Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Elsholtz, Johann Sigismund: Vom Gartenbaw. Cölln (Spree), 1666.

Bild:
<< vorherige Seite
Erzehlung der Küchen-früchte.

Sie sind beyderseits von der farbe des Samens also genennet: wiewol jene
mehr gelb als weiß/ dieser mehr braun als schwartz ist. Beyderley Samen säet man
im Frühling/ mit wachsendem Mond/ so wird der Same gegen den Herbst reiff:
welcher denn fleißig so wol zum brauch/ als zur künfftigen aussaat/ muß gesamlet
werden.

Der Küchen-gebrauch ist gnug bekand/ wie davon mit most oder eßig eine ge-
meine Mostarde oder Tuncke verfertiget werde: in Welschland aber verkaufft man
auff den Apothecken eine sonderliche Mostarde/ welche also zugerichtet/ über die mas-
sen angenehm und gesund ist. Nehmt Quitten-Conserve fünff pfund/ Eingemachte
Pomerantzen-Schalen drey pfund und achtzehen loht/ Eingemacht Citronat zwey
und ein halb pfund/ verscheumten Honig ein pfund und sechs loht/ zerstossen und in
wein 24. stunden lang gebeitzten Senff sechs loht/ Gestossen grosse Cardamom/
Zimmet/ Moschaten-nuß/ Jngwer/ und Näglein jedes ein queut. Die Conserve
und Conditen kochet erst zusammen in dem verscheumten Honig: darnach giesset
den Senffhinzu/ und rührets wol ümb. Endlich schüttet das gewürtz dazu/ und
bringet alles in form eines dicken Honigs: so ist die Mostarde fertig.

XIII. Garten-Schwämme.

Zum beschluß dieses Capitels sol die materie von Garten-schwämmen ange-
hänget werden. Fungus ist ein gemeiner name/ und begreifft in sich allerley Erd-
schwämme/ als Pültzen/ Reitscher/ Pfifferlinge und dergleichen/ welche bey uns in
den wäldern gnug auffwachsen und zu marckt gebracht werden. Jedoch hat mensch-
licher fürwitz einige getrieben/ auff ein mittel zu dencken/ wie man auch Garten-
Schwämme in menge und nach belieben zielen könte. Jch wil hievon des Frantzösi-
schen Gärtners unterricht aus der VII. Abtheilung seines II. Tractats anführen/ da
er also lehret: Man bereitet ein Mistbett zu von Maulthier oder Eselsmist/ und
schüttet darüber vier finger hoch Traß oder kurtzen mist/ der auff dem Mistbett zu erde
worden. Nach dem nun die hitze des Betts die ersten drey tage vergangen/ so werf-
fet zu desto schnellerm wachstum drauff alle Abschnitte der Schwämme/ die in der
küche zu gerichtet werden/ desgleichen die untüchtige/ oder von würmen angefressene:
auch das wasser/ darin die Schwämme abgewaschen worden/ giesset man auff das
Bett/ so wird dasselbe in kurtzer zeit anfangen gute Schwämme zu tragen. Solch
Schwam-bett könnet ihr ümb die Schwam-zeit zurüsten/ nachmahls zwey oder drey
jahr nutzen/ und auch von demselben andere mehr anrichten. Die Mistbett der Me-
lonen vermögen dergleichen zu thun/ sonderlich wenn man das Spühl-wasser von
Schwämmen darauff giesset. Andreas Libavius lib. 3. Singular. c. 16. und Da-
niel Sennertus lib. De consens. Chymicor. c.
12. schlagen zu solchem gebrauch für das
wasser/ darin Schwämme gekochet worden/ oder auch den ausgepresseten safft der
Schwämme: wan nemlich diß wasser/ oder sotaner safft an die wurzeln der bäu-
me/ sonderlich der Büchen/ gegossen werde/ so schlagen daselbst Schwämme auff in
grosser menge.

Vesuvius/ und andere hohe Berge im Königreich Neapel/ geben eine art
Steine/ welche wenn sie mit erde beschüttet/ und mit laulichem wasser zu weilen be-

gossen
Erzehlung der Kuͤchen-fruͤchte.

