Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895].wenn der Vater sich bemüht, selber ein wacke- (Dritte Meßandacht: 37. Es will Abend werden. Der Lebenslauf des Menschen wird von "Das zarte Kind ist ein heiterer Morgen, Ihm liegen noch ferne die brennenden Sorgen, Es hüpfet so froh und atmet so leicht, Wenn durch die Zweige der Morgenwind streicht. Der Jüngling glüht in der Mittagsschwüle, Es woget und dränget des Lebens Fülle Und will aus den Banden und Schranken los, Und sucht der Unendlichkeit weiten Schoß. Zum Abend neigt sich des Mannes Leben. Denn bald ermattet, erkaltet das Streben, Es sehnet das müde Herz sich nach Ruh', Es eilen die Kräfte der Neige zu. Sieh' da ereilet die Nacht nun den Alten! Des Busens Gefühle, sie stocken, erkalten. Die Kräfte schwinden, die müden Glieder, Sie legen zum Schlafe des Grabes sich nieder." Für den Vater rückt der Stundenzeiger wenn der Vater sich bemüht, selber ein wacke- (Dritte Meßandacht: 37. Es will Abend werden. Der Lebenslauf des Menschen wird von „Das zarte Kind ist ein heiterer Morgen, Ihm liegen noch ferne die brennenden Sorgen, Es hüpfet so froh und atmet so leicht, Wenn durch die Zweige der Morgenwind streicht. Der Jüngling glüht in der Mittagsschwüle, Es woget und dränget des Lebens Fülle Und will aus den Banden und Schranken los, Und sucht der Unendlichkeit weiten Schoß. Zum Abend neigt sich des Mannes Leben. Denn bald ermattet, erkaltet das Streben, Es sehnet das müde Herz sich nach Ruh', Es eilen die Kräfte der Neige zu. Sieh' da ereilet die Nacht nun den Alten! Des Busens Gefühle, sie stocken, erkalten. Die Kräfte schwinden, die müden Glieder, Sie legen zum Schlafe des Grabes sich nieder.“ Für den Vater rückt der Stundenzeiger <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="36"> <p><pb facs="#f0277" xml:id="E29V3_001_1895_pb0263_0001" n="263"/> wenn der Vater sich bemüht, selber ein wacke-<lb/> rer christlicher Patriot und gemeinnütziger<lb/> Bürger zu sein, so ist dies das beste Mittel,<lb/> auch seinen Sohn zu einem solchen zu er-<lb/> ziehen.</p> <p rendition="#s">(Dritte Meßandacht: <q>„Vor der Wandlung“</q>. S. 357.)</p> </div> <div n="37"> <head rendition="#c">37. Es will Abend werden.</head><lb/> <p>Der Lebenslauf des Menschen wird von<lb/> den Dichtern oft mit den rasch dahineilenden<lb/> Tageszeiten verglichen.</p> <lg> <l rendition="#s"> <q>„Das zarte Kind ist ein heiterer Morgen,</q> </l> <l rendition="#s"> <q>Ihm liegen noch ferne die brennenden Sorgen,</q> </l> <l rendition="#s"> <q>Es hüpfet so froh und atmet so leicht,</q> </l> <l rendition="#s"> <q>Wenn durch die Zweige der Morgenwind streicht.</q> </l> <l rendition="#s"> <q>Der Jüngling glüht in der Mittagsschwüle,</q> </l> <l rendition="#s"> <q>Es woget und dränget des Lebens Fülle</q> </l> <l rendition="#s"> <q>Und will aus den Banden und Schranken los,</q> </l> <l rendition="#s"> <q>Und sucht der Unendlichkeit weiten Schoß.</q> </l> <l rendition="#s"> <q>Zum Abend neigt sich des Mannes Leben.</q> </l> <l rendition="#s"> <q>Denn bald ermattet, erkaltet das Streben,</q> </l> <l rendition="#s"> <q>Es sehnet das müde Herz sich nach Ruh',</q> </l> <l rendition="#s"> <q>Es eilen die Kräfte der Neige zu.</q> </l> <l rendition="#s"> <q>Sieh' da ereilet die Nacht nun den Alten!</q> </l> <l rendition="#s"> <q>Des Busens Gefühle, sie stocken, erkalten.</q> </l> <l rendition="#s"> <q>Die Kräfte schwinden, die müden Glieder,</q> </l> <l rendition="#s"> <q>Sie legen zum Schlafe des Grabes sich nieder.“</q> </l> </lg> <p>Für den Vater rückt der Stundenzeiger<lb/> mit schnellen Schritten vorwärts. Wenn die<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [263/0277]
wenn der Vater sich bemüht, selber ein wacke-
rer christlicher Patriot und gemeinnütziger
Bürger zu sein, so ist dies das beste Mittel,
auch seinen Sohn zu einem solchen zu er-
ziehen.
(Dritte Meßandacht: „Vor der Wandlung“. S. 357.)
37. Es will Abend werden.
Der Lebenslauf des Menschen wird von
den Dichtern oft mit den rasch dahineilenden
Tageszeiten verglichen.
„Das zarte Kind ist ein heiterer Morgen, Ihm liegen noch ferne die brennenden Sorgen, Es hüpfet so froh und atmet so leicht, Wenn durch die Zweige der Morgenwind streicht. Der Jüngling glüht in der Mittagsschwüle, Es woget und dränget des Lebens Fülle Und will aus den Banden und Schranken los, Und sucht der Unendlichkeit weiten Schoß. Zum Abend neigt sich des Mannes Leben. Denn bald ermattet, erkaltet das Streben, Es sehnet das müde Herz sich nach Ruh', Es eilen die Kräfte der Neige zu. Sieh' da ereilet die Nacht nun den Alten! Des Busens Gefühle, sie stocken, erkalten. Die Kräfte schwinden, die müden Glieder, Sie legen zum Schlafe des Grabes sich nieder.“
Für den Vater rückt der Stundenzeiger
mit schnellen Schritten vorwärts. Wenn die
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