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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 2. Ägypten, 1843-1844.

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Dienstag den 12ten März 1844. Hermanns Geburtstag. Ich fahre den ganzen Tag in der unschönen Aufmessung des verworrenen Grundplanes fort und rücke leider nicht allzuviel vorwärts, so fleißig ich auch bin. Der Tag ist wieder recht warm. Um 2 Uhr 32 1/2°; am Vormittag geht aber viel Luft, und so ist es zu ertragen.

Mittwoch den 13ten März 1844. Fortgesetzte Aufnahme des großen Grundplanes. Ich gedeihe so weit, daß ich ihn morgen hoffe, in Blei fertig zu bekommen. Der Tag, obgleich windig, ist doch recht heiß; wir haben 33° um 2 Uhr. Ernst und Max sind mit dem Tempel am Wasserbecken fertig; und haben morgen noch am hiesigen Tempel etwas zu thun; zum nächsten Sonntag haben wir die Kameele zum Aufbruch nach dem Flusse bestellt. Man nennt diese Ruinen hier: Wadum M'hamud im Wadi sofra und nicht Mesaurat, wie sie im Caillaud betitelt sind.

Donnerstag den 14ten März 1844. Ich komme heut mit der Ausmessung des großen Grundrisses zu Ende und fange sogar schon an, die Bleizeichnung auszuziehen. Der Tag ist unaustehlich windig; die Hitze 31°. Am Abend lese ich alte Briefe, die mich dann lebendig in die Heimath versetzen. Max besuchte heut ein in der Richtung nach Shendy etwa 3 Stunden abgelegenes Gebäude, was innen und außen mit Darstellungen versehen ist, deren erkennbarsten Theil er abgezeichnet hat.

Freitag den 15ten März 1844. Heut wird der große Grundplan vollständig fertig gemacht; außerdem schreite ich am Vormittag die Entfernungen für den Situationsplan ab und nehme gegen Abend die Richtungen mit dem Meßtisch; morgen muß auch noch dieß Blatt fertig werden. Der ganze Tag sehr windig; die Hitze etwa nur 30° - Immer noch keine Spur von Lepsius. -

Sonnabend den 16ten März 1844. Der gestern angefangene Situationsplan ward heut Vormittag beendet und am Nachmittag 2 Tempelgrundrisse, wodurch ich in dem, was ich hier zu leisten Willens war, zu Stande gekommen bin. - Am Abend haben wir wieder mächtige Feuer zum Abschiede veranstaltet, das Hauptfeuer neben den Säulen des großen Tempels; ein prächtig schöner Anblick der beleuchteten Ruinen; die Grasfeuer in der Ebne, die sich die Andern anzuzünden die Mühe gaben, waren wegen des heftigen Windes nicht so schön und allgemein als in Naga; doch sahen sie von Ferne wie eine Illumination der Wüste aus. Morgen früh wollen wir nun nach Messaurat nach dem Flusse aufbrechen. - Theilweise haben wir unsre Sachen schon zusammengepackt.

Sonntag den 17ten März 1844. Wir brechen heut um 1/4 8 Uhr von dem Wadi sofra auf mit 13 Kameelen. In fast westlicher Richtung (ein wenig nördlich) gehen wir direkt auf die Ruinen von Naga (dem Typhonium am Flusse) los, wo wir um 1/2 2 Uhr, also in 6 1/4 Stunden, ankommen; der Tag war wieder sehr windig und darum die Hitze nicht groß; ich ging unterwegs ein hübsches Stück, konnte jedoch kein Wild zum Schuß bekommen; es fehlte jedoch nicht an Gazellen, Hasen

Dienstag den 12ten März 1844. Hermanns Geburtstag. Ich fahre den ganzen Tag in der unschönen Aufmessung des verworrenen Grundplanes fort und rücke leider nicht allzuviel vorwärts, so fleißig ich auch bin. Der Tag ist wieder recht warm. Um 2 Uhr 32 ½°; am Vormittag geht aber viel Luft, und so ist es zu ertragen.

Mittwoch den 13ten März 1844. Fortgesetzte Aufnahme des großen Grundplanes. Ich gedeihe so weit, daß ich ihn morgen hoffe, in Blei fertig zu bekommen. Der Tag, obgleich windig, ist doch recht heiß; wir haben 33° um 2 Uhr. Ernst und Max sind mit dem Tempel am Wasserbecken fertig; und haben morgen noch am hiesigen Tempel etwas zu thun; zum nächsten Sonntag haben wir die Kameele zum Aufbruch nach dem Flusse bestellt. Man nennt diese Ruinen hier: Wadum M’hamud im Wadi sofra und nicht Mesaurat, wie sie im Caillaud betitelt sind.

Donnerstag den 14ten März 1844. Ich komme heut mit der Ausmessung des großen Grundrisses zu Ende und fange sogar schon an, die Bleizeichnung auszuziehen. Der Tag ist unaustehlich windig; die Hitze 31°. Am Abend lese ich alte Briefe, die mich dann lebendig in die Heimath versetzen. Max besuchte heut ein in der Richtung nach Shendy etwa 3 Stunden abgelegenes Gebäude, was innen und außen mit Darstellungen versehen ist, deren erkennbarsten Theil er abgezeichnet hat.