Sie ſind beyderſeits von der farbe des Samens alſo genennet: wiewol jene
mehr gelb als weiß/ dieſer mehr braun als ſchwartz iſt. Beyderley Samen ſaͤet man
im Fruͤhling/ mit wachſendem Mond/ ſo wird der Same gegen den Herbſt reiff:
welcher denn fleißig ſo wol zum brauch/ als zur kuͤnfftigen auſſaat/ muß geſamlet
werden.

Der Kuͤchen-gebrauch iſt gnug bekand/ wie davon mit moſt oder eßig eine ge-
meine Moſtarde oder Tuncke verfertiget werde: in Welſchland aber verkaufft man
auff den Apothecken eine ſonderliche Moſtarde/ welche alſo zugerichtet/ uͤber die maſ-
ſen angenehm und geſund iſt. Nehmt Quitten-Conſerve fuͤnff pfund/ Eingemachte
Pomerantzen-Schalen drey pfund und achtzehen loht/ Eingemacht Citronat zwey
und ein halb pfund/ verſcheumten Honig ein pfund und ſechs loht/ zerſtoſſen und in
wein 24. ſtunden lang gebeitzten Senff ſechs loht/ Geſtoſſen groſſe Cardamom/
Zimmet/ Moſchaten-nuß/ Jngwer/ und Naͤglein jedes ein queut. Die Conſerve
und Conditen kochet erſt zuſammen in dem verſcheumten Honig: darnach gieſſet
den Senffhinzu/ und ruͤhrets wol uͤmb. Endlich ſchuͤttet das gewuͤrtz dazu/ und
bringet alles in form eines dicken Honigs: ſo iſt die Moſtarde fertig.

XIII. Garten-Schwaͤmme.

Zum beſchluß dieſes Capitels ſol die materie von Garten-ſchwaͤmmen ange-
haͤnget werden. Fungus iſt ein gemeiner name/ und begreifft in ſich allerley Erd-
ſchwaͤmme/ als Puͤltzen/ Reitſcher/ Pfifferlinge und dergleichen/ welche bey uns in
den waͤldern gnug auffwachſen und zu marckt gebracht werden. Jedoch hat menſch-
licher fuͤrwitz einige getrieben/ auff ein mittel zu dencken/ wie man auch Garten-
Schwaͤmme in menge und nach belieben zielen koͤnte. Jch wil hievon des Frantzoͤſi-
ſchen Gaͤrtners unterricht aus der VII. Abtheilung ſeines II. Tractats anfuͤhren/ da
er alſo lehret: Man bereitet ein Miſtbett zu von Maulthier oder Eſelsmiſt/ und
ſchuͤttet daruͤber vier finger hoch Traß oder kurtzen miſt/ der auff dem Miſtbett zu erde
worden. Nach dem nun die hitze des Betts die erſten drey tage vergangen/ ſo werf-
fet zu deſto ſchnellerm wachſtum drauff alle Abſchnitte der Schwaͤmme/ die in der
kuͤche zu gerichtet werden/ desgleichen die untuͤchtige/ oder von wuͤrmen angefreſſene:
auch das waſſer/ darin die Schwaͤmme abgewaſchen worden/ gieſſet man auff das
Bett/ ſo wird daſſelbe in kurtzer zeit anfangen gute Schwaͤmme zu tragen. Solch
Schwam-bett koͤnnet ihr uͤmb die Schwam-zeit zuruͤſten/ nachmahls zwey oder drey
jahr nutzen/ und auch von demſelben andere mehr anrichten. Die Miſtbett der Me-
lonen vermoͤgen dergleichen zu thun/ ſonderlich wenn man das Spuͤhl-waſſer von
Schwaͤmmen darauff gieſſet. Andreas Libavius lib. 3. Singular. c. 16. und Da-
niel Sennertus lib. De conſenſ. Chymicor. c.
12. ſchlagen zu ſolchem gebrauch fuͤr das
waſſer/ darin Schwaͤmme gekochet worden/ oder auch den ausgepreſſeten ſafft der
Schwaͤmme: wan nemlich diß waſſer/ oder ſotaner ſafft an die wurzeln der baͤu-
me/ ſonderlich der Buͤchen/ gegoſſen werde/ ſo ſchlagen daſelbſt Schwaͤmme auff in
groſſer menge.

