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Elsholtz, Johann Sigismund: Vom Gartenbaw. Cölln (Spree), 1666.

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Erzehlung der Küchen-kreuter.
und wenn er noch am kraut in der blüht/ den rohten Erdbeern ähnlich/ Lapathum
hortense seu Spinachia semine non spinoso, C. B. Spinachia nobilis & prima, Trag.
Iconem exhibet Matthiolus Bauhini pag.
362.

Spinat erfodert ein wolgemisiet erdreich/ wil nicht zu dichte gesäet/ oder her-
nach verzogen seyn/ damit er desto grösser wachse. Die zeit zu säen ist im Frühling/
wie auch die folgende Sommer-monate durch und durch: zu letzt aber umb Bartho-
lomäi/ damit er sich gegen den winter noch stärcke: jener wird deswegen Sommer/
dieser Winter-Spinat genennet/ welcher dann auch gegen den Winter mit gutem
fetten erdreich angestrewet werden muß.

Zum Samen lässet man ein halbes bett von der ersten aussat ohn abschneiden
stehen/ und samlet denselben/ wenn er recht reiff ist. Von dem ausgefallenen Sa-
men schlagen auch wol junge pfläntzlein auff/ aber ohn sondern nutz. Den gebrauch
zum kochen betreffend/ so ist Spinat fast das zarteste unter allen Mueßkreutern/
und welches den grösten theil des jahrs genutzet werden kan. Jm kochen bedarff es
wenig wassers/ weil es sein eignes bey sich. Hüner/ Lambfleisch/ und dergleichen
können mit keinem kraut bequemer/ als mit Spinat/ gekochet werden: welche Brü-
hen alsdan nicht allein den Leib erweichen/ sondern auch/ mit zuthun etwas Saur-
ampffs/ den Febricitanten eine erquickende kühlung geben.

XXV. Kohl.

Die mancherley arten des Kohls/ so bey uns in gärten gebawet werden/ las-
sen sich bringen in zwey ordnungen/ nemlich Kopffkohl/ und Blätter oder Blade-
kohl. Zum Bladekohl/ dessen blätter also genutzet werden/ und nicht schliessen/ ge-
hören:

Brassica alba vel viridis, C. B. Gemeiner Grün-Kohl. Brassica laevis, Matth.
prima, Tab. sativa, Dod. Lob.

Brassica rubra, C. B. Gemeiner Braun- oder Roht-Kohl. Tab. Lon.
Adv.

Brassica fimbriata, C. B. & Lob. Krauser Braun-kohl. Brassica crispa &
nigra, Dod. tophosa, Tab.

Zum Kopffkohl/ dessen blätter in köpffe schliessen/ werden gezehlet:

Brassica capitata alba, C. B. Weisser Kopff-kohl. Brassica capitata, Matth.
Tab. Lob. capitata albida, Dod.

Brassica alba capite oblongo non penitus clauso, C. B. Wersich oder Sa-
phoyenkohl. Brassica Sabauda, Tab. Sabauda hyberna, Lob. ic,

Brassica capitata rubra, C. B. Dod. Tab. Rohter oder Brauner Kopff-
kohl.

Brassica gongylodes, C. B. Rüben-kohl. Brassica rapicaulis, Cam. cau-
le rapum gerens, Dod. Caulorapum, Tab. Lob. ob. Rapa brassica peregrina, Lob. ic.
Rapum autem figura variat, & est vel rotundum, vel longum.

Brassica cauliflora, C. B. Dod. & Tab. Blumen-kohl. Brassica prolifera
florida, Tab. florida botrytis, Lob. Pompejana aut Cypria, Cam.

Mager und sandig land bringet keinen guten Kohl/ sondern schwartz und wol
gemistetes erdreich. Der gemeine Bladekohl wird zum anfang des Mertzens gesäed

unt/

Erzehlung der Kuͤchen-kreuter.
und wenn er noch am kraut in der bluͤht/ den rohten Erdbeern aͤhnlich/ Lapathum
hortenſe ſeu Spinachia ſemine non ſpinoſo, C. B. Spinachia nobilis & prima, Trag.
Iconem exhibet Matthiolus Bauhini pag.
362.