Freitag den 15ten März 1844. Heut wird der große Grundplan vollständig fertig gemacht; außerdem schreite ich am Vormittag die Entfernungen für den Situationsplan ab und nehme gegen Abend die Richtungen mit dem Meßtisch; morgen muß auch noch dieß Blatt fertig werden. Der ganze Tag sehr windig; die Hitze etwa nur 30° - Immer noch keine Spur von Lepsius. -

Sonnabend den 16ten März 1844. Der gestern angefangene Situationsplan ward heut Vormittag beendet und am Nachmittag 2 Tempelgrundrisse, wodurch ich in dem, was ich hier zu leisten Willens war, zu Stande gekommen bin. - Am Abend haben wir wieder mächtige Feuer zum Abschiede veranstaltet, das Hauptfeuer neben den Säulen des großen Tempels; ein prächtig schöner Anblick der beleuchteten Ruinen; die Grasfeuer in der Ebne, die sich die Andern anzuzünden die Mühe gaben, waren wegen des heftigen Windes nicht so schön und allgemein als in Naga; doch sahen sie von Ferne wie eine Illumination der Wüste aus. Morgen früh wollen wir nun nach Messaurat nach dem Flusse aufbrechen. - Theilweise haben wir unsre Sachen schon zusammengepackt.

Sonntag den 17ten März 1844. Wir brechen heut um ¼ 8 Uhr von dem Wadi sofra auf mit 13 Kameelen. In fast westlicher Richtung (ein wenig nördlich) gehen wir direkt auf die Ruinen von Naga (dem Typhonium am Flusse) los, wo wir um ½ 2 Uhr, also in 6 ¼ Stunden, ankommen; der Tag war wieder sehr windig und darum die Hitze nicht groß; ich ging unterwegs ein hübsches Stück, konnte jedoch kein Wild zum Schuß bekommen; es fehlte jedoch nicht an Gazellen, Hasen

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[127/0128] Dienstag d 12ten März 1844. Hermanns Geburtstag. Ich fahre den ganzen Tag in d unschönen Aufmessung des verworrenen Grundplanes fort und rücke leider nicht allzuviel vorwärts, so fleißig ich auch bin. Der Tag ist wieder recht warm. Um 2 Uhr 32 ½°; am Vorm geht aber viel Luft, d so ist es zu ertragen. Mittwoch d 13ten März 1844. Fortgesetzte Aufnahme des großen Grundplanes. Ich gedeihe so weit, daß ich ihn morgen hoffe, in Blei fertig zu bekommen. Der Tag, obgl windig, ist doch recht heiß; wir haben 33° um 2 Uhr. Ernst d Max sind mit dem Tempel am Wasserbecken fertig; d haben morgen noch am hiesigen Tempel etwas zu thun; zum nächsten Sonntag haben wir die Kameele zum Aufbruch nach d Flusse bestellt. Man nennt diese Ruinen hier: Wadum M’hamud im Wadi sofra d nicht Mesaurat, wie sie im Caillaud betitelt sind. Donnerstag d 14ten März 1844. Ich komme heut mit der Ausmessung des großen Grundrisses zu Ende d fange sogar schon an, die Bleizeichnung auszuziehen. Der Tag ist unaustehlich windig; die Hitze 31°. Am Abend lese ich alte Briefe, die mich dann lebendig in d Heimath versetzen. Max besuchte heut ein in der Richtung nach Shendy etwa 3 Stunden abgelegenes Gebäude, was innen d außen mit Darstellungen versehen ist, deren erkennbarsten Theil er abgezeichnet hat. Freitag d 15ten März 1844. Heut wird d große Grundplan vollständig fertig gemacht; außerdem schreite ich am Vorm die Entfernungen für d Situationsplan ab und nehme gegen Abend die Richtungen mit dem Meßtisch; morgen muß auch noch dieß Blatt fertig werden. Der ganze Tag sehr windig; die Hitze etwa nur 30° - Immer noch keine Spur v Lepsius. - Sonnabend d 16ten März 1844. Der gestern angefangene Situationsplan ward heut Vorm beendet d am Nachm 2 Tempelgrundrisse, wodurch ich in dem, was ich hier zu leisten Willens war, zu Stande gekommen bin. - Am Abend haben wir wieder mächtige Feuer zum Abschiede veranstaltet, das Hauptfeuer neben den Säulen des großen Tempels; ein prächtig schöner Anblick der beleuchteten Ruinen; die Grasfeuer in der Ebne, die sich die Andern anzuzünden die Mühe gaben, waren wegen des heftigen Windes nicht so schön d allgemein als in Naga; doch sahen sie v Ferne wie eine Illumination der Wüste aus. Morgen früh wollen wir nun nach Messaurat nach d Flusse aufbrechen. - Theilweise haben wir unsre Sachen schon zusammengepackt. Sonntag d 17ten März 1844. Wir brechen heut um ¼ 8 Uhr von d Wadi sofra auf mit 13 Kameelen. In fast westlicher Richtung (ein wenig nördlich) gehen wir direkt auf die Ruinen von Naga (dem Typhonium am Flusse) los, wo wir um ½ 2 Uhr, also in 6 ¼ Stunden, ankommen; der Tag war wieder sehr windig d darum die Hitze nicht groß; ich ging unterwegs ein hübsches Stück, konnte jedoch kein Wild zum Schuß bekommen; es fehlte jedoch nicht an Gazellen, Hasen

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 2. Ägypten, 1843-1844, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch02_1843/128>, abgerufen am 21.11.2024.