Veſuvius/ und andere hohe Berge im Koͤnigreich Neapel/ geben eine art
Steine/ welche wenn ſie mit erde beſchuͤttet/ und mit laulichem waſſer zu weilen be-

goſſen
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0193" n="159"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Erzehlung der Ku&#x0364;chen-fru&#x0364;chte.</hi> </fw><lb/>
              <p>Sie &#x017F;ind beyder&#x017F;eits von der farbe des Samens al&#x017F;o genennet: wiewol jene<lb/>
mehr gelb als weiß/ die&#x017F;er mehr braun als &#x017F;chwartz i&#x017F;t. Beyderley Samen &#x017F;a&#x0364;et man<lb/>
im Fru&#x0364;hling/ mit wach&#x017F;endem Mond/ &#x017F;o wird der Same gegen den Herb&#x017F;t reiff:<lb/>
welcher denn fleißig &#x017F;o wol zum brauch/ als zur ku&#x0364;nfftigen au&#x017F;&#x017F;aat/ muß ge&#x017F;amlet<lb/>
werden.</p><lb/>
              <p>Der Ku&#x0364;chen-gebrauch i&#x017F;t gnug bekand/ wie davon mit mo&#x017F;t oder eßig eine ge-<lb/>
meine Mo&#x017F;tarde oder Tuncke verfertiget werde: in Wel&#x017F;chland aber verkaufft man<lb/>
auff den Apothecken eine &#x017F;onderliche Mo&#x017F;tarde/ welche al&#x017F;o zugerichtet/ u&#x0364;ber die ma&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en angenehm und ge&#x017F;und i&#x017F;t. Nehmt Quitten-Con&#x017F;erve fu&#x0364;nff pfund/ Eingemachte<lb/>
Pomerantzen-Schalen drey pfund und achtzehen loht/ Eingemacht Citronat zwey<lb/>
und ein halb pfund/ ver&#x017F;cheumten Honig ein pfund und &#x017F;echs loht/ zer&#x017F;to&#x017F;&#x017F;en und in<lb/>
wein 24. &#x017F;tunden lang gebeitzten Senff &#x017F;echs loht/ Ge&#x017F;to&#x017F;&#x017F;en gro&#x017F;&#x017F;e Cardamom/<lb/>
Zimmet/ Mo&#x017F;chaten-nuß/ Jngwer/ und Na&#x0364;glein jedes ein queut. Die Con&#x017F;erve<lb/>
und Conditen kochet er&#x017F;t zu&#x017F;ammen in dem ver&#x017F;cheumten Honig: darnach gie&#x017F;&#x017F;et<lb/>
den Senffhinzu/ und ru&#x0364;hrets wol u&#x0364;mb. Endlich &#x017F;chu&#x0364;ttet das gewu&#x0364;rtz dazu/ und<lb/>
bringet alles in form eines dicken Honigs: &#x017F;o i&#x017F;t die Mo&#x017F;tarde fertig.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">XIII.</hi> Garten-Schwa&#x0364;mme.</hi> </head><lb/>
              <p>Zum be&#x017F;chluß die&#x017F;es Capitels &#x017F;ol die materie von Garten-&#x017F;chwa&#x0364;mmen ange-<lb/>
ha&#x0364;nget werden. <hi rendition="#aq">Fungus</hi> i&#x017F;t ein gemeiner name/ und begreifft in &#x017F;ich allerley Erd-<lb/>
&#x017F;chwa&#x0364;mme/ als Pu&#x0364;ltzen/ Reit&#x017F;cher/ Pfifferlinge und dergleichen/ welche bey uns in<lb/>
den wa&#x0364;ldern gnug auffwach&#x017F;en und zu marckt gebracht werden. Jedoch hat men&#x017F;ch-<lb/>
licher fu&#x0364;rwitz einige getrieben/ auff ein mittel zu dencken/ wie man auch Garten-<lb/>
Schwa&#x0364;mme in menge und nach belieben zielen ko&#x0364;nte. Jch wil hievon des Frantzo&#x0364;&#x017F;i-<lb/>
