Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849.Wurstmachen, Einpöckeln und Pfefferkörner und Nelken hinzu. Nach einer Stunde Kochenslegt man sie in große, gut gebäete Steintöpfe, oder in ein recht sauberes Fäßchen, nimmt das Fett von der Brühe, weil dies wie Butter zum Kochen der Gemüse gebraucht werden kann und schüttet die Brühe über das Fleisch, welches völlig damit bedeckt sein muß. Wenn solches ganz kalt geworden ist, schmilzt man es mit gutem Rinderfett einen Zoll hoch zu. Beim Herausnehmen eines jeden Stückes muß das Fett ge- schmolzen und das Fleisch wieder damit bedeckt werden. Beim Gebrauch wird das Fleisch wie anderer Sauerbraten 25. Vom Ausschmelzen des Fettes beim Einschlachten. In die kochende, gewürzige Brühe, worin die Rindfleisch- Das Fett gewinnt dadurch so sehr, daß man es an man- Hat man aber keine Rollenbrühe, so kann man das Fett Oder: man läßt eine Hand voll Salz mit einer Tasse Was- Darmfett wird geschnitten, von allen Geschwüren gereinigt Wurſtmachen, Einpöckeln und Pfefferkörner und Nelken hinzu. Nach einer Stunde Kochenslegt man ſie in große, gut gebäete Steintöpfe, oder in ein recht ſauberes Fäßchen, nimmt das Fett von der Brühe, weil dies wie Butter zum Kochen der Gemüſe gebraucht werden kann und ſchüttet die Brühe über das Fleiſch, welches völlig damit bedeckt ſein muß. Wenn ſolches ganz kalt geworden iſt, ſchmilzt man es mit gutem Rinderfett einen Zoll hoch zu. Beim Herausnehmen eines jeden Stückes muß das Fett ge- ſchmolzen und das Fleiſch wieder damit bedeckt werden. Beim Gebrauch wird das Fleiſch wie anderer Sauerbraten 25. Vom Ausſchmelzen des Fettes beim Einſchlachten. In die kochende, gewürzige Brühe, worin die Rindfleiſch- Das Fett gewinnt dadurch ſo ſehr, daß man es an man- Hat man aber keine Rollenbrühe, ſo kann man das Fett Oder: man läßt eine Hand voll Salz mit einer Taſſe Waſ- Darmfett wird geſchnitten, von allen Geſchwüren gereinigt <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0450" n="412"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Wurſtmachen, Einpöckeln und</hi></fw><lb/> Pfefferkörner und Nelken hinzu. Nach einer Stunde Kochens<lb/> legt man ſie in große, gut gebäete Steintöpfe, oder in ein<lb/> recht ſauberes Fäßchen, nimmt das Fett von der Brühe, weil<lb/> dies wie Butter zum Kochen der Gemüſe gebraucht werden<lb/> kann und ſchüttet die Brühe über das Fleiſch, welches völlig<lb/> damit bedeckt ſein muß. Wenn ſolches ganz kalt geworden iſt,<lb/> ſchmilzt man es mit gutem Rinderfett einen Zoll hoch zu.<lb/> Beim Herausnehmen eines jeden Stückes muß das Fett ge-<lb/> ſchmolzen und das Fleiſch wieder damit bedeckt werden.</p><lb/> <p>Beim Gebrauch wird das Fleiſch wie anderer Sauerbraten<lb/> zubereitet, nur gibt man, nachdem ſie gelb gebraten ſind, ei-<lb/> nige Löffelchen von der Brühe, in welcher ſie gelegen haben,<lb/> ſowie eine Taſſe Sahne hinzu und läßt ſie nur eine Stunde<lb/> ſchmoren.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>25. Vom Ausſchmelzen des Fettes beim Einſchlachten.</head><lb/> <p>In die kochende, gewürzige Brühe, worin die Rindfleiſch-<lb/> Rollen gekocht ſind, ſchüttet man das in Würfel geſchnittene<lb/> Nierenfett und läßt es bei öfterem Umrühren ſo lange kochen,<lb/> bis daſſelbe ganz klar geworden iſt. Dann nimmt man das<lb/> klare Fett ab, läßt es durch ein Sieb in einen ſteinernen Topf<lb/> laufen und füllt den Bodenſatz in einen zweiten Topf.