Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895].Bin ich bereit, jetzt zu sterben. Wie steht es mit dem Zustande meines Ge- Ziehe alle diese Fragen in ernste Ueberleg- Bin ich bereit, jetzt zu sterben. Wie steht es mit dem Zustande meines Ge- Ziehe alle diese Fragen in ernste Ueberleg- <TEI> <text> <body> <div> <div> <div n="1"> <div> <pb facs="#f0513" xml:id="E29V3_001_1895_pb0497_0001" n="497"/> <head rendition="#c"><hi rendition="#g">Bin ich bereit, jetzt zu sterben</hi>.</head><lb/> <p>Wie steht es mit dem Zustande meines Ge-<lb/> wissens? Bin ich wohl im Stande der Gnade?<lb/> – Oder muß ich annehmen, daß Todsünden<lb/> auf mir lasten? – Habe ich noch ungültige<lb/> Beichten in Ordnung zu bringen? – Aerger-<lb/> nisse gut zu machen? – Feindschaften auszu-<lb/> gleichen? – Ungerechtes Gut zurückzustel-<lb/> len? – Habe ich irgend eine sündhafte An-<lb/> hänglichkeit im Herzen, die mir das Sterben<lb/> schwer machen würde? – Wie werde ich wün-<lb/> schen gelebt zu haben, wenn ich vor dem An-<lb/> gesichte Gottes stehe? – Wie steht es mit mei-<lb/> nen zeitlichen Angelegenheiten? – Würde<lb/> Schaden oder Unordnung entstehen, wenn ich<lb/> plötzlich sterben würde?</p> <p>Ziehe alle diese Fragen in ernste Ueberleg-<lb/> ung, beantworte sie dir gewissenhaft, knüpfe<lb/> daran die entsprechenden Entschließungen und<lb/> säume nicht mit der Ausführung. Denn viel-<lb/> leicht beschäftigest du dich zum letztenmal mit<lb/> dem Gedanken an den Tod, bevor der Tod wirk-<lb/> lich kommt. Dann erwecke in nachfolgender<lb/> Weise die Gesinnungen, welche im Sterben<lb/> dein Herz erfüllen sollen.</p> </div> </div> <div n="2"> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [497/0513]
Bin ich bereit, jetzt zu sterben.
Wie steht es mit dem Zustande meines Ge-
wissens? Bin ich wohl im Stande der Gnade?
– Oder muß ich annehmen, daß Todsünden
auf mir lasten? – Habe ich noch ungültige
Beichten in Ordnung zu bringen? – Aerger-
nisse gut zu machen? – Feindschaften auszu-
gleichen? – Ungerechtes Gut zurückzustel-
len? – Habe ich irgend eine sündhafte An-
hänglichkeit im Herzen, die mir das Sterben
schwer machen würde? – Wie werde ich wün-
schen gelebt zu haben, wenn ich vor dem An-
gesichte Gottes stehe? – Wie steht es mit mei-
nen zeitlichen Angelegenheiten? – Würde
Schaden oder Unordnung entstehen, wenn ich
plötzlich sterben würde?
Ziehe alle diese Fragen in ernste Ueberleg-
ung, beantworte sie dir gewissenhaft, knüpfe
daran die entsprechenden Entschließungen und
säume nicht mit der Ausführung. Denn viel-
leicht beschäftigest du dich zum letztenmal mit
dem Gedanken an den Tod, bevor der Tod wirk-
lich kommt. Dann erwecke in nachfolgender
Weise die Gesinnungen, welche im Sterben
dein Herz erfüllen sollen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Weitere Informationen:Dieses Werk stammt vom Projekt Digitization Lifecycle am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung. Anmerkungen zur Transkription: Bei der Zeichenerkennung wurde nach Vorgabe des DLC modernisiert. In Absprache mit dem MPI wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:
Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit Weiche und harte Zeilentrennungen werden identisch als
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |