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Elsholtz, Johann Sigismund: Vom Gartenbaw. Cölln (Spree), 1666.

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Wartung der erwachsenen Bäume.
mit dem gesauberten schüttet man die grube wieder zu. Den abgestochenen wasen
kan man auff einen hauffen zusammen schütten/ und zwey jahr faulen lassen/ so wird
er in guten grund verwandelt. Jm Hacken müsset ihr weder den rücken/ noch das
gesicht zum stamm wenden/ sonst beschädiget man die kleinen wurzeln leicht: son-
dern die rechte oder lincke seite.

Durch diese arbeit/ fürnemlich wenn das Tünchen im Herbst dazu kommet/
wird der wachstum der bäume sehr befodert/ sie bleiben gesund/ setzen nicht leicht
Mooß/ treiben nicht viel Wasser-schösse an den ästen/ noch Baumbrut an der wur-
zel. Wenn man aber solch Reumen unterlässet/ so geschiehet das gegentheil: und
insonderheit pflegen einige Obstbäume/ welche allbereit etliche jahr getragen/ an der
Hauptwurzel unter der erden knoten zu gewinnen/ welche viel Schosse neben einan-
der über sich treiben/ und also dem rechten Stamm den Safft entziehen. Dieses
übel nennet man die Baumbrut/ und wird derselben am bequemsten im Martio
durchs Reunien gestewert: denn an welchem ort man dergleichen warnimt/ schnei-
det man die Schosse mit einem Rebmesser glat an der wurzel weg/ und reibet den
schnit mit erde/ so wird der Safft dem stamm wieder zugewand.

Schließlich aber/ was allhier von Reumen geschrieben worden/ ist nicht ohn
unterscheid von allen/ sondern zuföderst von unsern einheimischen Obstbäumen zu
verstehen: und zwar sonderlich in wehrender ihrer jugend/ als da ihre Safftwürtz-
lein noch hoch liegen/ auch noch in die breite nicht weit ausgestrecket sind. Nachdem
aber solches mit angehendem alter geschehen/ so hält man das Reumen nicht so sehr
nöhtig/ sondern die mistung auff den wasen weit aus gespreitet ist alsdan dienlicher/
wie aus folgendem besser erscheinen wird.

II. Vom Misten.

Das Reumen ist gleichsam eine vorbereitung zu den Misten: und zwar je-
nes kan wol auch zu anderer zeit/ dieses aber niemahls bequemer als im Herbst/ auff
Allerheiligen/ auff Martini oder/ wo das erdreich noch nicht geschlossen/ auff Andre-
as/ auch etwa mit zunehmenden Mond geschehen. Derohalben wenn ihr die Herbst-
reumung zur hand nehmet/ und der wasen samt der obersten erde von den wurzeln
weg genommen/ so schüttet wol-erfaulten kühmist drauff/ doch also daß weder der
Stamm selbst/ noch die wurtzeln damit berühret werden/ und ziehet darnach das erd-
reich wieder drüber. Zwischen dem Stamm und dem Mist sol ümb und ümb zum
wenigsten vier zoll breit raum bleiben: die wurzeln aber müssen zween oder drey zoll
hoch erdreich behalten/ wiedriges fals schimlen sie leicht/ werden anbrüchig/ und be-
kommen von berührung des mists würmer/ die sie durchnagen.

Vom unterscheid der Tünchung ist droben im VI. Cap. des I. Buchs satsamer
bericht geschehen/ und darff solches hier nicht alles wiederholet werden. Kurtz zu sa-
gen: der alte und verwesete Ochsen und Kühmist bekommet den bäumen am besten/
nechst dem auch Schaff und Ziegenmist. Der von Pferden/ Tauben und Hünern
ist brandig/ und dorret aus: Schweinemist aber sol zum baum-tünchen leicht nicht
gebrauchet werden. Verfaulte hörner und klawen von Böcken/ Rindern/ und der-
gleichen vierfüßigen thieren tünchen auch wol: ebener massen wird der harn von

Rin-
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Wartung der erwachſenen Baͤume.
mit dem geſauberten ſchuͤttet man die grube wieder zu. Den abgeſtochenen waſen
kan man auff einen hauffen zuſammen ſchuͤtten/ und zwey jahr faulen laſſen/ ſo wird
er in guten grund verwandelt. Jm Hacken muͤſſet ihr weder den ruͤcken/ noch das
geſicht zum ſtamm wenden/ ſonſt beſchaͤdiget man die kleinen wurzeln leicht: ſon-
dern die rechte oder lincke ſeite.

