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Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697.

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Welcher auch noch ferner pag. 23. anführet/ daß Zischka Anno 1421. wie et die Stadt Böhmisch Broda erobert/ die Kirche/ und die darinn bey 200. befundene Innwohner/ den Pfarrer/ 18. Pfaffen und den Syndicum Nicolaum Navarrum mit solchen Flegeln zu tode schlagen und hernach verbrennen lassen.

II. Anno 1411. den 27. Julii spatzierten vier Berg-Knappen von Kuttenberg in ein Dorff/ und rissen daselbst Erbs-Schotten ab. Zu diesen kam der Dorff-Richter / schlug ihrer 3. mit seinen Flegel zu tod/ der Vierdte aber entrann/ und brachte der Knapschafft die Post nach Hause. Sie begaben sich in versammleten Hauffen wieder zu den Schotten/ raufften sie alle aus/ und traten sie zu Boden / der Richter sahe solches mit Schmertzen an. Endlich schickte er heimlich in das neheste Städtlein Malin/ ließ die Bürger umb Hülffe anruffen/ welche sich alsbald aufmachten und die Berg-Knappen angriffen. Aber die Bürger wurden bis an das Städlein gejagt/ die von den Häusern unter die Berg-Knappen Feuer gaben / ihrer Viele erlegten/ und es auch dahin brachten/ daß sich keiner auf dem Marckt dorffte sehen lassen. Die Berg-Knappen erzürnet/ steckten die Häuser in Brand/ schlugen alles tod/ was da anzutreffen war/ und schreibet man daß bey solchen Tumult in die 500 Personen ümbkommen wären.

Roch. pag. 16.

III. Anno Christi 1440. hielt man zu Thoren in Preussen ein Fastnachtspiel/ alte Weiber jung zu machen. Darunter wahren viele verlarfte Teufel/ so es seltzam trieben. In dessen kömmt ein Bauer ohngefehr gefahren/ so seine alte Mutter auf den Wagen sitzend hatte/ die Teufel lieffen hinzu/ eins theils zu den Pferden / eins theils zum Wagen/ theils zum Bauer und Weib/ und trieben ihren Muthwillen. Der Bauer aber will es nicht mehr zusehen/ erwischt einen Eisernen Flegel/ und erschläget alsobald einen Teufel/ die andern reissen aus.

Drauf kahmen die Gerichte/ fragten den Bauer warumb er den Mann hätte erschlagen? Er sagte: Er hätte keinen Mann sondern vielmehr einen Teufel erschlagen/ blieb auch von der Lebens-Straffe wie billich befreyet

Welcher auch noch ferner pag. 23. anführet/ daß Zischka Anno 1421. wie et die Stadt Böhmisch Broda erobert/ die Kirche/ und die darinn bey 200. befundene Innwohner/ den Pfarrer/ 18. Pfaffen und den Syndicum Nicolaum Navarrum mit solchen Flegeln zu tode schlagen und hernach verbrennen lassen.

II. Anno 1411. den 27. Julii spatzierten vier Berg-Knappen von Kuttenberg in ein Dorff/ und rissen daselbst Erbs-Schotten ab. Zu diesen kam der Dorff-Richter / schlug ihrer 3. mit seinen Flegel zu tod/ der Vierdte aber entrann/ und brachte der Knapschafft die Post nach Hause. Sie begaben sich in versammleten Hauffen wieder zu den Schotten/ raufften sie alle aus/ und traten sie zu Boden / der Richter sahe solches mit Schmertzen an. Endlich schickte er heimlich in das neheste Städtlein Malin/ ließ die Bürger umb Hülffe anruffen/ welche sich alsbald aufmachten und die Berg-Knappen angriffen. Aber die Bürger wurden bis an das Städlein gejagt/ die von den Häusern unter die Berg-Knappen Feuer gaben / ihrer Viele erlegten/ und es auch dahin brachten/ daß sich keiner auf dem Marckt dorffte sehen lassen. Die Berg-Knappen erzürnet/ steckten die Häuser in Brand/ schlugen alles tod/ was da anzutreffen war/ und schreibet man daß bey solchen Tumult in die 500 Personen ümbkommen wären.

Roch. pag. 16.

