Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 1. Hildesheim, 1747.Geschöpfe GOttes betrachten. Wer dieses nicht will achtsam sehen,Der ist mit offnen Augen blind; Wer sich nicht will daran ergözzen, Jst warlich Thieren gleich zu schäzzen. Drum sieh des Höchsten Allmachts-Hand Beschaue die geschafnen Wunder, Entzünd daran den Andachts-Zunder; Und wenn des Herzens heilger Brand Auch deine Zunge feurig rühret, So preise GOtt, dem Ruhm gebühret. Die Allwissenheit GOttes. Ps. CXXXIX. 4. 2. Auge, das da alles siehet, Licht das alles sichtbar macht; Wofür alles Dunkle fliehet, Das durchdringt die schwärzste Nacht, Das da in des Herzens Schranken, Merkt die tieffesten Gedanken, Was kann bei so hellen Schein Dir, noch woll verborgen sein! Dir O! Dir allwissend Wesen, Dir unentlicher Verstand! Jst Erster Theil. R
Geſchoͤpfe GOttes betrachten. Wer dieſes nicht will achtſam ſehen,Der iſt mit offnen Augen blind; Wer ſich nicht will daran ergoͤzzen, Jſt warlich Thieren gleich zu ſchaͤzzen. Drum ſieh des Hoͤchſten Allmachts-Hand Beſchaue die geſchafnen Wunder, Entzuͤnd daran den Andachts-Zunder; Und wenn des Herzens heilger Brand Auch deine Zunge feurig ruͤhret, So preiſe GOtt, dem Ruhm gebuͤhret. Die Allwiſſenheit GOttes. Pſ. CXXXIX. 4. 2. Auge, das da alles ſiehet, Licht das alles ſichtbar macht; Wofuͤr alles Dunkle fliehet, Das durchdringt die ſchwaͤrzſte Nacht, Das da in des Herzens Schranken, Merkt die tieffeſten Gedanken, Was kann bei ſo hellen Schein Dir, noch woll verborgen ſein! Dir O! Dir allwiſſend Weſen, Dir unentlicher Verſtand! Jſt Erſter Theil. R
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Geſchoͤpfe GOttes betrachten.
Wer dieſes nicht will achtſam ſehen,
Der iſt mit offnen Augen blind;
Wer ſich nicht will daran ergoͤzzen,
Jſt warlich Thieren gleich zu ſchaͤzzen.
Drum ſieh des Hoͤchſten Allmachts-Hand
Beſchaue die geſchafnen Wunder,
Entzuͤnd daran den Andachts-Zunder;
Und wenn des Herzens heilger Brand
Auch deine Zunge feurig ruͤhret,
So preiſe GOtt, dem Ruhm gebuͤhret.
Die Allwiſſenheit GOttes.
Pſ. CXXXIX. 4. 2.
HErr, du erforſcheſt mich und kenneſt mich.
Jch ſitze oder ſtehe auf, ſo weiſt du es:
Du verſteheſt meine Gedanken von fer-
ne.
Auge, das da alles ſiehet,
Licht das alles ſichtbar macht;
Wofuͤr alles Dunkle fliehet,
Das durchdringt die ſchwaͤrzſte Nacht,
Das da in des Herzens Schranken,
Merkt die tieffeſten Gedanken,
Was kann bei ſo hellen Schein
Dir, noch woll verborgen ſein!
Dir O! Dir allwiſſend Weſen,
Dir unentlicher Verſtand!
Jſt
Erſter Theil. R
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