jedoch weniger) hinein und so viel kochendes Wasser hinzu, daß der Thee etwas mehr als angefeuchtet ist und stelle den Topf zum Ziehen (kochen darf er nicht), einige Minuten auf eine heiße Platte oder über die Dämpfe des Theekessels. Dann wird der Theetopf mit kochendem Wasser nicht ganz voll ge- gossen.
Beim Serviren des Thees schütte man nur 2, höchstens 3 Tassen ein und fülle jedes Mal so viel kochendes Wasser nach. Auch muß zuweilen etwas Thee nachgegeben werden. Auf diese Weise ist der Thee nicht so schnell abgetrunken und man gebraucht weniger. Weiches Wasser macht denselben an- genehmer als hartes.
Zu Thee ist ungekochte Milch der Sahne vorzuziehen, weil das Fettige der Sahne dem feinen Geschmack des Thees hin- derlich ist.
Anmerk. Soll der Thee für Kranke gebraucht werden, so muß der- selbe gleich, nachdem er gut zubereitet ist, von den Blättern abgeschüttet werden. Er soll dann selbst bei einem schwa- chen Fieberzustande dem Kranken nicht nachtheilig sein.
4. Milch-Chocolade.
Hierzu kann man kein bestimmtes Verhältniß angeben, weil dies zu sehr von der Qualität der Chocolade und wie man sie zu trinken beliebt, abhängt. Gewöhnlich rechnet man von guter süßer Chocolade auf 1/4 Pfund 11/2 Maß, oder auf ein Loth 11/2 Tasse, zum Verkochen etwas zugegeben. Man setzt die Chocolade mit wenigem Wasser zu Feuer und nachdem sie ganz weich ist, rührt man sie zu einem gleichartigen Brei und die frische Milch hinzu, die man mit einem Drittheil Wasser verdünnen kann, wodurch die Chocolade einen angenehmern Geschmack erhält und besser bekommt, als wenn sie bloß mit Milch gekocht wird; gibt dann gleich den nöthigen Zucker hin- zu und läßt sie etwa zehn Minuten unter beständigem Rüh- ren kochen.
5. Wasser-Chocolade.
Zu dieser kann man etwa zu einem Maß Wasser 1/4 Pfund gute, süße Chocolade oder zu jeder Tasse 1 Loth rechnen, zum Verkochen muß man zugeben. Sie wird wie die Milch-Cho-
Getränke und Liqueure.
jedoch weniger) hinein und ſo viel kochendes Waſſer hinzu, daß der Thee etwas mehr als angefeuchtet iſt und ſtelle den Topf zum Ziehen (kochen darf er nicht), einige Minuten auf eine heiße Platte oder über die Dämpfe des Theekeſſels. Dann wird der Theetopf mit kochendem Waſſer nicht ganz voll ge- goſſen.
Beim Serviren des Thees ſchütte man nur 2, höchſtens 3 Taſſen ein und fülle jedes Mal ſo viel kochendes Waſſer nach. Auch muß zuweilen etwas Thee nachgegeben werden. Auf dieſe Weiſe iſt der Thee nicht ſo ſchnell abgetrunken und man gebraucht weniger. Weiches Waſſer macht denſelben an- genehmer als hartes.
Zu Thee iſt ungekochte Milch der Sahne vorzuziehen, weil das Fettige der Sahne dem feinen Geſchmack des Thees hin- derlich iſt.
Anmerk. Soll der Thee für Kranke gebraucht werden, ſo muß der- ſelbe gleich, nachdem er gut zubereitet iſt, von den Blättern abgeſchüttet werden. Er ſoll dann ſelbſt bei einem ſchwa- chen Fieberzuſtande dem Kranken nicht nachtheilig ſein.