Spinat erfodert ein wolgemiſiet erdreich/ wil nicht zu dichte geſaͤet/ oder her-
nach verzogen ſeyn/ damit er deſto groͤſſer wachſe. Die zeit zu ſaͤen iſt im Fruͤhling/
wie auch die folgende Sommer-monate durch und durch: zu letzt aber umb Bartho-
lomaͤi/ damit er ſich gegen den winter noch ſtaͤrcke: jener wird deswegen Sommer/
dieſer Winter-Spinat genennet/ welcher dann auch gegen den Winter mit gutem
fetten erdreich angeſtrewet werden muß.

Zum Samen laͤſſet man ein halbes bett von der erſten auſſat ohn abſchneiden
ſtehen/ und ſamlet denſelben/ wenn er recht reiff iſt. Von dem ausgefallenen Sa-
men ſchlagen auch wol junge pflaͤntzlein auff/ aber ohn ſondern nutz. Den gebrauch
zum kochen betreffend/ ſo iſt Spinat faſt das zarteſte unter allen Mueßkreutern/
und welches den groͤſten theil des jahrs genutzet werden kan. Jm kochen bedarff es
wenig waſſers/ weil es ſein eignes bey ſich. Huͤner/ Lambfleiſch/ und dergleichen
koͤnnen mit keinem kraut bequemer/ als mit Spinat/ gekochet werden: welche Bruͤ-
hen alsdan nicht allein den Leib erweichen/ ſondern auch/ mit zuthun etwas Saur-
ampffs/ den Febricitanten eine erquickende kuͤhlung geben.

XXV. Kohl.

Die mancherley arten des Kohls/ ſo bey uns in gaͤrten gebawet werden/ laſ-
ſen ſich bringen in zwey ordnungen/ nemlich Kopffkohl/ und Blaͤtter oder Blade-
kohl. Zum Bladekohl/ deſſen blaͤtter alſo genutzet werden/ und nicht ſchlieſſen/ ge-
hoͤren:

Braſſica alba vel viridis, C. B. Gemeiner Gruͤn-Kohl. Braſſica lævis, Matth.
prima, Tab. ſativa, Dod. Lob.

Braſſica rubra, C. B. Gemeiner Braun- oder Roht-Kohl. Tab. Lon.
Adv.

Braſſica fimbriata, C. B. & Lob. Krauſer Braun-kohl. Braſſica criſpa &
nigra, Dod. tophoſa, Tab.

Zum Kopffkohl/ deſſen blaͤtter in koͤpffe ſchlieſſen/ werden gezehlet:

Braſſica capitata alba, C. B. Weiſſer Kopff-kohl. Braſſica capitata, Matth.
Tab. Lob. capitata albida, Dod.

Braſſica alba capite oblongo non penitus clauſo, C. B. Werſich oder Sa-
phoyenkohl. Braſſica Sabauda, Tab. Sabauda hyberna, Lob. ic,

Braſſica capitata rubra, C. B. Dod. Tab. Rohter oder Brauner Kopff-
kohl.

Braſſica gongylodes, C. B. Ruͤben-kohl. Braſſica rapicaulis, Cam. cau-
le rapum gerens, Dod. Caulorapum, Tab. Lob. ob. Rapa braſſica peregrina, Lob. ic.
Rapum autem figura variat, & eſt vel rotundum, vel longum.

Braſſica cauliflora, C. B. Dod. & Tab. Blumen-kohl. Braſſica prolifera
florida, Tab. florida botrytis, Lob. Pompejana aut Cypria, Cam.