III. Anno Christi 1440. hielt man zu Thoren in Preussen ein Fastnachtspiel/ alte Weiber jung zu machen. Darunter wahren viele verlarfte Teufel/ so es seltzam trieben. In dessen kömmt ein Bauer ohngefehr gefahren/ so seine alte Mutter auf den Wagen sitzend hatte/ die Teufel lieffen hinzu/ eins theils zu den Pferden / eins theils zum Wagen/ theils zum Bauer und Weib/ und trieben ihren Muthwillen. Der Bauer aber will es nicht mehr zusehen/ erwischt einen Eisernen Flegel/ und erschläget alsobald einen Teufel/ die andern reissen aus.

Drauf kahmen die Gerichte/ fragten den Bauer warumb er den Mann hätte erschlagen? Er sagte: Er hätte keinen Mann sondern vielmehr einen Teufel erschlagen/ blieb auch von der Lebens-Straffe wie billich befreyet

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        <p>Roch. pag. 16.</p>
        <p>III. Anno Christi 1440. hielt man zu Thoren in Preussen ein Fastnachtspiel/ alte                      Weiber jung zu machen. Darunter wahren viele verlarfte Teufel/ so es seltzam                      trieben. In dessen kömmt ein Bauer ohngefehr gefahren/ so seine alte Mutter auf                      den Wagen sitzend hatte/ die Teufel lieffen hinzu/ eins theils zu den Pferden                     / eins theils zum Wagen/ theils zum Bauer und Weib/ und trieben ihren                      Muthwillen. Der Bauer aber will es nicht mehr zusehen/ erwischt einen Eisernen                      Flegel/ und erschläget alsobald einen Teufel/ die andern reissen aus.</p>
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[388/0398] Welcher auch noch ferner pag. 23. anführet/ daß Zischka Anno 1421. wie et die Stadt Böhmisch Broda erobert/ die Kirche/ und die darinn bey 200. befundene Innwohner/ den Pfarrer/ 18. Pfaffen und den Syndicum Nicolaum Navarrum mit solchen Flegeln zu tode schlagen und hernach verbrennen lassen. II. Anno 1411. den 27. Julii spatzierten vier Berg-Knappen von Kuttenberg in ein Dorff/ und rissen daselbst Erbs-Schotten ab. Zu diesen kam der Dorff-Richter / schlug ihrer 3. mit seinen Flegel zu tod/ der Vierdte aber entrann/ und brachte der Knapschafft die Post nach Hause. Sie begaben sich in versammleten Hauffen wieder zu den Schotten/ raufften sie alle aus/ und traten sie zu Boden / der Richter sahe solches mit Schmertzen an. Endlich schickte er heimlich in das neheste Städtlein Malin/ ließ die Bürger umb Hülffe anruffen/ welche sich alsbald aufmachten und die Berg-Knappen angriffen. Aber die Bürger wurden bis an das Städlein gejagt/ die von den Häusern unter die Berg-Knappen Feuer gaben / ihrer Viele erlegten/ und es auch dahin brachten/ daß sich keiner auf dem Marckt dorffte sehen lassen. Die Berg-Knappen erzürnet/ steckten die Häuser in Brand/ schlugen alles tod/ was da anzutreffen war/ und schreibet man daß bey solchen Tumult in die 500 Personen ümbkommen wären. Roch. pag. 16. III. Anno Christi 1440. hielt man zu Thoren in Preussen ein Fastnachtspiel/ alte Weiber jung zu machen. Darunter wahren viele verlarfte Teufel/ so es seltzam trieben. In dessen kömmt ein Bauer ohngefehr gefahren/ so seine alte Mutter auf den Wagen sitzend hatte/ die Teufel lieffen hinzu/ eins theils zu den Pferden / eins theils zum Wagen/ theils zum Bauer und Weib/ und trieben ihren Muthwillen. Der Bauer aber will es nicht mehr zusehen/ erwischt einen Eisernen Flegel/ und erschläget alsobald einen Teufel/ die andern reissen aus. Drauf kahmen die Gerichte/ fragten den Bauer warumb er den Mann hätte erschlagen? Er sagte: Er hätte keinen Mann sondern vielmehr einen Teufel erschlagen/ blieb auch von der Lebens-Straffe wie billich befreyet

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Zitationshilfe: Döpler, Jacob: Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen. Bd. 2. Leipzig, 1697, S. 388. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/doepler_theatrum02_1697/398>, abgerufen am 21.12.2024.