den größten Theil des Tages bringe ich noch mit Lesung der empfangenen Briefe, Zeitungen sowie des Buches vom seligen Onkel Fritz zu; erst gegen Abend wird der Nivellementsplan wie die Karte vom Labyrinth vollständig fertig gemacht. - Die Tage werden jetzt schon wieder kälter; der Sommer scheint vorüber. Wir haben 29°. -

Freitag den 11ten August 1843. Es beschäftigt mich heut der Plan von Dime, den ich fast beende. Das Wetter ist sehr kühl, nur 27° und dabei stark luftig. Nach Tisch Besuch von Hakim el Hot, der 2 unsrer Wächter wegbugsiren will und uns dafür 2 andre

Kiste aus Berlin angelangt waren. Da bekam ich Briefe von der Mutter, von Elisabeth, von Heinrich (3), von Feit (2), von Streichhau, von Runge, auch Zeitungen mit meinen und den Inseraten der Andren; das schöne Schreibkästchen von der Mutter mit süßem Inhalt (Schokolade und Bonbons) endlich die theuren Gedichte von Onkel Fritz. Welch ein Reichthum war das, der heut Abend noch gar nicht recht verdaut werden konnte; ich kam kaum zum vollständigen Lesen der Briefe. Den fast fertigen Brief nach Hause beschließe ich heut Abend und werde ihn morgen an Abeken mitgeben. - Die Aufregung und Freude über so viel Neues und Angenehmes hält mich die halbe Nacht wach. - Nach unsrem abendlichen Mittagsessen rauchen wir gesellig um Frey’s Zelt noch einmal unsre Pfeifen und Abeken hat Manches zu erzählen. Bonomi wird wahrscheinlich in Cairo für künftige Zeit bleiben und großherrlicher Bewahrer der ägyptischen Alterthümer werden. -

Donnerstag den 10ten August1843. Frey’s Ungeduld zum Aufbruche treibt mich nach kurzem Schlafe schon lang vor Sonnenaufgang heraus; ich habe kaum rechte Zeit, den Brief an die Mutter zu versiegeln und zu adressiren. Dann frühstücken wir zusammen, rauchen noch eine Pfeife, während des Fertigmachens des Packkameeles, und nehmen dann von Frey hinter dem Labyrinth in der Wüste Abschied, er aus seiner Sänfte heraus. So sind wir denn noch einsamer denn früher. Heut Vormittag beschäftige ich mich nur noch mit den empfangenen Briefen, Zeitungen und dem Schreiben dieses Tagebuchs. Eben bringt unser Soldat uns eine Schüssel köstlichster Feigen, die, während der Wein uns ausgeht, wenigstens halb die Stelle desselben ersetzen können. - Den größten Theil des Tages bringe ich noch mit Lesung der empfangenen Briefe, Zeitungen sowie des Buches vom seligen Onkel Fritz zu; erst gegen Abend wird der Nivellementsplan wie die Karte vom Labyrinth vollständig fertig gemacht. - Die Tage werden jetzt schon wieder kälter; der Sommer scheint vorüber. Wir haben 29°. -

Freitag den 11ten August 1843. Es beschäftigt mich heut der Plan von Dimé, den ich fast beende. Das Wetter ist sehr kühl, nur 27° und dabei stark luftig. Nach Tisch Besuch von Hakim el Hot, der 2 unsrer Wächter wegbugsiren will und uns dafür 2 andre

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[26/0027] Kiste aus Berlin angelangt waren. Da bekam ich Briefe von der Mutter, von Elisabeth, v Heinrich (3), von Feit (2), von Streichhau, von Runge, auch Zeitungen mit meinen d den Inseraten der Andren; das schöne Schreibkästchen von d Mutter mit süßem Inhalt (Schokolade d Bonbons) endlich die theuren Gedichte v O Fritz. Welch e Reichthum war das, der heut Abend noch gar nicht recht verdaut werden konnte; ich kam kaum zum vollständigen Lesen der Briefe. Den fast fertigen Brief nach Hause beschließe ich heut Abend d werde ihn morgen an Abeken mitgeben. - Die Aufregung d Freude über so viel Neues d Angenehmes hält mich die halbe Nacht wach. - Nach unsrem abendlichen Mittagsessen rauchen wir gesellig um Frey’s Zelt noch einmal u Pfeifen d Abeken hat Manches zu erzählen. Bonomi wird wahrsch in Cairo für künftige Zeit bleiben d großherrlicher Bewahrer der ägyptischen Alterthümer werden. - Donnerstag d 10ten Aug1843. Frey’s Ungeduld zum Aufbruche treibt mich nach kurzem Schlafe schon lang vor Sonnenaufgang heraus; ich habe kaum rechte Zeit, den Brief an d Mutter zu versiegeln d zu adressiren. Dann frühstücken wir zusammen, rauchen noch e Pfeife, während des Fertigmachens des Packkameeles, d nehmen dann v Frey hinter dem Labyrinth in d Wüste Abschied, er aus seiner Sänfte heraus. So sind wir denn noch einsamer denn früher. Heut Vorm beschäftige ich mich nur noch mit den empfangenen Briefen, Zeitungen d dem Schreiben dieses Tagebuchs. Eben bringt unser Soldat uns eine Schüssel köstlichster Feigen, die, während der Wein uns ausgeht, wenigstens halb die Stelle desselben ersetzen können. - Den größten Theil des Tages bringe ich noch mit Lesung der empfangenen Briefe, Zeitungen sowie des Buches v sel Onkel Fritz zu; erst gegen Abend wird der Nivellementsplan wie die Karte v Labyrinth vollständig fertig gemacht. - Die Tage werden jetzt schon wieder kälter; der Sommer scheint vorüber. Wir haben 29°. - Freitag d 11ten Aug 1843. Es beschäftigt mich heut d Plan v Dimé, den ich fast beende. Das Wetter ist sehr kühl, nur 27° d dabei stark luftig. Nach Tisch Besuch v Hakim el Hot, der 2 unsrer Wächter wegbugsiren will d uns dafür 2 andre

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 2. Ägypten, 1843-1844, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch02_1843/27>, abgerufen am 21.11.2024.