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Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747.

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Gedanken
Gedanken über die Thränen
JEsu, welche er bei dem Anblik der
Stadt Jerusalem ver-
gossen.
[Abbildung]
Die Liebe thränt in dir, o! Heiland da du
weinst,

Jn deiner Mörderstadt, als wie ein Lamm
erscheinst,

Das in der Unschuld wallt, und für die Sünder büs-
set,

Zu deren Reinigung dein heilig Blut zerfliesset.
Du siehst von ferne schon der Juden steinern Herz,
Die Bosheit die dich würgt, dich quält mit heissen
Schmerz,

Du siehst im Geist vorher, wie das Gericht zertrüm-
mert,

Jm Rachfeur alles schmelzt, was noch im Glanze
schimmert;

Das Unglük rührt dein Herz, es weint, durch die-
se Zeichen,

Der Juden steinern Herz noch endlich zu erwei-
chen.

Jhr Sünder! sehet hier ein Bild der Gnade an,
Die wenn sie euch nicht mehr das Herze rühren
kan,

Euch solche Zeichen giebt, daran ihr könnt erkennen,
Es
Gedanken
Gedanken uͤber die Thraͤnen
JEſu, welche er bei dem Anblik der
Stadt Jeruſalem ver-
goſſen.
[Abbildung]
Die Liebe thraͤnt in dir, o! Heiland da du
weinſt,

Jn deiner Moͤrderſtadt, als wie ein Lamm
erſcheinſt,

Das in der Unſchuld wallt, und fuͤr die Suͤnder buͤſ-
ſet,

Zu deren Reinigung dein heilig Blut zerflieſſet.
Du ſiehſt von ferne ſchon der Juden ſteinern Herz,
Die Bosheit die dich wuͤrgt, dich quaͤlt mit heiſſen
Schmerz,

Du ſiehſt im Geiſt vorher, wie das Gericht zertruͤm-
mert,

Jm Rachfeur alles ſchmelzt, was noch im Glanze
ſchimmert;

Das Ungluͤk ruͤhrt dein Herz, es weint, durch die-
ſe Zeichen,

Der Juden ſteinern Herz noch endlich zu erwei-
chen.

Jhr Suͤnder! ſehet hier ein Bild der Gnade an,
Die wenn ſie euch nicht mehr das Herze ruͤhren
kan,

Euch ſolche Zeichen giebt, daran ihr koͤnnt erkennen,
Es
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[130/0146] Gedanken Gedanken uͤber die Thraͤnen JEſu, welche er bei dem Anblik der Stadt Jeruſalem ver- goſſen. [Abbildung] Die Liebe thraͤnt in dir, o! Heiland da du weinſt, Jn deiner Moͤrderſtadt, als wie ein Lamm erſcheinſt, Das in der Unſchuld wallt, und fuͤr die Suͤnder buͤſ- ſet, Zu deren Reinigung dein heilig Blut zerflieſſet. Du ſiehſt von ferne ſchon der Juden ſteinern Herz, Die Bosheit die dich wuͤrgt, dich quaͤlt mit heiſſen Schmerz, Du ſiehſt im Geiſt vorher, wie das Gericht zertruͤm- mert, Jm Rachfeur alles ſchmelzt, was noch im Glanze ſchimmert; Das Ungluͤk ruͤhrt dein Herz, es weint, durch die- ſe Zeichen, Der Juden ſteinern Herz noch endlich zu erwei- chen. Jhr Suͤnder! ſehet hier ein Bild der Gnade an, Die wenn ſie euch nicht mehr das Herze ruͤhren kan, Euch ſolche Zeichen giebt, daran ihr koͤnnt erkennen, Es

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Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747, S. 130. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen04_1747/146>, abgerufen am 03.12.2024.