4. Milch-Chocolade.
Hierzu kann man kein beſtimmtes Verhältniß angeben, weil dies zu ſehr von der Qualität der Chocolade und wie man ſie zu trinken beliebt, abhängt. Gewöhnlich rechnet man von guter ſüßer Chocolade auf ¼ Pfund 1½ Maß, oder auf ein Loth 1½ Taſſe, zum Verkochen etwas zugegeben. Man ſetzt die Chocolade mit wenigem Waſſer zu Feuer und nachdem ſie ganz weich iſt, rührt man ſie zu einem gleichartigen Brei und die friſche Milch hinzu, die man mit einem Drittheil Waſſer verdünnen kann, wodurch die Chocolade einen angenehmern Geſchmack erhält und beſſer bekommt, als wenn ſie bloß mit Milch gekocht wird; gibt dann gleich den nöthigen Zucker hin- zu und läßt ſie etwa zehn Minuten unter beſtändigem Rüh- ren kochen.
5. Waſſer-Chocolade.
Zu dieſer kann man etwa zu einem Maß Waſſer ¼ Pfund gute, ſüße Chocolade oder zu jeder Taſſe 1 Loth rechnen, zum Verkochen muß man zugeben. Sie wird wie die Milch-Cho-
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Getränke und Liqueure.
jedoch weniger) hinein und ſo viel kochendes Waſſer hinzu,
daß der Thee etwas mehr als angefeuchtet iſt und ſtelle den
Topf zum Ziehen (kochen darf er nicht), einige Minuten auf
eine heiße Platte oder über die Dämpfe des Theekeſſels. Dann
wird der Theetopf mit kochendem Waſſer nicht ganz voll ge-
goſſen.
Beim Serviren des Thees ſchütte man nur 2, höchſtens
3 Taſſen ein und fülle jedes Mal ſo viel kochendes Waſſer
nach. Auch muß zuweilen etwas Thee nachgegeben werden.
Auf dieſe Weiſe iſt der Thee nicht ſo ſchnell abgetrunken und
man gebraucht weniger. Weiches Waſſer macht denſelben an-
genehmer als hartes.
Zu Thee iſt ungekochte Milch der Sahne vorzuziehen, weil
das Fettige der Sahne dem feinen Geſchmack des Thees hin-
derlich iſt.
Anmerk. Soll der Thee für Kranke gebraucht werden, ſo muß der-
ſelbe gleich, nachdem er gut zubereitet iſt, von den Blättern
abgeſchüttet werden. Er ſoll dann ſelbſt bei einem ſchwa-
chen Fieberzuſtande dem Kranken nicht nachtheilig ſein.
4. Milch-Chocolade.
Hierzu kann man kein beſtimmtes Verhältniß angeben, weil
dies zu ſehr von der Qualität der Chocolade und wie man
ſie zu trinken beliebt, abhängt. Gewöhnlich rechnet man von
guter ſüßer Chocolade auf ¼ Pfund 1½ Maß, oder auf ein
Loth 1½ Taſſe, zum Verkochen etwas zugegeben. Man ſetzt
die Chocolade mit wenigem Waſſer zu Feuer und nachdem ſie
ganz weich iſt, rührt man ſie zu einem gleichartigen Brei und
die friſche Milch hinzu, die man mit einem Drittheil Waſſer
verdünnen kann, wodurch die Chocolade einen angenehmern
Geſchmack erhält und beſſer bekommt, als wenn ſie bloß mit
Milch gekocht wird; gibt dann gleich den nöthigen Zucker hin-
zu und läßt ſie etwa zehn Minuten unter beſtändigem Rüh-
ren kochen.
5. Waſſer-Chocolade.
Zu dieſer kann man etwa zu einem Maß Waſſer ¼ Pfund
gute, ſüße Chocolade oder zu jeder Taſſe 1 Loth rechnen, zum
Verkochen muß man zugeben. Sie wird wie die Milch-Cho-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Os… [mehr]
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Osnabrück u.d.T. "Zuverlässige und selbstgeprüfte Recepte der gewöhnlichen und feineren Küche. […]". In der der Bayerischen Staatsbibliothek München, der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz sowie der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt am Main konnte kein sicherer Nachweis auf ein verfügbares Exemplar der Erstausgabe ermittelt werden. Daher wurde für das DTA die 4., vermehrte u. verbesserte Auflage aus der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz zur Digitalisierung herangezogen.
Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 390. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/428>, abgerufen am 06.07.2024.
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