der Aeltern nur noch eine bevorstehende Gehaltserhöh¬ ung Walters abwarteten, und dann in dem Städtchen Haus und Garten mit der Aussicht auf Hohenstein kaufen und dort im Grünen sich für die ganze Lebens¬ zeit miteinander einrichten wollten. --
Kaum eine Stunde darauf aber war alles ver¬ klungen, aus den Thälern schallte das Zirpen der Heimchen herauf, man hörte nur noch die Kalesche der Pachterstöchter auf dem steinigen Wege durch die Nacht fortrumpeln, in der Ferne zerplatzten einige Leuchtkugeln, die der unermüdliche Förster noch aus seinem Gärtchen warf. -- O glückselige, bangsame Einsamkeit, dachte Fortunat, wer es wie Walter über sich gewönne, sich ganz darin zu versenken!
Viertes Kapitel.
Schöne stille Zeit, du liebste Heimathsgegend mit deinen frischen Morgen und mittagschwülen Thälern, und ihr rüstigen, nun nach allen Weltgegenden hin zerstreuten Jugendgesellen, die damals von den Bergen so ernst und fröhlich mit mir in das Leben hinausge¬ sehen -- ich grüß' euch alle aus Herzensgrund! Denn
der Aeltern nur noch eine bevorſtehende Gehaltserhoͤh¬ ung Walters abwarteten, und dann in dem Staͤdtchen Haus und Garten mit der Ausſicht auf Hohenſtein kaufen und dort im Gruͤnen ſich fuͤr die ganze Lebens¬ zeit miteinander einrichten wollten. —
Kaum eine Stunde darauf aber war alles ver¬ klungen, aus den Thaͤlern ſchallte das Zirpen der Heimchen herauf, man hoͤrte nur noch die Kaleſche der Pachterstoͤchter auf dem ſteinigen Wege durch die Nacht fortrumpeln, in der Ferne zerplatzten einige Leuchtkugeln, die der unermuͤdliche Foͤrſter noch aus ſeinem Gaͤrtchen warf. — O gluͤckſelige, bangſame Einſamkeit, dachte Fortunat, wer es wie Walter uͤber ſich gewoͤnne, ſich ganz darin zu verſenken!
Viertes Kapitel.
Schoͤne ſtille Zeit, du liebſte Heimathsgegend mit deinen friſchen Morgen und mittagſchwuͤlen Thaͤlern, und ihr ruͤſtigen, nun nach allen Weltgegenden hin zerſtreuten Jugendgeſellen, die damals von den Bergen ſo ernſt und froͤhlich mit mir in das Leben hinausge¬ ſehen — ich gruͤß' euch alle aus Herzensgrund! Denn
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der Aeltern nur noch eine bevorſtehende Gehaltserhoͤh¬
ung Walters abwarteten, und dann in dem Staͤdtchen
Haus und Garten mit der Ausſicht auf Hohenſtein
kaufen und dort im Gruͤnen ſich fuͤr die ganze Lebens¬
zeit miteinander einrichten wollten. —
Kaum eine Stunde darauf aber war alles ver¬
klungen, aus den Thaͤlern ſchallte das Zirpen der
Heimchen herauf, man hoͤrte nur noch die Kaleſche
der Pachterstoͤchter auf dem ſteinigen Wege durch die
Nacht fortrumpeln, in der Ferne zerplatzten einige
Leuchtkugeln, die der unermuͤdliche Foͤrſter noch aus
ſeinem Gaͤrtchen warf. — O gluͤckſelige, bangſame
Einſamkeit, dachte Fortunat, wer es wie Walter uͤber
ſich gewoͤnne, ſich ganz darin zu verſenken!
Viertes Kapitel.
Schoͤne ſtille Zeit, du liebſte Heimathsgegend mit
deinen friſchen Morgen und mittagſchwuͤlen Thaͤlern,
und ihr ruͤſtigen, nun nach allen Weltgegenden hin
zerſtreuten Jugendgeſellen, die damals von den Bergen
ſo ernſt und froͤhlich mit mir in das Leben hinausge¬
ſehen — ich gruͤß' euch alle aus Herzensgrund! Denn
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Eichendorff, Joseph von: Dichter und ihre Gesellen. Berlin, 1834, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eichendorff_dichter_1834/45>, abgerufen am 21.11.2024.
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