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Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843.

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mir, vor dem Aufgange des Mondes, den Kometen recht schön zu sehen, wenigstens seinen Schwanz; der Kern, um den es mir hauptsächlich zu thun ist, war in Wolken verhüllt. Abeken und ich beobachteten mit Fernrohr, durch welches jedoch mit Mühe der Lichtschimmer des Schweifes wahrgenommen werden konnte. - Mit Lepsius Geschwür geht es seinen natürlichen Gang fort; es ist heut ziemlich in der Blüthe. Vor dem Abendessen langes wissenschaftliches Gespräch mit Lepsius im Zelte; nachher besehe ich mir Perring's Buch über die Pyramiden. - Die Hitze habe ich heut nicht beobachten können.

Sonnabend den 18ten März 1843. Ernst hat in der Nacht wieder herausmüssen und fühlt sich nicht grade wohler; auch ist die Diarrhoe immer noch etwas mit Blut vermischt; wir rathen daher, nach Cairo zu Dr. Pruner zu schicken; ich setze am Morgen deshalb einen Brief mit der Krankengeschichte auf; überhaupt bleibe ich heut zu Hause, da es sehr windig und kalt ist; mein gestern aufgenommener Plan wird ausgezogen, das Grab bei Abusir aufgezeichnet. - Im Verlauf des Tages scheint es mit Ernst besser zu gehen, der Durchfall nachzulassen. - Gegen Abend gehe ich auf das Plateau zu der Stelle, wo ausgegraben wird, um dort noch einige Maaße zu nehmen. Es ist sehr kühl, nur 13°. Nach dem Essen zeigt sich der Komet vor dem Mondaufgang in trefflicher Klarheit, nebenbei zugleich ein Zodiakallicht; Abeken und ich beobachten den ersteren mit Gucker und Fernrohr; der Kern ist deutlich sichtbar; die ganze [Licht] außerordentlich imposant. - Der Zustand von Ernst

mir, vor dem Aufgange des Mondes, den Kometen recht schön zu sehen, wenigstens seinen Schwanz; der Kern, um den es mir hauptsächlich zu thun ist, war in Wolken verhüllt. Abeken und ich beobachteten mit Fernrohr, durch welches jedoch mit Mühe der Lichtschimmer des Schweifes wahrgenommen werden konnte. - Mit Lepsius Geschwür geht es seinen natürlichen Gang fort; es ist heut ziemlich in der Blüthe. Vor dem Abendessen langes wissenschaftliches Gespräch mit Lepsius im Zelte; nachher besehe ich mir Perring’s Buch über die Pyramiden. - Die Hitze habe ich heut nicht beobachten können.

Sonnabend den 18ten März 1843. Ernst hat in der Nacht wieder herausmüssen und fühlt sich nicht grade wohler; auch ist die Diarrhoe immer noch etwas mit Blut vermischt; wir rathen daher, nach Cairo zu Dr. Pruner zu schicken; ich setze am Morgen deshalb einen Brief mit der Krankengeschichte auf; überhaupt bleibe ich heut zu Hause, da es sehr windig und kalt ist; mein gestern aufgenommener Plan wird ausgezogen, das Grab bei Abusir aufgezeichnet. - Im Verlauf des Tages scheint es mit Ernst besser zu gehen, der Durchfall nachzulassen. - Gegen Abend gehe ich auf das Plateau zu der Stelle, wo ausgegraben wird, um dort noch einige Maaße zu nehmen. Es ist sehr kühl, nur 13°. Nach dem Essen zeigt sich der Komet vor dem Mondaufgang in trefflicher Klarheit, nebenbei zugleich ein Zodiakallicht; Abeken und ich beobachten den ersteren mit Gucker und Fernrohr; der Kern ist deutlich sichtbar; die ganze [Licht] außerordentlich imposant. - Der Zustand von Ernst

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[170/0171] mir, vor dem Aufgange des Mondes, den Kometen recht schön zu sehen, wenigstens seinen Schwanz; der Kern, um den es mir hauptsächlich zu thun ist, war in Wolken verhüllt. Abeken d ich beobachteten mit Fernrohr, durch welches jedoch mit Mühe der Lichtschimmer des Schweifes wahrgenommen werden konnte. - Mit Lepsius Geschwür geht es seinen natürlichen Gang fort; es ist heut ziemlich in d Blüthe. Vor dem Abendessen langes wissensch Gespräch mit Leps im Zelte; nachher besehe ich mir Perring’s Buch über die Pyramiden. - Die Hitze habe ich heut nicht beobachten können. Sonnabend d 18ten März 1843. Ernst hat in d Nacht wieder herausmüssen d fühlt sich nicht grade wohler; auch ist die Diarrhoe immer noch etwas mit Blut vermischt; wir rathen daher, nach Cairo zu Dr. Pruner zu schicken; ich setze am Morgen deshalb einen Brief mit d Krankengeschichte auf; überhaupt bleibe ich heut zu Hause, da es sehr windig d kalt ist; mein gestern aufgenommener Plan wird ausgezogen, das Grab bei Abusir aufgezeichnet. - Im Verlauf des Tages scheint es mit Ernst besser zu gehen, der Durchfall nachzulassen. - Gegen Abend gehe ich auf d Plateau zu d Stelle, wo ausgegraben wird, um dort noch einige Maaße zu nehmen. Es ist sehr kühl, nur 13°. Nach dem Essen zeigt sich der Komet vor dem Mondaufgang in trefflicher Klarheit, nebenbei zugl ein Zodiakallicht; Abeken d ich beobachten den ersteren mit Gucker d Fernrohr; der Kern ist deutlich sichtbar; die ganze Licht außerordentlich imposant. - Der Zustand v Ernst

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Zitationshilfe: Erbkam, Georg Gustav: Tagebuch meiner egyptischen Reise. Teil 1. Ägypten, 1842-1843, S. 170. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/erbkam_tagebuch01_1842/171>, abgerufen am 21.11.2024.