Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Dilger, Daniel: Herrn Johannis Arndes [...] Richtige/ und in Gottes Wort wolgegründete Lehre/ in den vier Büchern vom wahren Christenthumb. Alten Stettin, 1620.

Bild:
<< vorherige Seite
Object. I.

Halt mir ein wenig stil-
le/ dan wie andere zarte Ohren

haben/ die jhnen Qucllen/ wan sie hö-
ren durch die Erbsünde sey der Mensch des
Schlangensaamen fähig/ vnd Fleischlicher/
Viehischer/ Thierischer art worden/ also kompt
mir auch solche rede hart für: Worzu dienet es/
das man den Sündlichen Menschen so
schwartz abmahlet.

Antwort:

DAs ist nicht gut dz du so zarte Ohren
hast/ die dein angebornes Geistli-
ches Elend vnd Blindheit nicht
hören wollen/ vnd erscheinet hier-
aus dz du dich selbst deiner verderbnuß nach
bißhero noch nicht recht durch gesucht vnd
erkand hast. Damit du aber verstehen mö-
gest H. Johann Arnd habe nicht zu viel
gered/ so mercke doch.

I. Das die schrifft selbst also redet/
das nemblich der Mensch habe des Teuffels
art/ oder der alten Schlangensaamen in
sich wie der Author beweiset in den ange-
zognen worten.

II. Fürs ander so lehren es auch die
Alten Kirchen lehrer/ vnter welchen Tertul.

lib. de
Object. I.

Halt mir ein wenig ſtil-
le/ dan wie andere zarte Ohren

haben/ die jhnen Qucllen/ wan ſie hoͤ-
ren durch die Erbſuͤnde ſey der Menſch des
Schlangenſaamen faͤhig/ vnd Fleiſchlicher/
Viehiſcher/ Thieriſcher art worden/ alſo kompt
mir auch ſolche rede hart fuͤr: Worzu dienet es/
das man den Suͤndlichen Menſchen ſo
ſchwartz abmahlet.

Antwort:

DAs iſt nicht gut dz du ſo zarte Ohrẽ
haſt/ die dein angebornes Geiſtli-
ches Elend vnd Blindheit nicht
hoͤren wollen/ vnd erſcheinet hier-
aus dz du dich ſelbſt deiner verderbnuß nach
bißhero noch nicht recht durch geſucht vnd
erkand haſt. Damit du aber verſtehen moͤ-
geſt H. Johann Arnd habe nicht zu viel
gered/ ſo mercke doch.

I. Das die ſchrifft ſelbſt alſo redet/
das nemblich der Menſch habe des Teuffels
art/ oder der alten Schlangenſaamen in
ſich wie der Author beweiſet in den ange-
zognen worten.

II. Fuͤrs ander ſo lehren es auch die
Alten Kirchen lehrer/ vnter welchen Tertul.

lib. de
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0079" n="[79]"/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#aq">Object. I.</hi> </hi> </head><lb/>
          <p><hi rendition="#b">Halt mir ein wenig &#x017F;til-<lb/>
le/ dan wie andere zarte Ohren</hi><lb/>
haben/ die jhnen Qucllen/ wan &#x017F;ie ho&#x0364;-<lb/>
ren durch die Erb&#x017F;u&#x0364;nde &#x017F;ey der Men&#x017F;ch des<lb/>
Schlangen&#x017F;aamen fa&#x0364;hig/ vnd Flei&#x017F;chlicher/<lb/>
Viehi&#x017F;cher/ Thieri&#x017F;cher art worden/ al&#x017F;o kompt<lb/>
mir auch &#x017F;olche rede hart fu&#x0364;r: Worzu dienet es/<lb/><hi rendition="#c">das man den Su&#x0364;ndlichen Men&#x017F;chen &#x017F;o<lb/>
&#x017F;chwartz abmahlet.</hi></p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Antwort:</hi> </head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">D</hi>As i&#x017F;t nicht gut dz du &#x017F;o zarte Ohre&#x0303;<lb/>
ha&#x017F;t/ die dein angebornes Gei&#x017F;tli-<lb/>
ches Elend vnd Blindheit nicht<lb/>
ho&#x0364;ren wollen/ vnd er&#x017F;cheinet hier-<lb/>
aus dz du dich &#x017F;elb&#x017F;t deiner verderbnuß nach<lb/>
bißhero noch nicht recht durch ge&#x017F;ucht vnd<lb/>
erkand ha&#x017F;t. Damit du aber ver&#x017F;tehen mo&#x0364;-<lb/>
ge&#x017F;t H. Johann Arnd habe nicht zu viel<lb/>
gered/ &#x017F;o mercke doch.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">I.</hi> Das die &#x017F;chrifft &#x017F;elb&#x017F;t al&#x017F;o redet/<lb/>
das nemblich der Men&#x017F;ch habe des Teuffels<lb/>
art/ oder der alten Schlangen&#x017F;aamen in<lb/>
&#x017F;ich wie der Author bewei&#x017F;et in den ange-<lb/>
zognen worten.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">II.</hi> Fu&#x0364;rs ander &#x017F;o lehren es auch die<lb/>
Alten Kirchen lehrer/ vnter welchen <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Tertul.</hi></hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">lib. de</hi></hi></fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[79]/0079] Object. I. Halt mir ein wenig ſtil- le/ dan wie andere zarte Ohren haben/ die jhnen Qucllen/ wan ſie hoͤ- ren durch die Erbſuͤnde ſey der Menſch des Schlangenſaamen faͤhig/ vnd Fleiſchlicher/ Viehiſcher/ Thieriſcher art worden/ alſo kompt mir auch ſolche rede hart fuͤr: Worzu dienet es/ das man den Suͤndlichen Menſchen ſo ſchwartz abmahlet. Antwort: DAs iſt nicht gut dz du ſo zarte Ohrẽ haſt/ die dein angebornes Geiſtli- ches Elend vnd Blindheit nicht hoͤren wollen/ vnd erſcheinet hier- aus dz du dich ſelbſt deiner verderbnuß nach bißhero noch nicht recht durch geſucht vnd erkand haſt. Damit du aber verſtehen moͤ- geſt H. Johann Arnd habe nicht zu viel gered/ ſo mercke doch. I. Das die ſchrifft ſelbſt alſo redet/ das nemblich der Menſch habe des Teuffels art/ oder der alten Schlangenſaamen in ſich wie der Author beweiſet in den ange- zognen worten. II. Fuͤrs ander ſo lehren es auch die Alten Kirchen lehrer/ vnter welchen Tertul. lib. de

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/dilger_arndes_1620
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/dilger_arndes_1620/79
Zitationshilfe: Dilger, Daniel: Herrn Johannis Arndes [...] Richtige/ und in Gottes Wort wolgegründete Lehre/ in den vier Büchern vom wahren Christenthumb. Alten Stettin, 1620, S. [79]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dilger_arndes_1620/79>, abgerufen am 13.11.2024.