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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843.

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Sonntag den 21ten Mai 1843. Heut früh nicht recht erquickt aufgewacht. Nach dem Frühstück schnell an die Pyramiden un Besehen des Todtenfeldes von deren Schutthügeln aus. Dann Schreiben des Tagebuchs. Der Morgen ist kalt, die heftigsten Windstöße dauern bis jetzt fort. Das Todtenfeld dieser merkwürdigen Pyramide besteht fast nur aus einigen massig großen schwarzen Gräbern, die der Länge nach sich am Wüstenrande hinziehen. - Mit Frey geht es leidlich, er hat die beiden Reisetage tapfer überstanden, doch ist noch kein entscheidendes Bessergehen wahrzunehmen; auch mit Abekens Arm geht es nur langsam vorwärts, er trägt ihn immer noch in der Binde. Vor dem Gottesdienst heut Tagebuch geschrieben, dann in Lepsius Zelt seinen Aufsatz über die Pyramiden angehört, den er an die Akademie nach Berlin schicken will. Dann Gottesdienst in Abekens und meinem Zelt; bald darauf Frühstück und dann schlafe ich bis 1/2 4 Uhr, wo ich mich aufmache und bis Sonnenuntergang an der Aufnahme des Todtenfeldes arbeite, ohne es jedoch fertig zu bekommen. Die heftigsten Windstöße des Tages verstärken sich noch gegen Abend und bedecken Alles mit Staub, Steinen und Schmutz; während des Abendessens geht das Zelt von Abeken, in dem ich bin, um, und meine Sachen liegen frei da. - Es ist dieser Wind höchst unangenehm.

Montag den 22ten Mai 1843. Nach mittelmäßigem Schlafe mache ich mich heut früh bei Zeiten an die Beendigung meiner Aufnahme des Gräberfeldes von Meidum, womit ich etwa um 9 Uhr fertig werde. Bis nach 10 Uhr hat Ernst an einigen Ansichten der Pyramiden gearbeitet, und die Karavane, welche auf ihn gewartet, setzt sich erst nach 11 Uhr in Bewegung. Sie geht durch die Wüste nach Illahun. Lepsius und ich messen bis 1 Uhr noch an den Pyramiden selber und dann brechen auch wir im Thale uns haltend, auf; auch Bonomi ist unerwarteter

Sonntag den 21ten Mai 1843. Heut früh nicht recht erquickt aufgewacht. Nach dem Frühstück schnell an die Pyramiden un Besehen des Todtenfeldes von deren Schutthügeln aus. Dann Schreiben des Tagebuchs. Der Morgen ist kalt, die heftigsten Windstöße dauern bis jetzt fort. Das Todtenfeld dieser merkwürdigen Pyramide besteht fast nur aus einigen massig großen schwarzen Gräbern, die der Länge nach sich am Wüstenrande hinziehen. - Mit Frey geht es leidlich, er hat die beiden Reisetage tapfer überstanden, doch ist noch kein entscheidendes Bessergehen wahrzunehmen; auch mit Abekens Arm geht es nur langsam vorwärts, er trägt ihn immer noch in der Binde. Vor dem Gottesdienst heut Tagebuch geschrieben, dann in Lepsius Zelt seinen Aufsatz über die Pyramiden angehört, den er an die Akademie nach Berlin schicken will. Dann Gottesdienst in Abekens und meinem Zelt; bald darauf Frühstück und dann schlafe ich bis ½ 4 Uhr, wo ich mich aufmache und bis Sonnenuntergang an der Aufnahme des Todtenfeldes arbeite, ohne es jedoch fertig zu bekommen. Die heftigsten Windstöße des Tages verstärken sich noch gegen Abend und bedecken Alles mit Staub, Steinen und Schmutz; während des Abendessens geht das Zelt von Abeken, in dem ich bin, um, und meine Sachen liegen frei da. - Es ist dieser Wind höchst unangenehm.

Montag den 22ten Mai 1843. Nach mittelmäßigem Schlafe mache ich mich heut früh bei Zeiten an die Beendigung meiner Aufnahme des Gräberfeldes von Meidum, womit ich etwa um 9 Uhr fertig werde. Bis nach 10 Uhr hat Ernst an einigen Ansichten der Pyramiden gearbeitet, und die Karavane, welche auf ihn gewartet, setzt sich erst nach 11 Uhr in Bewegung. Sie geht durch die Wüste nach Illahun. Lepsius und ich messen bis 1 Uhr noch an den Pyramiden selber und dann brechen auch wir im Thale uns haltend, auf; auch Bonomi ist unerwarteter

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[215/0216] Sonntag d 21ten Mai 1843. Heut früh nicht recht erquickt aufgewacht. Nach d Frühstück schn an d Pyr d Besehen des Todtenfeldes von deren Schutthügeln aus. Dann Schreiben des Tagebuchs. Der Morgen ist kalt, die heftigsten Windstöße dauern bis jetzt fort. Das Todtenfeld dieser merk Pyr besteht fast nur aus einigen massig großen schwarzen Gräbern, die der Länge nach sich am Wüstenrande hinziehen. - Mit Frey geht es leidlich, er hat die beiden Reisetage tapfer überstanden, doch ist noch kein entscheidendes Bessergehen wahrzunehmen; auch mit Abekens Arm geht es nur langsam vorwärts, er trägt ihn immer noch in d Binde. Vor dem Gottesdienst heut Tagebuch geschrieben, dann in Leps Zelt seinen Aufsatz über die Pyr angehört, den er an d Akad nach Berlin schicken will. Dann Gottesdienst in Abekens d meinem Zelt; bald darauf Frühstück d dann schlafe ich bis ½ 4 Uhr, wo ich mich aufmache d bis Sonnenuntergang an der Aufnahme des Todtenfeldes arbeite, ohne es jedoch fertig zu bekommen. Die heftigsten Windstöße des Tages verstärken sich noch gegen Abend d bedecken Alles mit Staub, Steinen d Schmutz; während des Abendessens geht d Zelt v Abeken, in dem ich bin, um, d meine Sachen liegen frei da. - Es ist dieser Wind höchst unangenehm. Montag d 22ten Mai 1843. Nach mittelmäßigem Schlafe mache ich mich heut früh bei Zeiten an die Beendigung meiner Aufnahme des Gräberfeldes v Meidum, womit ich etwa um 9 Uhr fertig werde. Bis nach 10 Uhr hat Ernst an einigen Ansichten der Pyram gearbeitet, d die Karavane, welche auf ihn gewartet, setzt sich erst nach 11 Uhr in Bewegung. Sie geht durch d Wüste nach Illahun. Leps d ich messen bis 1 Uhr noch an d Pyram selber d dann brechen auch wir im Thale uns haltend, auf; auch Bonomi ist unerwarteter

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843, S. 215. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch01_1842/216>, abgerufen am 21.11.2024.