&#x017F;chen Ga&#x0364;rtners unterricht aus der <hi rendition="#aq">VII.</hi> Abtheilung &#x017F;eines <hi rendition="#aq">II.</hi> Tractats anfu&#x0364;hren/ da<lb/>
er al&#x017F;o lehret: Man bereitet ein Mi&#x017F;tbett zu von Maulthier oder E&#x017F;elsmi&#x017F;t/ und<lb/>
&#x017F;chu&#x0364;ttet daru&#x0364;ber vier finger hoch Traß oder kurtzen mi&#x017F;t/ der auff dem Mi&#x017F;tbett zu erde<lb/>
worden. Nach dem nun die hitze des Betts die er&#x017F;ten drey tage vergangen/ &#x017F;o werf-<lb/>
fet zu de&#x017F;to &#x017F;chnellerm wach&#x017F;tum drauff alle Ab&#x017F;chnitte der Schwa&#x0364;mme/ die in der<lb/>
ku&#x0364;che zu gerichtet werden/ desgleichen die untu&#x0364;chtige/ oder von wu&#x0364;rmen angefre&#x017F;&#x017F;ene:<lb/>
auch das wa&#x017F;&#x017F;er/ darin die Schwa&#x0364;mme abgewa&#x017F;chen worden/ gie&#x017F;&#x017F;et man auff das<lb/>
Bett/ &#x017F;o wird da&#x017F;&#x017F;elbe in kurtzer zeit anfangen gute Schwa&#x0364;mme zu tragen. Solch<lb/>
Schwam-bett ko&#x0364;nnet ihr u&#x0364;mb die Schwam-zeit zuru&#x0364;&#x017F;ten/ nachmahls zwey oder drey<lb/>
jahr nutzen/ und auch von dem&#x017F;elben andere mehr anrichten. Die Mi&#x017F;tbett der Me-<lb/>
lonen vermo&#x0364;gen dergleichen zu thun/ &#x017F;onderlich wenn man das Spu&#x0364;hl-wa&#x017F;&#x017F;er von<lb/>
Schwa&#x0364;mmen darauff gie&#x017F;&#x017F;et. <hi rendition="#aq">Andreas Libavius lib. 3. Singular. c.</hi> 16. und <hi rendition="#aq">Da-<lb/>
niel Sennertus lib. De con&#x017F;en&#x017F;. Chymicor. c.</hi> 12. &#x017F;chlagen zu &#x017F;olchem gebrauch fu&#x0364;r das<lb/>
wa&#x017F;&#x017F;er/ darin Schwa&#x0364;mme gekochet worden/ oder auch den ausgepre&#x017F;&#x017F;eten &#x017F;afft der<lb/>
Schwa&#x0364;mme: wan nemlich diß wa&#x017F;&#x017F;er/ oder &#x017F;otaner &#x017F;afft an die wurzeln der ba&#x0364;u-<lb/>
me/ &#x017F;onderlich der Bu&#x0364;chen/ gego&#x017F;&#x017F;en werde/ &#x017F;o &#x017F;chlagen da&#x017F;elb&#x017F;t Schwa&#x0364;mme auff in<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;er menge.</p><lb/>
              <p>Ve&#x017F;uvius/ und andere hohe Berge im Ko&#x0364;nigreich Neapel/ geben eine art<lb/>
Steine/ welche wenn &#x017F;ie mit erde be&#x017F;chu&#x0364;ttet/ und mit laulichem wa&#x017F;&#x017F;er zu weilen be-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">go&#x017F;&#x017F;en</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[159/0193] Erzehlung der Kuͤchen-fruͤchte. Sie ſind beyderſeits von der farbe des Samens alſo genennet: wiewol jene mehr gelb als weiß/ dieſer mehr braun als ſchwartz iſt. Beyderley Samen ſaͤet man im Fruͤhling/ mit wachſendem Mond/ ſo wird der Same gegen den Herbſt reiff: welcher denn fleißig ſo wol zum brauch/ als zur kuͤnfftigen auſſaat/ muß geſamlet werden. Der Kuͤchen-gebrauch iſt gnug bekand/ wie davon mit moſt oder eßig eine ge- meine Moſtarde oder Tuncke verfertiget werde: in Welſchland aber verkaufft man auff den Apothecken eine ſonderliche Moſtarde/ welche alſo zugerichtet/ uͤber die