Durch dieſe arbeit/ fuͤrnemlich wenn das Tuͤnchen im Herbſt dazu kommet/
wird der wachſtum der baͤume ſehr befodert/ ſie bleiben geſund/ ſetzen nicht leicht
Mooß/ treiben nicht viel Waſſer-ſchoͤſſe an den aͤſten/ noch Baumbrut an der wur-
zel. Wenn man aber ſolch Reumen unterlaͤſſet/ ſo geſchiehet das gegentheil: und
inſonderheit pflegen einige Obſtbaͤume/ welche allbereit etliche jahr getragen/ an der
Hauptwurzel unter der erden knoten zu gewinnen/ welche viel Schoſſe neben einan-
der uͤber ſich treiben/ und alſo dem rechten Stamm den Safft entziehen. Dieſes
uͤbel nennet man die Baumbrut/ und wird derſelben am bequemſten im Martio
durchs Reunien geſtewert: denn an welchem ort man dergleichen warnimt/ ſchnei-
det man die Schoſſe mit einem Rebmeſſer glat an der wurzel weg/ und reibet den
ſchnit mit erde/ ſo wird der Safft dem ſtamm wieder zugewand.

Schließlich aber/ was allhier von Reumen geſchrieben worden/ iſt nicht ohn
unterſcheid von allen/ ſondern zufoͤderſt von unſern einheimiſchen Obſtbaͤumen zu
verſtehen: und zwar ſonderlich in wehrender ihrer jugend/ als da ihre Safftwuͤrtz-
lein noch hoch liegen/ auch noch in die breite nicht weit ausgeſtrecket ſind. Nachdem
aber ſolches mit angehendem alter geſchehen/ ſo haͤlt man das Reumen nicht ſo ſehr
noͤhtig/ ſondern die miſtung auff den waſen weit aus geſpreitet iſt alsdan dienlicher/
wie aus folgendem beſſer erſcheinen wird.

II. Vom Miſten.

Das Reumen iſt gleichſam eine vorbereitung zu den Miſten: und zwar je-
nes kan wol auch zu anderer zeit/ dieſes aber niemahls bequemer als im Herbſt/ auff
Allerheiligen/ auff Martini oder/ wo das erdreich noch nicht geſchloſſen/ auff Andre-
as/ auch etwa mit zunehmenden Mond geſchehen. Derohalben wenn ihr die Herbſt-
reumung zur hand nehmet/ und der waſen ſamt der oberſten erde von den wurzeln
weg genommen/ ſo ſchuͤttet wol-erfaulten kuͤhmiſt drauff/ doch alſo daß weder der
Stamm ſelbſt/ noch die wurtzeln damit beruͤhret werden/ und ziehet darnach das erd-
reich wieder druͤber. Zwiſchen dem Stamm und dem Miſt ſol uͤmb und uͤmb zum
wenigſten vier zoll breit raum bleiben: die wurzeln aber muͤſſen zween oder drey zoll
hoch erdreich behalten/ wiedriges fals ſchimlen ſie leicht/ werden anbruͤchig/ und be-
kommen von beruͤhrung des miſts wuͤrmer/ die ſie durchnagen.

Vom unterſcheid der Tuͤnchung iſt droben im VI. Cap. des I. Buchs ſatſamer
bericht geſchehen/ und darff ſolches hier nicht alles wiederholet werden. Kurtz zu ſa-
gen: der alte und verweſete Ochſen und Kuͤhmiſt bekommet den baͤumen am beſten/
nechſt dem auch Schaff und Ziegenmiſt. Der von Pferden/ Tauben und Huͤnern
iſt brandig/ und dorret aus: Schweinemiſt aber ſol zum baum-tuͤnchen leicht nicht
gebrauchet werden. Verfaulte hoͤrner und klawen von Boͤcken/ Rindern/ und der-
gleichen vierfuͤßigen thieren tuͤnchen auch wol: ebener maſſen wird der harn von

