beizeiten über die kommenden Gefahren, damit er nicht arglos und unvorsichtig jeder- mann Vertrauen schenkt. Nicht jeder Vater ist unterrichtet genug, um allen künftigen An- griffen auf den Glauben zum voraus zu begeg- nen, aber jeder christliche Vater kann und soll Ansehen genug haben, um seinen Sohn mit Liebe und Treue und Anhänglichkeit gegen Christus und seine Kirche und mit Mißtrauen gegen ihre Feinde und Lästerer zu erfüllen. Auch soll der Sohn angewiesen werden, bei all- fällig entstehenden Zweifeln beim Seelsorger Belehrung zu suchen, und in der Fremde, wenn immer möglich, einem katholischen Vereine beizutreten. Durch letzteres bekommt jeder Jüngling mehr Halt und Festigkeit für Ueberzeugung und Leben. "Wehe dem, der allein ist!" (Pred. 4, 10.) Der Umgang mit gutgesinnten Altersgenossen dient dem Jüng- ling zur Stärkung. Aber er ist in großer Ge- fahr, wenn er in der Welt allein dasteht.
Aber bei aller Anwendung dieser äußeren Mittel kann immer noch etwas fehlen, was gerade die Hauptsache ist. Gott gebe, daß ich es klar und eindringlich darlegen kann, und von dem Leser verstanden werde.
("Zur Epistel" in der dritten Meßandacht. Seite 350.)
beizeiten über die kommenden Gefahren, damit er nicht arglos und unvorsichtig jeder- mann Vertrauen schenkt. Nicht jeder Vater ist unterrichtet genug, um allen künftigen An- griffen auf den Glauben zum voraus zu begeg- nen, aber jeder christliche Vater kann und soll Ansehen genug haben, um seinen Sohn mit Liebe und Treue und Anhänglichkeit gegen Christus und seine Kirche und mit Mißtrauen gegen ihre Feinde und Lästerer zu erfüllen. Auch soll der Sohn angewiesen werden, bei all- fällig entstehenden Zweifeln beim Seelsorger Belehrung zu suchen, und in der Fremde, wenn immer möglich, einem katholischen Vereine beizutreten. Durch letzteres bekommt jeder Jüngling mehr Halt und Festigkeit für Ueberzeugung und Leben. „Wehe dem, der allein ist!“ (Pred. 4, 10.) Der Umgang mit gutgesinnten Altersgenossen dient dem Jüng- ling zur Stärkung. Aber er ist in großer Ge- fahr, wenn er in der Welt allein dasteht.
Aber bei aller Anwendung dieser äußeren Mittel kann immer noch etwas fehlen, was gerade die Hauptsache ist. Gott gebe, daß ich es klar und eindringlich darlegen kann, und von dem Leser verstanden werde.
(„Zur Epistel“ in der dritten Meßandacht. Seite 350.)
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beizeiten über die kommenden Gefahren,
damit er nicht arglos und unvorsichtig jeder-
mann Vertrauen schenkt. Nicht jeder Vater
ist unterrichtet genug, um allen künftigen An-
griffen auf den Glauben zum voraus zu begeg-
nen, aber jeder christliche Vater kann und
soll Ansehen genug haben, um seinen Sohn mit
Liebe und Treue und Anhänglichkeit gegen
Christus und seine Kirche und mit Mißtrauen
gegen ihre Feinde und Lästerer zu erfüllen.
Auch soll der Sohn angewiesen werden, bei all-
fällig entstehenden Zweifeln beim Seelsorger
Belehrung zu suchen, und in der Fremde,
wenn immer möglich, einem katholischen
Vereine beizutreten. Durch letzteres bekommt
jeder Jüngling mehr Halt und Festigkeit
für Ueberzeugung und Leben. „Wehe dem,
der allein ist!“ (Pred. 4, 10.) Der Umgang mit
gutgesinnten Altersgenossen dient dem Jüng-
ling zur Stärkung. Aber er ist in großer Ge-
fahr, wenn er in der Welt allein dasteht.
Aber bei aller Anwendung dieser äußeren
Mittel kann immer noch etwas fehlen, was
gerade die Hauptsache ist. Gott gebe, daß
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(„Zur Epistel“ in der dritten Meßandacht. Seite 350.)
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Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/181>, abgerufen am 21.11.2024.
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