Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ebbinghaus, Hermann: Über das Gedächtnis. Leipzig, 1885.

Bild:
<< vorherige Seite

Ausserdem erwähne ich noch eine Reihe von nur 20 Ver-
suchen, mit der ich diese Übersichten abschliesse. Jeder Ver-
such bestand in dem Lernen von acht dreizehnsilbigen Einzel-
reihen, welche gerade einen Monat vorher schon einmal gelernt
worden waren. Das Mittel betrug in diesem Falle 892 Se-
kunden mit dem wahrscheinlichen Beobachtungsfehler 54. Die
Einzelwerte gruppieren sich folgendermassen:

[Tabelle]

Die Übereinstimmung zwischen der theoretischen Berech-
nung und der Zählung der Abweichungen ist in allen diesen
Fällen noch eine so gute, dass man auch bei einer noch ge-
ringeren Anzahl von Versuchen den Mittelwerten -- selbst-
verständlich immer nur mit Berücksichtigung der weiten
Fehlergrenzen -- eine Verwertbarkeit in dem oben mehrfach
besprochenen Sinne zugestehen wird.

§ 18.
Gruppierung der Resultate für die einzelnen Reihen.

Die vorhin ausgesprochenen Vermutungen über die Grup-
pierung der für das Lernen der einzelnen Reihen erforder-
lichen Zeiten waren natürlich nicht bloss theoretische Voraus-
setzungen, sondern bereits bestätigt durch die Betrachtung

Auſserdem erwähne ich noch eine Reihe von nur 20 Ver-
suchen, mit der ich diese Übersichten abschlieſse. Jeder Ver-
such bestand in dem Lernen von acht dreizehnsilbigen Einzel-
reihen, welche gerade einen Monat vorher schon einmal gelernt
worden waren. Das Mittel betrug in diesem Falle 892 Se-
kunden mit dem wahrscheinlichen Beobachtungsfehler 54. Die
Einzelwerte gruppieren sich folgendermaſsen:

[Tabelle]

Die Übereinstimmung zwischen der theoretischen Berech-
nung und der Zählung der Abweichungen ist in allen diesen
Fällen noch eine so gute, daſs man auch bei einer noch ge-
ringeren Anzahl von Versuchen den Mittelwerten — selbst-
verständlich immer nur mit Berücksichtigung der weiten
Fehlergrenzen — eine Verwertbarkeit in dem oben mehrfach
besprochenen Sinne zugestehen wird.

§ 18.
Gruppierung der Resultate für die einzelnen Reihen.

Die vorhin ausgesprochenen Vermutungen über die Grup-
pierung der für das Lernen der einzelnen Reihen erforder-
lichen Zeiten waren natürlich nicht bloſs theoretische Voraus-
setzungen, sondern bereits bestätigt durch die Betrachtung

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0071" n="55"/>
          <p>Au&#x017F;serdem erwähne ich noch eine Reihe von nur 20 Ver-<lb/>
suchen, mit der ich diese Übersichten abschlie&#x017F;se. Jeder Ver-<lb/>
such bestand in dem Lernen von acht dreizehnsilbigen Einzel-<lb/>
reihen, welche gerade einen Monat vorher schon einmal gelernt<lb/>
worden waren. Das Mittel betrug in diesem Falle 892 Se-<lb/>
kunden mit dem wahrscheinlichen Beobachtungsfehler 54. Die<lb/>
Einzelwerte gruppieren sich folgenderma&#x017F;sen:</p><lb/>
          <table>
            <row>
              <cell/>
            </row>
          </table>
          <p>Die Übereinstimmung zwischen der theoretischen Berech-<lb/>
nung und der Zählung der Abweichungen ist in allen diesen<lb/>
Fällen noch eine so gute, da&#x017F;s man auch bei einer noch ge-<lb/>
ringeren Anzahl von Versuchen den Mittelwerten &#x2014; selbst-<lb/>
verständlich immer nur mit Berücksichtigung der weiten<lb/>
Fehlergrenzen &#x2014; eine Verwertbarkeit in dem oben mehrfach<lb/>
besprochenen Sinne zugestehen wird.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§ 18.<lb/><hi rendition="#b">Gruppierung der Resultate für die einzelnen Reihen.</hi></head><lb/>
          <p>Die vorhin ausgesprochenen Vermutungen über die Grup-<lb/>
pierung der für das Lernen der <hi rendition="#g">einzelnen</hi> Reihen erforder-<lb/>
lichen Zeiten waren natürlich nicht blo&#x017F;s theoretische Voraus-<lb/>
setzungen, sondern bereits bestätigt durch die Betrachtung<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[55/0071] Auſserdem erwähne ich noch eine Reihe von nur 20 Ver- suchen, mit der ich diese Übersichten abschlieſse. Jeder Ver- such bestand in dem Lernen von acht dreizehnsilbigen Einzel- reihen, welche gerade einen Monat vorher schon einmal gelernt worden waren. Das Mittel betrug in diesem Falle 892 Se- kunden mit dem wahrscheinlichen Beobachtungsfehler 54. Die Einzelwerte gruppieren sich folgendermaſsen: Die Übereinstimmung zwischen der theoretischen Berech- nung und der Zählung der Abweichungen ist in allen diesen Fällen noch eine so gute, daſs man auch bei einer noch ge- ringeren Anzahl von Versuchen den Mittelwerten — selbst- verständlich immer nur mit Berücksichtigung der weiten Fehlergrenzen — eine Verwertbarkeit in dem oben mehrfach besprochenen Sinne zugestehen wird. § 18. Gruppierung der Resultate für die einzelnen Reihen. Die vorhin ausgesprochenen Vermutungen über die Grup- pierung der für das Lernen der einzelnen Reihen erforder- lichen Zeiten waren natürlich nicht bloſs theoretische Voraus- setzungen, sondern bereits bestätigt durch die Betrachtung

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ebbinghaus_gedaechtnis_1885
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ebbinghaus_gedaechtnis_1885/71
Zitationshilfe: Ebbinghaus, Hermann: Über das Gedächtnis. Leipzig, 1885, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebbinghaus_gedaechtnis_1885/71>, abgerufen am 21.12.2024.