Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.

Bild:
<< vorherige Seite

Criminis his tergam maculas Orciqve repellam

Flammas, nobilius non datur antidotum.

CAPUT XLVI.

Von der Straffe des Verbrennens.

I.

DIese Lebens-Straffe ist sonderlich eine von den jenigen/ so die Göttliche Majestät zu gebrauchen selbst beliebet hat. Denn da finden wir ja in Heil. Schrifft/ wie GOTT der Allerhöchste als ein gerechter Richter aus rechtmäßigem Eifer/ die grausamen Sünden und Laster der Menschen mit Feuer und Schwefel von Himmel herab gestraffet/ wie die Exempel der sieben Sodomitischen Städte / Genes. 19. ingleichen der beyden Söhne Aronis, Nadab und Abihu/ die fremdes Feuer darbrachten/ Levit. 10. v. 1. & 2. Deßgleichen Heliae, auf dessen Gebet 2. mahl 2. Haupt-Leute mit ihren 50. Krieges-Knechten/ durch das von Himmel fallende Feuer verzegret wurden. Lib. 2. Reg. c. 1. ausweisen. Und ist hiervon sonderlich der berühmte Kirchen-Lehrer Tertullianus in seiner Sodoma artig zu lesen.

II. Dieses hat GOtt mit dem von ihm immediate herkommenden Feuer gethan. Ferner findet man/ daß nach dessen Gesetze mit dem Feuer abgestraffet worden

1. Die Wittben/ so gehuret hatten/ Genes. 18.

2. Die Verbanneten/ und die so darunter mit begriffen. Josuae c. 7.

3. Der jenige/ welcher seine Mutter oder Tochter zum Weibe nahm/ und erkannte.

Levit. 2.

4. Eines Prieters Tochter/ so durch Hurerey sich schwängern ließ. Levit. 21.

(Wilhelm. Zepper in Explanat. Leg. Mosaic. lib. 4. c. 18. scribit, in hac Lege esse aliqvid Ceremoniale & Typicum, aliqvid etiam morale, qvod aeqvitatem habet perpetuam.

Ceremoniale est; inqvit, poena ignis aut vivicomburium, ut veteres Chri-

Criminis his tergam maculas Orciqve repellam

Flammas, nobilius non datur antidotum.

CAPUT XLVI.

Von der Straffe des Verbrennens.

I.

DIese Lebens-Straffe ist sonderlich eine von den jenigen/ so die Göttliche Majestät zu gebrauchen selbst beliebet hat. Denn da finden wir ja in Heil. Schrifft/ wie GOTT der Allerhöchste als ein gerechter Richter aus rechtmäßigem Eifer/ die grausamen Sünden und Laster der Menschen mit Feuer und Schwefel von Himmel herab gestraffet/ wie die Exempel der sieben Sodomitischen Städte / Genes. 19. ingleichen der beyden Söhne Aronis, Nadab und Abihu/ die fremdes Feuer darbrachten/ Levit. 10. v. 1. & 2. Deßgleichen Heliae, auf dessen Gebet 2. mahl 2. Haupt-Leute mit ihren 50. Krieges-Knechten/ durch das von Himmel fallende Feuer verzegret wurden. Lib. 2. Reg. c. 1. ausweisen. Und ist hiervon sonderlich der berühmte Kirchen-Lehrer Tertullianus in seiner Sodoma artig zu lesen.

II. Dieses hat GOtt mit dem von ihm immediatè herkom̃enden Feuer gethan. Ferner findet man/ daß nach dessen Gesetze mit dem Feuer abgestraffet worden

1. Die Wittben/ so gehuret hatten/ Genes. 18.

2. Die Verbanneten/ und die so darunter mit begriffen. Josuae c. 7.

3. Der jenige/ welcher seine Mutter oder Tochter zum Weibe nahm/ und erkannte.

Levit. 2.

4. Eines Prieters Tochter/ so durch Hurerey sich schwängern ließ. Levit. 21.

(Wilhelm. Zepper in Explanat. Leg. Mosaic. lib. 4. c. 18. scribit, in hâc Lege esse aliqvid Ceremoniale & Typicum, aliqvid etiam morale, qvod aeqvitatem habet perpetuam.

