Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843.Wind, der sich nach dem Abendessen etwas legt, so daß wir uns wieder im Freien des Mondscheins erfreuen können, jetzt aber, gegen 10 Uhr Abends wieder auf das Heftigste mit dem Zelte zaust. Nach Sonnenuntergang war die Temperatur noch 23°, da die Luft, wenn der Wind nicht geht, warm ist. Mit Abeken's Arm geht es wenig merklich vorwärts. Die Heuschreckenwanderung durch unser Zelt hat zu meiner großen Zufriedenheit heut fast ganz aufgehört. Sonnabend den 13ten Mai 1843. Der ganze heutige Tag ist ununterbrochen äußerst stürmisch, wie wir ihn bisher in Saccara noch nicht gehabt haben; aber es ist Nordostwind und unsre Zelte sind gegen diesen Wind am wenigsten geschützt; Sand und Staub bedeckt wieder alle Sachen in unserm Zelte. Dabei haben wir am Mittag 28° Wärme. Den ganzen Vormittag zeichne ich noch an dem gestern begonnenen Grabe auf. - Am Nachmittag Zeitungslesen, dann Schneidern und endlich ein Besuch bei Abeken, wo ich fast bis zum Essen bleibe. Während des Essens kommt Omar, der von Lepsius die Nachricht bringt, daß derselbe mit Bonomi und Frey am nächsten Montage zu kommen beabsichtige, so daß wir am Donnerstage darauf abreisen können; mit Beider Gesundheit geht es, wie es scheint, leidlich. - Sonntag den 14ten Mai 1843. Tagebuch schreiben und Zeitungslesen nimmt heut den größeren Theil des Tages fort; Omar hat gestern nämlich neue Zeitungen mitgebracht. Das Wetter ist, besonders nach Mittag wieder äußerst windig, die Athmosphäre hüllt sich vollkommen in Sand und Staub, so daß die Palmen von Saccara kaum zu unterscheiden sind. Am Nachmittage mache ich mit Abeken und dem Kavaß des Wind, der sich nach dem Abendessen etwas legt, so daß wir uns wieder im Freien des Mondscheins erfreuen können, jetzt aber, gegen 10 Uhr Abends wieder auf das Heftigste mit dem Zelte zaust. Nach Sonnenuntergang war die Temperatur noch 23°, da die Luft, wenn der Wind nicht geht, warm ist. Mit Abeken’s Arm geht es wenig merklich vorwärts. Die Heuschreckenwanderung durch unser Zelt hat zu meiner großen Zufriedenheit heut fast ganz aufgehört. Sonnabend den 13ten Mai 1843. Der ganze heutige Tag ist ununterbrochen äußerst stürmisch, wie wir ihn bisher in Saccara noch nicht gehabt haben; aber es ist Nordostwind und unsre Zelte sind gegen diesen Wind am wenigsten geschützt; Sand und Staub bedeckt wieder alle Sachen in unserm Zelte. Dabei haben wir am Mittag 28° Wärme. Den ganzen Vormittag zeichne ich noch an dem gestern begonnenen Grabe auf. - Am Nachmittag Zeitungslesen, dann Schneidern und endlich ein Besuch bei Abeken, wo ich fast bis zum Essen bleibe. Während des Essens kommt Omar, der von Lepsius die Nachricht bringt, daß derselbe mit Bonomi und Frey am nächsten Montage zu kommen beabsichtige, so daß wir am Donnerstage darauf abreisen können; mit Beider Gesundheit geht es, wie es scheint, leidlich. - Sonntag den 14ten Mai 1843. Tagebuch schreiben und Zeitungslesen nimmt heut den größeren Theil des Tages fort; Omar hat gestern nämlich neue Zeitungen mitgebracht. Das Wetter ist, besonders nach Mittag wieder äußerst windig, die Athmosphäre hüllt sich vollkommen in Sand und Staub, so daß die Palmen von Saccara kaum zu unterscheiden sind. 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Sonnabend d 13ten Mai 1843. Der ganze heutige Tag ist ununterbrochen äußerst stürmisch, wie wir ihn bisher in Saccara noch nicht gehabt haben; aber es ist Nordostwind d unsre Zelte sind gegen diesen Wind am wenigsten geschützt; Sand d Staub bedeckt wieder alle Sachen in unserm Zelte. Dabei haben wir am Mittag 28° Wärme. Den ganzen Vormittag zeichne ich noch an dem gestern begonnenen Grabe auf. - Am Nachmittag Zeitungslesen, dann Schneidern d endlich ein Besuch bei Abeken, wo ich fast bis zum Essen bleibe. Während des Essens kommt Omar, der v Lepsius die Nachricht bringt, daß derselbe mit Bonomi d Frey am nächsten Montage zu kommen beabsichtige, so daß wir am Donnerstage darauf abreisen können; mit Beider Gesundheit geht es, wie es scheint, leidlich. -
Sonntag d 14ten Mai 1843. Tagebuch schreiben d Zeitungslesen nimmt heut den größeren Theil des Tages fort; Omar hat gestern nämlich neue Zeitungen mitgebracht. Das Wetter ist, besonders nach Mittag wieder äußerst windig, die Athmosphäre hüllt sich vollkommen in Sand d Staub, so daß die Palmen von Saccara kaum zu unterscheiden sind. Am Nachmittage mache ich mit Abeken d dem Kavaß des
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Zitationshilfe: | Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843, S. 208. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch01_1842/209>, abgerufen am 01.03.2025. |