muß man suchen unschädlich zu machen. Die Ordnung des Familienlebens ist hauptsäch- lich von der kräftigen Mitwirkung des Vaters abhängig, und in dieser Hinsicht darf ihm kein Opfer zu schwer sein. Möge jeder Vater, der dieses Buch liest, die vielen Winke, die es ihm giebt, nicht bloß lesen, sondern auch beherzigen und ausführen.
(Das "Vater unser des christlichen Vaters." Seite 448.)
16. Die erste religiöse Erziehung.
Die erste Erziehung, wie sie hier ver- standen wird, umfaßt jene Zeit, in welcher Verstand und Wille des Kindes noch un- selbständig sind, so daß es aufs Wort glaubt, was die Mutter oder der Vater sagt, und sich in vollständiger Abhängigkeit von der Autorität der Eltern fühlt. Die zweite Periode der Erziehung beginnt mit dem Zeitpunkte, in dem es als zweckmäßig erscheint, dem Kinde auf die Frage "Warum?" eine Antwort zu geben. Dieser Zeitpunkt tritt in belebten Ortschaften früher ein als in abgelegenen Thälern, wird aber nirgends lange auf sich warten lassen, wenn die Kinder ein paar Jahre die Schule besucht haben. Die erste
muß man suchen unschädlich zu machen. Die Ordnung des Familienlebens ist hauptsäch- lich von der kräftigen Mitwirkung des Vaters abhängig, und in dieser Hinsicht darf ihm kein Opfer zu schwer sein. Möge jeder Vater, der dieses Buch liest, die vielen Winke, die es ihm giebt, nicht bloß lesen, sondern auch beherzigen und ausführen.
(Das „Vater unser des christlichen Vaters.“ Seite 448.)
16. Die erste religiöse Erziehung.
Die erste Erziehung, wie sie hier ver- standen wird, umfaßt jene Zeit, in welcher Verstand und Wille des Kindes noch un- selbständig sind, so daß es aufs Wort glaubt, was die Mutter oder der Vater sagt, und sich in vollständiger Abhängigkeit von der Autorität der Eltern fühlt. Die zweite Periode der Erziehung beginnt mit dem Zeitpunkte, in dem es als zweckmäßig erscheint, dem Kinde auf die Frage „Warum?“ eine Antwort zu geben. Dieser Zeitpunkt tritt in belebten Ortschaften früher ein als in abgelegenen Thälern, wird aber nirgends lange auf sich warten lassen, wenn die Kinder ein paar Jahre die Schule besucht haben. Die erste
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muß man suchen unschädlich zu machen. Die
Ordnung des Familienlebens ist hauptsäch-
lich von der kräftigen Mitwirkung des Vaters
abhängig, und in dieser Hinsicht darf ihm kein
Opfer zu schwer sein. Möge jeder Vater,
der dieses Buch liest, die vielen Winke, die
es ihm giebt, nicht bloß lesen, sondern auch
beherzigen und ausführen.
(Das „Vater unser des christlichen Vaters.“ Seite 448.)
16. Die erste religiöse Erziehung.
Die erste Erziehung, wie sie hier ver-
standen wird, umfaßt jene Zeit, in welcher
Verstand und Wille des Kindes noch un-
selbständig sind, so daß es aufs Wort glaubt,
was die Mutter oder der Vater sagt, und
sich in vollständiger Abhängigkeit von der
Autorität der Eltern fühlt. Die zweite Periode
der Erziehung beginnt mit dem Zeitpunkte,
in dem es als zweckmäßig erscheint, dem Kinde
auf die Frage „Warum?“ eine Antwort zu
geben. Dieser Zeitpunkt tritt in belebten
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Thälern, wird aber nirgends lange auf sich
warten lassen, wenn die Kinder ein paar
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Egger, Augustinus: Der christliche Vater in der modernen Welt. Erbauungs- und Gebetbuch. Einsiedeln u. a., [1895], S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/egger_vater_1895/132>, abgerufen am 21.11.2024.
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