Ceremoniale est; inqvit, poena ignis aut vivicomburium, ut veteres Chri-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0543" n="533"/>
        <p>Criminis his tergam maculas Orciqve repellam</p>
        <p>Flammas, nobilius non datur antidotum.</p>
      </div>
      <div>
        <head>CAPUT XLVI.</head>
        <argument>
          <p>Von der Straffe des Verbrennens.</p>
        </argument>
        <p>I.</p>
        <p>DIese Lebens-Straffe ist sonderlich eine von den jenigen/ so die Göttliche                      Majestät zu gebrauchen selbst beliebet hat. Denn da finden wir ja in Heil.                      Schrifft/ wie GOTT der Allerhöchste als ein gerechter Richter aus rechtmäßigem                      Eifer/ die grausamen Sünden und Laster der Menschen mit Feuer und Schwefel von                      Himmel herab gestraffet/ wie die Exempel der sieben Sodomitischen Städte /                      Genes. 19. ingleichen der beyden Söhne Aronis, Nadab und Abihu/ die fremdes                      Feuer darbrachten/ Levit. 10. v. 1. &amp; 2. Deßgleichen Heliae, auf dessen                      Gebet 2. mahl 2. Haupt-Leute mit ihren 50. Krieges-Knechten/ durch das von                      Himmel fallende Feuer verzegret wurden. Lib. 2. Reg. c. 1. ausweisen. Und ist                      hiervon sonderlich der berühmte Kirchen-Lehrer Tertullianus in seiner Sodoma                      artig zu lesen.</p>
        <p>II. Dieses hat GOtt mit dem von ihm immediatè herkom&#x0303;enden Feuer gethan.                      Ferner findet man/ daß nach dessen Gesetze mit dem Feuer abgestraffet                      worden</p>
        <p>1. Die Wittben/ so gehuret hatten/ Genes. 18.</p>
        <p>2. Die Verbanneten/ und die so darunter mit begriffen. Josuae c. 7.</p>
        <p>3. Der jenige/ welcher seine Mutter oder Tochter zum Weibe nahm/ und                      erkannte.</p>
        <p>Levit. 2.</p>
        <p>4. Eines Prieters Tochter/ so durch Hurerey sich schwängern ließ. Levit. 21.</p>
        <p>(Wilhelm. Zepper in Explanat. Leg. Mosaic. lib. 4. c. 18. scribit, in hâc Lege                      esse aliqvid Ceremoniale &amp; Typicum, aliqvid etiam morale, qvod aeqvitatem                      habet perpetuam.</p>
        <p>Ceremoniale est; inqvit, poena ignis aut vivicomburium, ut veteres Chri-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[533/0543] Criminis his tergam maculas Orciqve repellam Flammas, nobilius non datur antidotum. CAPUT XLVI. Von der Straffe des Verbrennens. I. DIese Lebens-Straffe ist sonderlich eine von den jenigen/ so die Göttliche Majestät zu gebrauchen selbst beliebet hat. Denn da finden wir ja in Heil. Schrifft/ wie GOTT der Allerhöchste als ein gerechter Richter aus rechtmäßigem Eifer/ die grausamen Sünden und Laster der Menschen mit Feuer und Schwefel von Himmel herab gestraffet/ wie die Exempel der sieben Sodomitischen Städte / Genes. 19. ingleichen der beyden Söhne Aronis, Nadab und Abihu/ die fremdes Feuer darbrachten/ Levit. 10. v. 1. & 2. Deßgleichen Heliae, auf dessen Gebet 2. mahl 2. Haupt-Leute mit ihren 50. Krieges-Knechten/ durch das von Himmel fallende Feuer verzegret wurden. Lib. 2. Reg. c. 1. ausweisen. Und ist hiervon sonderlich der berühmte Kirchen-Lehrer Tertullianus in seiner Sodoma artig zu lesen. II. Dieses hat GOtt mit dem von ihm immediatè herkom̃enden Feuer gethan. Ferner findet man/ daß nach dessen Gesetze mit dem Feuer abgestraffet worden 1. Die Wittben/ so gehuret hatten/ Genes. 18. 2. Die Verbanneten/ und die so darunter mit begriffen. Josuae c. 7. 3. Der jenige/ welcher seine Mutter oder Tochter zum Weibe nahm/ und erkannte. Levit. 2. 4. Eines Prieters Tochter/ so durch Hurerey sich schwängern ließ. Levit. 21. (Wilhelm. Zepper in Explanat. Leg. Mosaic. lib. 4. c. 18. scribit, in hâc Lege esse aliqvid Ceremoniale & Typicum, aliqvid etiam morale, qvod aeqvitatem habet perpetuam. Ceremoniale est; inqvit, poena ignis aut vivicomburium, ut veteres Chri-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/543
Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 533. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/543>, abgerufen am 21.12.2024.