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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843.

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wir an die Wüste, und gegen 7 Uhr Abends schon im Mondschein erreichten wir die Höhen vor den Pyramiden, erschöpft und hungrig. Wunderbarer Anblick auf die Wüste im Mondschein, wie eine einzige See, oder fast wie ein Schneefeld. In einer Viertelstunde kommt Bonomi, dann Wild und nach kaum 1 Stunde die Cameele und die Andern. Nun geht es an das Abpacken. Wir kräftigen uns einigermaßen durch Datteln und altes Brod, später auch noch einige Fische; die Leute schlafen unten bei den Sachen, wir allesammt in einer frühern Totenkammer, die jetzt zu einer Art Zimmer eingerichtet ist, wir sind Alle sehr ermüdet. - Der Nil war in den letzten Wochen schon sehr gefallen, etwa um 4 Fuß. Die Dämme waren an manchen Stellen sehr beschädigt, sogar durchgerissen; Sicherung derselben ganz wie bei uns; statt unsrer Weidenfaschinen hier Schilf und Dattelfaschinen.

Donnerstag den 10ten November 1842. Um 7 Uhr etwa stehen wir auf; es wird wegen eines Lagerortes berathschlagt, und wir finden einen ohnweit der großen Sphinx etwas vertieft; nebenbei in einem alten Grabe wird die Küche verlegt, auf der andren Seite stehen unsre Kisten. Die Zelte werden aufgeschlagen; zwischen denselben weht unsre stattliche Flagge. Es muß zuvor aber erst der Transport der Sachen von da, wo sie abgeladen wurden bis zum Lagerort geschehen, wozu 1 Kameel verwandt wird, ich beaufsichtige mit Bonomi das Aufpacken; darüber kommt der Mittag herbei. Die Einrichtung im Zelte kostet einige Stunden; dazwischen essen wir Kürbiß mit Fleisch gekocht und Reis; am Nachmittag gehe ich mit Frey noch ein wenig spatzieren zwischen den Pyramiden, in den Gräbern; zu schießen finden wir nichts, als einen

wir an die Wüste, und gegen 7 Uhr Abends schon im Mondschein erreichten wir die Höhen vor den Pyramiden, erschöpft und hungrig. Wunderbarer Anblick auf die Wüste im Mondschein, wie eine einzige See, oder fast wie ein Schneefeld. In einer Viertelstunde kommt Bonomi, dann Wild und nach kaum 1 Stunde die Cameele und die Andern. Nun geht es an das Abpacken. Wir kräftigen uns einigermaßen durch Datteln und altes Brod, später auch noch einige Fische; die Leute schlafen unten bei den Sachen, wir allesammt in einer frühern Totenkammer, die jetzt zu einer Art Zimmer eingerichtet ist, wir sind Alle sehr ermüdet. - Der Nil war in den letzten Wochen schon sehr gefallen, etwa um 4 Fuß. Die Dämme waren an manchen Stellen sehr beschädigt, sogar durchgerissen; Sicherung derselben ganz wie bei uns; statt unsrer Weidenfaschinen hier Schilf und Dattelfaschinen.

Donnerstag den 10ten November 1842. Um 7 Uhr etwa stehen wir auf; es wird wegen eines Lagerortes berathschlagt, und wir finden einen ohnweit der großen Sphinx etwas vertieft; nebenbei in einem alten Grabe wird die Küche verlegt, auf der andren Seite stehen unsre Kisten. Die Zelte werden aufgeschlagen; zwischen denselben weht unsre stattliche Flagge. Es muß zuvor aber erst der Transport der Sachen von da, wo sie abgeladen wurden bis zum Lagerort geschehen, wozu 1 Kameel verwandt wird, ich beaufsichtige mit Bonomi das Aufpacken; darüber kommt der Mittag herbei. Die Einrichtung im Zelte kostet einige Stunden; dazwischen essen wir Kürbiß mit Fleisch gekocht und Reis; am Nachmittag gehe ich mit Frey noch ein wenig spatzieren zwischen den Pyramiden, in den Gräbern; zu schießen finden wir nichts, als einen

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[85/0086] wir an d Wüste, d gegen 7 Uhr Abends schon im Mondschein erreichten wir die Höhen vor d Pyramiden, erschöpft d hungrig. Wunderbarer Anblick auf die Wüste im Mondschein, wie eine einzige See, oder fast wie ein Schneefeld. In e Viertelstunde kommt Bonomi, dann Wild d nach kaum 1 Stunde die Cameele und die Andern. Nun geht es an das Abpacken. Wir kräftigen uns einigermaßen durch Datteln d altes Brod, später auch noch einige Fische; die Leute schlafen unten bei d Sachen, wir allesammt in einer frühern Totenkammer, die jetzt zu e Art Zimmer eingerichtet ist, wir sind Alle sehr ermüdet. - Der Nil war in d letzten Wochen schon sehr gefallen, etwa um 4 Fuß. Die Dämme waren an manchen Stellen sehr beschädigt, sogar durchgerissen; Sicherung derselben ganz wie bei uns; statt unsrer Weidenfaschinen hier Schilf d Dattelfaschinen. Donnerstag d 10ten Nov 1842. Um 7 Uhr etwa stehen wir auf; es wird wegen eines Lagerortes berathschlagt, d wir finden einen ohnweit der großen Sphinx etwas vertieft; nebenbei in einem alten Grabe wird die Küche verlegt, auf d andren Seite stehen unsre Kisten. Die Zelte werden aufgeschlagen; zwischen denselben weht unsre stattl Flagge. Es muß zuvor aber erst d Transport d Sachen von da, wo sie abgeladen wurden bis z Lagerort geschehen, wozu 1 Kameel verwandt wird, ich beaufsichtige mit Bonomi d Aufpacken; darüber kommt d Mittag herbei. Die Einrichtung im Zelte kostet einige Stunden; dazw essen wir Kürbiß mit Fleisch gekocht d Reis; am Nachmittag gehe ich mit Frey noch e wenig spatzieren zw d Pyramiden, in den Gräbern; zu schießen finden wir nichts, als einen

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch01_1842/86>, abgerufen am 21.11.2024.