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[171/0205] Wartung der erwachſenen Baͤume. mit dem geſauberten ſchuͤttet man die grube wieder zu. Den abgeſtochenen waſen kan man auff einen hauffen zuſammen ſchuͤtten/ und zwey jahr faulen laſſen/ ſo wird er in guten grund verwandelt. Jm Hacken muͤſſet ihr weder den ruͤcken/ noch das geſicht zum ſtamm wenden/ ſonſt beſchaͤdiget man die kleinen wurzeln leicht: ſon- dern die rechte oder lincke ſeite. Durch dieſe arbeit/ fuͤrnemlich wenn das Tuͤnchen im Herbſt dazu kommet/ wird der wachſtum der baͤume ſehr befodert/ ſie bleiben geſund/ ſetzen nicht leicht Mooß/ treiben nicht viel Waſſer-ſchoͤſſe an den aͤſten/ noch Baumbrut an der wur- zel. Wenn man aber ſolch Reumen unterlaͤſſet/ ſo geſchiehet das gegentheil: und inſonderheit pflegen einige Obſtbaͤume/ welche allbereit etliche jahr getragen/ an der Hauptwurzel unter der erden knoten zu gewinnen/ welche viel Schoſſe neben einan- der uͤber ſich treiben/ und alſo dem rechten Stamm den Safft entziehen. Dieſes uͤbel nennet man die Baumbrut/ und wird derſelben am bequemſten im Martio durchs Reunien geſtewert: denn an welchem ort man dergleichen warnimt/ ſchnei- det man die Schoſſe mit einem Rebmeſſer glat an der wurzel weg/ und reibet den ſchnit mit erde/ ſo wird der Safft dem ſtamm wieder zugewand. Schließlich aber/ was allhier von Reumen geſchrieben worden/ iſt nicht ohn unterſcheid von allen/ ſondern zufoͤderſt von unſern einheimiſchen Obſtbaͤumen zu verſtehen: und zwar ſonderlich in wehrender ihrer jugend/ als da ihre Safftwuͤrtz- lein noch hoch liegen/ auch noch in die breite nicht weit ausgeſtrecket ſind. Nachdem aber ſolches mit angehendem alter geſchehen/ ſo haͤlt man das Reumen nicht ſo ſehr noͤhtig/ ſondern die miſtung auff den waſen weit aus geſpreitet iſt alsdan dienlicher/ wie aus folgendem beſſer erſcheinen wird. II. Vom Miſten. Das Reumen iſt gleichſam eine vorbereitung zu den Miſten: und zwar je- nes kan wol auch zu anderer zeit/ dieſes aber niemahls bequemer als im Herbſt/ auff Allerheiligen/ auff Martini oder/ wo das erdreich noch nicht geſchloſſen/ auff Andre- as/ auch etwa mit zunehmenden Mond geſchehen. Derohalben wenn ihr die Herbſt- reumung zur hand nehmet/ und der waſen ſamt der oberſten erde von den wurzeln weg genommen/ ſo ſchuͤttet wol-erfaulten kuͤhmiſt drauff/ doch alſo daß weder der Stamm ſelbſt/ noch die wurtzeln damit beruͤhret werden/ und ziehet darnach das erd- reich wieder druͤber. Zwiſchen dem Stamm und dem Miſt ſol uͤmb und uͤmb zum wenigſten vier zoll breit raum bleiben: die wurzeln aber muͤſſen zween oder drey zoll hoch erdreich behalten/ wiedriges fals ſchimlen ſie leicht/ werden anbruͤchig/ und be- kommen von beruͤhrung des miſts wuͤrmer/ die ſie durchnagen. Vom unterſcheid der Tuͤnchung iſt droben im VI. Cap. des I. Buchs ſatſamer bericht geſchehen/ und darff ſolches hier nicht alles wiederholet werden. Kurtz zu ſa- gen: der alte und verweſete Ochſen und Kuͤhmiſt bekommet den baͤumen am beſten/ nechſt dem auch Schaff und Ziegenmiſt. Der von Pferden/ Tauben und Huͤnern iſt brandig/ und dorret aus: Schweinemiſt aber ſol zum baum-tuͤnchen leicht nicht gebrauchet werden. Verfaulte hoͤrner und klawen von Boͤcken/ Rindern/ und der- gleichen vierfuͤßigen thieren tuͤnchen auch wol: ebener maſſen wird der harn von Rin- Y 2

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Zitationshilfe: Elsholtz, Johann Sigismund: Vom Gartenbaw. Cölln (Spree), 1666, S. 171. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/elssholtz_gartenbaw_1666/205>, abgerufen am 21.11.2024.