maſ- ſen angenehm und geſund iſt. Nehmt Quitten-Conſerve fuͤnff pfund/ Eingemachte Pomerantzen-Schalen drey pfund und achtzehen loht/ Eingemacht Citronat zwey und ein halb pfund/ verſcheumten Honig ein pfund und ſechs loht/ zerſtoſſen und in wein 24. ſtunden lang gebeitzten Senff ſechs loht/ Geſtoſſen groſſe Cardamom/ Zimmet/ Moſchaten-nuß/ Jngwer/ und Naͤglein jedes ein queut. Die Conſerve und Conditen kochet erſt zuſammen in dem verſcheumten Honig: darnach gieſſet den Senffhinzu/ und ruͤhrets wol uͤmb. Endlich ſchuͤttet das gewuͤrtz dazu/ und bringet alles in form eines dicken Honigs: ſo iſt die Moſtarde fertig. XIII. Garten-Schwaͤmme. Zum beſchluß dieſes Capitels ſol die materie von Garten-ſchwaͤmmen ange- haͤnget werden. Fungus iſt ein gemeiner name/ und begreifft in ſich allerley Erd- ſchwaͤmme/ als Puͤltzen/ Reitſcher/ Pfifferlinge und dergleichen/ welche bey uns in den waͤldern gnug auffwachſen und zu marckt gebracht werden. Jedoch hat menſch- licher fuͤrwitz einige getrieben/ auff ein mittel zu dencken/ wie man auch Garten- Schwaͤmme in menge und nach belieben zielen koͤnte. Jch wil hievon des Frantzoͤſi- ſchen Gaͤrtners unterricht aus der VII. Abtheilung ſeines II. Tractats anfuͤhren/ da er alſo lehret: Man bereitet ein Miſtbett zu von Maulthier oder Eſelsmiſt/ und ſchuͤttet daruͤber vier finger hoch Traß oder kurtzen miſt/ der auff dem Miſtbett zu erde worden. Nach dem nun die hitze des Betts die erſten drey tage vergangen/ ſo werf- fet zu deſto ſchnellerm wachſtum drauff alle Abſchnitte der Schwaͤmme/ die in der kuͤche zu gerichtet werden/ desgleichen die untuͤchtige/ oder von wuͤrmen angefreſſene: auch das waſſer/ darin die Schwaͤmme abgewaſchen worden/ gieſſet man auff das Bett/ ſo wird daſſelbe in kurtzer zeit anfangen gute Schwaͤmme zu tragen. Solch Schwam-bett koͤnnet ihr uͤmb die Schwam-zeit zuruͤſten/ nachmahls zwey oder drey jahr nutzen/ und auch von demſelben andere mehr anrichten. Die Miſtbett der Me- lonen vermoͤgen dergleichen zu thun/ ſonderlich wenn man das Spuͤhl-waſſer von Schwaͤmmen darauff gieſſet. Andreas Libavius lib. 3. Singular. c. 16. und Da- niel Sennertus lib. De conſenſ. Chymicor. c. 12. ſchlagen zu ſolchem gebrauch fuͤr das waſſer/ darin Schwaͤmme gekochet worden/ oder auch den ausgepreſſeten ſafft der Schwaͤmme: wan nemlich diß waſſer/ oder ſotaner ſafft an die wurzeln der baͤu- me/ ſonderlich der Buͤchen/ gegoſſen werde/ ſo ſchlagen daſelbſt Schwaͤmme auff in groſſer menge. Veſuvius/ und andere hohe Berge im Koͤnigreich Neapel/ geben eine art Steine/ welche wenn ſie mit erde beſchuͤttet/ und mit laulichem waſſer zu weilen be- goſſen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/elssholtz_gartenbaw_1666
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/elssholtz_gartenbaw_1666/193
Zitationshilfe: Elsholtz, Johann Sigismund: Vom Gartenbaw. Cölln (Spree), 1666, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/elssholtz_gartenbaw_1666/193>, abgerufen am 03.12.2024.