Mager und ſandig land bringet keinen guten Kohl/ ſondern ſchwartz und wol
gemiſtetes erdreich. Der gemeine Bladekohl wird zum anfang des Mertzens geſaͤed

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[143/0177] Erzehlung der Kuͤchen-kreuter. und wenn er noch am kraut in der bluͤht/ den rohten Erdbeern aͤhnlich/ Lapathum hortenſe ſeu Spinachia ſemine non ſpinoſo, C. B. Spinachia nobilis & prima, Trag. Iconem exhibet Matthiolus Bauhini pag. 362. Spinat erfodert ein wolgemiſiet erdreich/ wil nicht zu dichte geſaͤet/ oder her- nach verzogen ſeyn/ damit er deſto groͤſſer wachſe. Die zeit zu ſaͤen iſt im Fruͤhling/ wie auch die folgende Sommer-monate durch und durch: zu letzt aber umb Bartho- lomaͤi/ damit er ſich gegen den winter noch ſtaͤrcke: jener wird deswegen Sommer/ dieſer Winter-Spinat genennet/ welcher dann auch gegen den Winter mit gutem fetten erdreich angeſtrewet werden muß. Zum Samen laͤſſet man ein halbes bett von der erſten auſſat ohn abſchneiden ſtehen/ und ſamlet denſelben/ wenn er recht reiff iſt. Von dem ausgefallenen Sa- men ſchlagen auch wol junge pflaͤntzlein auff/ aber ohn ſondern nutz. Den gebrauch zum kochen betreffend/ ſo iſt Spinat faſt das zarteſte unter allen Mueßkreutern/ und welches den groͤſten theil des jahrs genutzet werden kan. Jm kochen bedarff es wenig waſſers/ weil es ſein eignes bey ſich. Huͤner/ Lambfleiſch/ und dergleichen koͤnnen mit keinem kraut bequemer/ als mit Spinat/ gekochet werden: welche Bruͤ- hen alsdan nicht allein den Leib erweichen/ ſondern auch/ mit zuthun etwas Saur- ampffs/ den Febricitanten eine erquickende kuͤhlung geben. XXV. Kohl. Die mancherley arten des Kohls/ ſo bey uns in gaͤrten gebawet werden/ laſ- ſen ſich bringen in zwey ordnungen/ nemlich Kopffkohl/ und Blaͤtter oder Blade- kohl. Zum Bladekohl/ deſſen blaͤtter alſo genutzet werden/ und nicht ſchlieſſen/ ge- hoͤren: Braſſica alba vel viridis, C. B. Gemeiner Gruͤn-Kohl. Braſſica lævis, Matth. prima, Tab. ſativa, Dod. Lob. Braſſica rubra, C. B. Gemeiner Braun- oder Roht-Kohl. Tab. Lon. Adv. Braſſica fimbriata, C. B. & Lob. Krauſer Braun-kohl. Braſſica criſpa & nigra, Dod. tophoſa, Tab. Zum Kopffkohl/ deſſen blaͤtter in koͤpffe ſchlieſſen/ werden gezehlet: Braſſica capitata alba, C. B. Weiſſer Kopff-kohl. Braſſica capitata, Matth. Tab. Lob. capitata albida, Dod. Braſſica alba capite oblongo non penitus clauſo, C. B. Werſich oder Sa- phoyenkohl. Braſſica Sabauda, Tab. Sabauda hyberna, Lob. ic, Braſſica capitata rubra, C. B. Dod. Tab. Rohter oder Brauner Kopff- kohl. Braſſica gongylodes, C. B. Ruͤben-kohl. Braſſica rapicaulis, Cam. cau- le rapum gerens, Dod. Caulorapum, Tab. Lob. ob. Rapa braſſica peregrina, Lob. ic. Rapum autem figura variat, & eſt vel rotundum, vel longum. Braſſica cauliflora, C. B. Dod. & Tab. Blumen-kohl. Braſſica prolifera florida, Tab. florida botrytis, Lob. Pompejana aut Cypria, Cam. Mager und ſandig land bringet keinen guten Kohl/ ſondern ſchwartz und wol gemiſtetes erdreich. Der gemeine Bladekohl wird zum anfang des Mertzens geſaͤed unt/

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Zitationshilfe: Elsholtz, Johann Sigismund: Vom Gartenbaw. Cölln (Spree), 1666, S. 143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/elssholtz_gartenbaw_1666/177>, abgerufen am 21.12.2024.