</p><lb/> <p>Das Fett gewinnt dadurch ſo ſehr, daß man es an man-<lb/> chen Speiſen ſtatt Butter verwenden kann.</p><lb/> <p>Hat man aber keine Rollenbrühe, ſo kann man das Fett<lb/> auf folgende Weiſe verbeſſern: man läßt etwas friſche Milch<lb/> mit einigen Lorberblättern und Salz kochen und das Fett darin<lb/> ausbraten.</p><lb/> <p>Oder: man läßt eine Hand voll Salz mit einer Taſſe Waſ-<lb/> ſer kochen und ſchüttet das Fett hinzu, weil das Salz ſonſt<lb/> zu Boden fällt und ſich dem Fett nicht mittheilt. Es muß oft<lb/> umgerührt werden und ſo lange kochen, bis die ſogenannten<lb/> Schrewen gelblich und das Fett klar geworden iſt.</p><lb/> <p>Darmfett wird geſchnitten, von allen Geſchwüren gereinigt<lb/> und bei mehrmaligem Wechſeln des Waſſers gut ausgewäſſert.<lb/> Dann ſetzt man es mit kaltem Waſſer zu Feuer und ſchüttet<lb/> es vor dem Kochen zum Ablaufen auf ein Sieb, welches auf<lb/> ein Faß geſtellt iſt. Es wird nachdem ausgedrückt und gleich<lb/> dem Nierenfett ausgebraten.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [412/0450]
Wurſtmachen, Einpöckeln und
Pfefferkörner und Nelken hinzu. Nach einer Stunde Kochens
legt man ſie in große, gut gebäete Steintöpfe, oder in ein
recht ſauberes Fäßchen, nimmt das Fett von der Brühe, weil
dies wie Butter zum Kochen der Gemüſe gebraucht werden
kann und ſchüttet die Brühe über das Fleiſch, welches völlig
damit bedeckt ſein muß. Wenn ſolches ganz kalt geworden iſt,
ſchmilzt man es mit gutem Rinderfett einen Zoll hoch zu.
Beim Herausnehmen eines jeden Stückes muß das Fett ge-
ſchmolzen und das Fleiſch wieder damit bedeckt werden.
Beim Gebrauch wird das Fleiſch wie anderer Sauerbraten
zubereitet, nur gibt man, nachdem ſie gelb gebraten ſind, ei-
nige Löffelchen von der Brühe, in welcher ſie gelegen haben,
ſowie eine Taſſe Sahne hinzu und läßt ſie nur eine Stunde
ſchmoren.
25. Vom Ausſchmelzen des Fettes beim Einſchlachten.
In die kochende, gewürzige Brühe, worin die Rindfleiſch-
Rollen gekocht ſind, ſchüttet man das in Würfel geſchnittene
Nierenfett und läßt es bei öfterem Umrühren ſo lange kochen,
bis daſſelbe ganz klar geworden iſt. Dann nimmt man das
klare Fett ab, läßt es durch ein Sieb in einen ſteinernen Topf
laufen und füllt den Bodenſatz in einen zweiten Topf.
Das Fett gewinnt dadurch ſo ſehr, daß man es an man-
chen Speiſen ſtatt Butter verwenden kann.
Hat man aber keine Rollenbrühe, ſo kann man das Fett
auf folgende Weiſe verbeſſern: man läßt etwas friſche Milch
mit einigen Lorberblättern und Salz kochen und das Fett darin
ausbraten.
Oder: man läßt eine Hand voll Salz mit einer Taſſe Waſ-
ſer kochen und ſchüttet das Fett hinzu, weil das Salz ſonſt
zu Boden fällt und ſich dem Fett nicht mittheilt. Es muß oft
umgerührt werden und ſo lange kochen, bis die ſogenannten
Schrewen gelblich und das Fett klar geworden iſt.
Darmfett wird geſchnitten, von allen Geſchwüren gereinigt
und bei mehrmaligem Wechſeln des Waſſers gut ausgewäſſert.
Dann ſetzt man es mit kaltem Waſſer zu Feuer und ſchüttet
es vor dem Kochen zum Ablaufen auf ein Sieb, welches auf
ein Faß geſtellt iſt. Es wird nachdem ausgedrückt und gleich
dem Nierenfett ausgebraten.
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