Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895].

Bild:
<< vorherige Seite

Speise mich auch mit dem Brote des Le-
bens, und tränke mich mit den Wassern deiner
Gnade. Gieb mir das wahre Himmelsbrot,
dein Fleisch, welches wahrhaftig eine Speise,
dein Blut, welches wahrhaft ein Trank ist,
damit ich in der Kraft dieser Speise wandle
bis zu deinem heiligen Berge, und einst ge-
würdiget werde zu essen und zu trinken an
deinem Tische in deinem Reiche.

Vergieb uns unsere Schulden, wie auch
wir vergeben unsern Schuldigern.

Erwägungen. Bei dieser Bitte soll der
Christ an seine begangenen Sünden denken.
Auch wer im Stande der Gnade sich befindet,
hat manche kleinere Sünden auf sich. Diese
Bitte kann zu deren Nachlassung führen unter
zwei Bedingungen: 1. daß sie von einer voll-
kommenen Reue begleitet ist, 2. daß man
ebenfalls allen Beleidigern verzeiht. Viele
Christen beherzigen viel zu wenig das Wort
des Herrn: "Wenn ihr nicht vergebet, so wird
euch euer Vater im Himmel auch euere Sünden
nicht vergeben."
Der wahre Diener Christi
wird diese Bitte nie beten, ohne Reue über
seine Sünden, namentlich über jene, die erst
begangen worden, oder die ihn am meisten

Speise mich auch mit dem Brote des Le-
bens, und tränke mich mit den Wassern deiner
Gnade. Gieb mir das wahre Himmelsbrot,
dein Fleisch, welches wahrhaftig eine Speise,
dein Blut, welches wahrhaft ein Trank ist,
damit ich in der Kraft dieser Speise wandle
bis zu deinem heiligen Berge, und einst ge-
würdiget werde zu essen und zu trinken an
deinem Tische in deinem Reiche.

Vergieb uns unsere Schulden, wie auch
wir vergeben unsern Schuldigern.

Erwägungen. Bei dieser Bitte soll der
Christ an seine begangenen Sünden denken.
Auch wer im Stande der Gnade sich befindet,
hat manche kleinere Sünden auf sich. Diese
Bitte kann zu deren Nachlassung führen unter
zwei Bedingungen: 1. daß sie von einer voll-
kommenen Reue begleitet ist, 2. daß man
ebenfalls allen Beleidigern verzeiht. Viele
Christen beherzigen viel zu wenig das Wort
des Herrn: „Wenn ihr nicht vergebet, so wird
euch euer Vater im Himmel auch euere Sünden
nicht vergeben.“
Der wahre Diener Christi
wird diese Bitte nie beten, ohne Reue über
seine Sünden, namentlich über jene, die erst
begangen worden, oder die ihn am meisten

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div>
          <div>
            <div>
              <pb facs="#f0432" xml:id="E29V3_001_1895_pb0416_0001" n="416"/>
              <p>Speise mich auch mit dem Brote des Le-<lb/>
bens, und tränke mich mit den Wassern deiner<lb/>
Gnade. Gieb mir das wahre Himmelsbrot,<lb/>
dein Fleisch, welches wahrhaftig eine Speise,<lb/>
dein Blut, welches wahrhaft ein Trank ist,<lb/>
damit ich in der Kraft dieser Speise wandle<lb/>
bis zu deinem heiligen Berge, und einst ge-<lb/>
würdiget werde zu essen und zu trinken an<lb/>
deinem Tische in deinem Reiche.</p>
            </div>
            <div>
              <head rendition="#c">Vergieb uns unsere Schulden, wie auch<lb/>
wir vergeben unsern Schuldigern.</head><lb/>
              <p><hi rendition="#g">Erwägungen</hi>. Bei dieser Bitte soll der<lb/>
Christ an seine begangenen Sünden denken.<lb/>
Auch wer im Stande der Gnade sich befindet,<lb/>
hat manche kleinere Sünden auf sich. Diese<lb/>
Bitte kann zu deren Nachlassung führen unter<lb/>
zwei Bedingungen: 1. daß sie von einer voll-<lb/>
kommenen Reue begleitet ist, 2. daß man<lb/>
ebenfalls allen Beleidigern verzeiht. Viele<lb/>
Christen beherzigen viel zu wenig das Wort<lb/>
des Herrn: <q>&#x201E;Wenn ihr nicht vergebet, so wird<lb/>
euch euer Vater im Himmel auch euere Sünden<lb/>
nicht vergeben.&#x201C;</q> Der wahre Diener Christi<lb/>
wird diese Bitte nie beten, ohne Reue über<lb/>
seine Sünden, namentlich über jene, die erst<lb/>
begangen worden, oder die ihn am meisten<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[416/0432] Speise mich auch mit dem Brote des Le- bens, und tränke mich mit den Wassern deiner Gnade. Gieb mir das wahre Himmelsbrot, dein Fleisch, welches wahrhaftig eine Speise, dein Blut, welches wahrhaft ein Trank ist, damit ich in der Kraft dieser Speise wandle bis zu deinem heiligen Berge, und einst ge- würdiget werde zu essen und zu trinken an deinem Tische in deinem Reiche. Vergieb uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Erwägungen. Bei dieser Bitte soll der Christ an seine begangenen Sünden denken. Auch wer im Stande der Gnade sich befindet, hat manche kleinere Sünden auf sich. Diese Bitte kann zu deren Nachlassung führen unter zwei Bedingungen: 1. daß sie von einer voll- kommenen Reue begleitet ist, 2. daß man ebenfalls allen Beleidigern verzeiht. Viele Christen beherzigen viel zu wenig das Wort des Herrn: „Wenn ihr nicht vergebet, so wird euch euer Vater im Himmel auch euere Sünden nicht vergeben.“ Der wahre Diener Christi wird diese Bitte nie beten, ohne Reue über seine Sünden, namentlich über jene, die erst begangen worden, oder die ihn am meisten

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt vom Projekt Digitization Lifecycle am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach Vorgabe des DLC modernisiert.

In Absprache mit dem MPI wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizierung von titleParts verzichtet.
  • Bei Textpassagen, die als Abschnittsüberschrift ausgeweisen werden können, wird auf die zusätzliche Auszeichnung des Layouts verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet.

Weiche und harte Zeilentrennungen werden identisch als 002D übernommen. Der Zeilenumbruch selbst über lb ausgezeichnet.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/432
Zitationshilfe: Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 416. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/432>, abgerufen am 03.12.2024.