Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843.

Bild:
<< vorherige Seite

unsres Consulats, Herrn Probizer, mit dem ich mich lange unterhalten; ich übergab ihm unsre Pässe und wechselte mir etwas klein Geld ein. Von da aus in das Hotel Leion d'Or zu Herrn Dr. Schreiber, den ich nicht zu Hause fand, dann in den Gasthof; geschrieben Tagebuch und am Briefe; um 1/2 3 Uhr spazieren die große chaussirte Straße hinunter; sie führt uns endlich nach dem hübsch und fast neumodisch gebauten Pallast des Mehmet Ali; Platz mit Akazien freundlich besetzt, die in ummauerten Kübeln stehen schon einen großen Theil der Straße entlang; Aussicht auf den Hafen vom Platze hinter dem Schlosse. Akazienpark mit den vielen Sperlingen. Große Schuppen mit Schiffs- und andrem Bauholz. Militär. - Zurück auf Eseln geritten; Franke's will nicht fort; endlich in der Nähe unsres Platzes fallen beide um; Skandal. - Bis 6 Uhr, wo dinirt wird, 1 Stunde geschlafen, dann wieder geschrieben. Nach dem Diner im Mondschein auf dem Platze spazieren gegangen. Der Rheinländer gesellt sich zu uns; angenehme Unterhaltung; in ein Cafe und Limonade getrunken (1 Piaster = 2 Silbergroschen das Glas); nachher erschrecklich geschwitzt; zu Bett und trefflich geschlafen.

Freitag den 16ten September 42. Um 5 Uhr aufgestanden. Geschrieben am Briefe. Dann Besuch von Herrn Dr. Schreiber bekommen; sehr lieber und gemüthlicher Mann; lange mit ihm unterhalten und Spaziergang auf den Nachmittag nach den Nadeln der Cleopatra verabredet. Jetzt mein Tagebuch ergänzt. - Nach dem Dejeuner etwas geruht, dann wieder Brief fortgesetzt. Um 3 Uhr kommt der Dr. Schreiber, wir nehmen Esel und reiten zuerst nach den Obelisken,

unsres Consulats, Herrn Probizer, mit dem ich mich lange unterhalten; ich übergab ihm unsre Pässe und wechselte mir etwas klein Geld ein. Von da aus in das Hôtel Lîon d’Or zu Herrn Dr. Schreiber, den ich nicht zu Hause fand, dann in den Gasthof; geschrieben Tagebuch und am Briefe; um ½ 3 Uhr spazieren die große chaussirte Straße hinunter; sie führt uns endlich nach dem hübsch und fast neumodisch gebauten Pallast des Mehmet Ali; Platz mit Akazien freundlich besetzt, die in ummauerten Kübeln stehen schon einen großen Theil der Straße entlang; Aussicht auf den Hafen vom Platze hinter dem Schlosse. Akazienpark mit den vielen Sperlingen. Große Schuppen mit Schiffs- und andrem Bauholz. Militär. - Zurück auf Eseln geritten; Franke’s will nicht fort; endlich in der Nähe unsres Platzes fallen beide um; Skandal. - Bis 6 Uhr, wo dinirt wird, 1 Stunde geschlafen, dann wieder geschrieben. Nach dem Diner im Mondschein auf dem Platze spazieren gegangen. Der Rheinländer gesellt sich zu uns; angenehme Unterhaltung; in ein Café und Limonade getrunken (1 Piaster = 2 Silbergroschen das Glas); nachher erschrecklich geschwitzt; zu Bett und trefflich geschlafen.

Freitag den 16ten September 42. Um 5 Uhr aufgestanden. Geschrieben am Briefe. Dann Besuch von Herrn Dr. Schreiber bekommen; sehr lieber und gemüthlicher Mann; lange mit ihm unterhalten und Spaziergang auf den Nachmittag nach den Nadeln der Cleopatra verabredet. Jetzt mein Tagebuch ergänzt. - Nach dem Dejeuner etwas geruht, dann wieder Brief fortgesetzt. Um 3 Uhr kommt der Dr. Schreiber, wir nehmen Esel und reiten zuerst nach den Obelisken,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0030" n="29"/>
unsres Consulats, Herrn <persName>Probizer</persName>, mit dem ich mich lange unterhalten; ich übergab ihm unsre Pässe <choice><abbr>d</abbr><expan>und</expan></choice> wechselte mir etwas klein Geld ein. Von da aus in <choice><abbr>d</abbr><expan>das</expan></choice> Hôtel Lîon d&#x2019;Or zu <choice><abbr>H</abbr><expan>Herrn</expan></choice> Dr. <persName>Schreiber</persName>, den ich nicht zu Hause fand, dann in den Gasthof; geschrieben Tagebuch <choice><abbr>d</abbr><expan>und</expan></choice> am Briefe; um ½ 3 Uhr spazieren die große chaussirte Straße hinunter; sie führt uns endlich nach dem hübsch <choice><abbr>d</abbr><expan>und</expan></choice> fast neumodisch gebauten Pallast des <persName>Mehmet Ali</persName>; Platz mit Akazien freundlich besetzt, die in ummauerten Kübeln stehen schon einen großen Theil der Straße entlang; Aussicht auf <choice><abbr>d</abbr><expan>den</expan></choice> Hafen vom Platze hinter dem Schlosse. Akazienpark mit den vielen Sperlingen. Große Schuppen mit Schiffs- <choice><abbr>d</abbr><expan>und</expan></choice> andrem Bauholz. Militär. - Zurück auf Eseln geritten; <persName>Franke</persName>&#x2019;s will nicht fort; <choice><abbr>endl</abbr><expan>endlich</expan></choice> in <choice><abbr>d</abbr><expan>der</expan></choice> Nähe unsres Platzes fallen beide um; Skandal. - Bis 6 Uhr, wo dinirt wird, 1 <choice><abbr>St</abbr><expan>Stunde</expan></choice> geschlafen, dann wieder geschrieben. Nach dem Diner im Mondschein auf <choice><abbr>d</abbr><expan>dem</expan></choice> Platze spazieren gegangen. Der Rheinländer gesellt sich zu uns; angenehme Unterhaltung; in ein Café und Limonade getrunken (1 Piaster = 2 <choice><abbr>Sbrgr</abbr><expan>Silbergroschen</expan></choice> <choice><abbr>d</abbr><expan>das</expan></choice> Glas); nachher erschrecklich geschwitzt; zu Bett <choice><abbr>d</abbr><expan>und</expan></choice> trefflich geschlafen.
</p>
        </div>
        <div n="2">
          <p><date when="1842-09-16"><hi rendition="#u">Freitag den 16ten <choice><abbr>Sept</abbr><expan>September</expan></choice> 42</hi></date>. Um 5 Uhr aufgestanden. Geschrieben am Briefe. Dann Besuch von <choice><abbr>H</abbr><expan>Herrn</expan></choice> Dr. <persName>Schreiber</persName> bekommen; sehr lieber <choice><abbr>d</abbr><expan>und</expan></choice> gemüthlicher Mann; lange mit ihm unterhalten <choice><abbr>d</abbr><expan>und</expan></choice> Spaziergang auf den Nachmittag nach <choice><abbr>d</abbr><expan>den</expan></choice> <placeName>Nadeln der Cleopatra</placeName> verabredet. Jetzt mein Tagebuch ergänzt. - Nach dem Dejeuner etwas geruht, dann wieder Brief fortgesetzt. Um 3 Uhr kommt <choice><abbr>d</abbr><expan>der</expan></choice> Dr. <persName>Schreiber</persName>, wir nehmen Esel <choice><abbr>d</abbr><expan>und</expan></choice> reiten zuerst nach <choice><abbr>d</abbr><expan>den</expan></choice> Obelisken,
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[29/0030] unsres Consulats, Herrn Probizer, mit dem ich mich lange unterhalten; ich übergab ihm unsre Pässe d wechselte mir etwas klein Geld ein. Von da aus in d Hôtel Lîon d’Or zu H Dr. Schreiber, den ich nicht zu Hause fand, dann in den Gasthof; geschrieben Tagebuch d am Briefe; um ½ 3 Uhr spazieren die große chaussirte Straße hinunter; sie führt uns endlich nach dem hübsch d fast neumodisch gebauten Pallast des Mehmet Ali; Platz mit Akazien freundlich besetzt, die in ummauerten Kübeln stehen schon einen großen Theil der Straße entlang; Aussicht auf d Hafen vom Platze hinter dem Schlosse. Akazienpark mit den vielen Sperlingen. Große Schuppen mit Schiffs- d andrem Bauholz. Militär. - Zurück auf Eseln geritten; Franke’s will nicht fort; endl in d Nähe unsres Platzes fallen beide um; Skandal. - Bis 6 Uhr, wo dinirt wird, 1 St geschlafen, dann wieder geschrieben. Nach dem Diner im Mondschein auf d Platze spazieren gegangen. Der Rheinländer gesellt sich zu uns; angenehme Unterhaltung; in ein Café und Limonade getrunken (1 Piaster = 2 Sbrgr d Glas); nachher erschrecklich geschwitzt; zu Bett d trefflich geschlafen. Freitag den 16ten Sept 42. Um 5 Uhr aufgestanden. Geschrieben am Briefe. Dann Besuch von H Dr. Schreiber bekommen; sehr lieber d gemüthlicher Mann; lange mit ihm unterhalten d Spaziergang auf den Nachmittag nach d Nadeln der Cleopatra verabredet. Jetzt mein Tagebuch ergänzt. - Nach dem Dejeuner etwas geruht, dann wieder Brief fortgesetzt. Um 3 Uhr kommt d Dr. Schreiber, wir nehmen Esel d reiten zuerst nach d Obelisken,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML. (2013-04-11T11:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus der Quelle entsprechen muss.
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-04-11T11:54:31Z)
: Transkription des Originals. (2013-04-11T11:54:31Z)
Frederike Neuber: Konvertierung nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2013-04-11T11:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Zeilenumbrüche wurden nicht markiert.
  • Seitenumbrüche wurden beibehalten
  • Tilgungen und Einfügungen wurden nicht markiert.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch01_1842
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch01_1842/30
Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch01_1842/30>, abgerufen am 21.11.2024.