Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849.Vom Einmachen und Trocknen man dazu ein Messer, so werden sie schwarz), mit kochendemEssig übergossen, und bleiben dann einige Tage stehen. Nach- dem alle Feuchtigkeit abgelaufen, gibt man sie mit vielem Dra- gon, weißem Pfeffer und Meerrettig in einen Topf und schüt- tet wieder kochenden Essig darüber. Ganz erkaltet bindet man den Topf zu. Anmerk. Die Perlzwiebeln dienen als Beilage zum Suppenfleisch und Hammelsbraten. Auch eine Stunde in Hammel- oder Rindfleisch-Ragout gekocht, geben sie demselben einen guten Geschmack. Beim Anrichten legt man sie wie an einander gereiht auf den Rand der Schüssel. Charlotten werden auf gleiche Weise eingemacht und benutzt. 88. Carotten (rothe Beeten) einzumachen. Man schneide und blättere nicht das Geringste davon ab, Anmerk. Ist der Essig sehr scharf, kann man ihn mit etwas Wasser vermischen. Sehr lange halten sich die Carotten nicht, man thut daher wohl, nicht zu große Portionen zu kochen. Man gibt sie zu Suppenfleisch, Braten, auch zu Endi- vien und Kornsalat. 89. Champignons einzumachen. Man nehme ganz kleine, noch geschlossene Champignons, Vom Einmachen und Trocknen man dazu ein Meſſer, ſo werden ſie ſchwarz), mit kochendemEſſig übergoſſen, und bleiben dann einige Tage ſtehen. Nach- dem alle Feuchtigkeit abgelaufen, gibt man ſie mit vielem Dra- gon, weißem Pfeffer und Meerrettig in einen Topf und ſchüt- tet wieder kochenden Eſſig darüber. Ganz erkaltet bindet man den Topf zu. Anmerk. Die Perlzwiebeln dienen als Beilage zum Suppenfleiſch und Hammelsbraten. Auch eine Stunde in Hammel- oder Rindfleiſch-Ragout gekocht, geben ſie demſelben einen guten Geſchmack. Beim Anrichten legt man ſie wie an einander gereiht auf den Rand der Schüſſel. Charlotten werden auf gleiche Weiſe eingemacht und benutzt. 88. Carotten (rothe Beeten) einzumachen. Man ſchneide und blättere nicht das Geringſte davon ab, Anmerk. Iſt der Eſſig ſehr ſcharf, kann man ihn mit etwas Waſſer vermiſchen. Sehr lange halten ſich die Carotten nicht, man thut daher wohl, nicht zu große Portionen zu kochen. Man gibt ſie zu Suppenfleiſch, Braten, auch zu Endi- vien und Kornſalat. 89. Champignons einzumachen. Man nehme ganz kleine, noch geſchloſſene Champignons, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0414" n="376"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Vom Einmachen und Trocknen</hi></fw><lb/> man dazu ein Meſſer, ſo werden ſie ſchwarz), mit kochendem<lb/> Eſſig übergoſſen, und bleiben dann einige Tage ſtehen. Nach-<lb/> dem alle Feuchtigkeit abgelaufen, gibt man ſie mit vielem Dra-<lb/> gon, weißem Pfeffer und Meerrettig in einen Topf und ſchüt-<lb/> tet wieder kochenden Eſſig darüber. Ganz erkaltet bindet man<lb/> den Topf zu.</p><lb/> <list> <item><hi rendition="#g">Anmerk</hi>. Die Perlzwiebeln dienen als Beilage zum Suppenfleiſch<lb/> und Hammelsbraten. Auch eine Stunde in Hammel- oder<lb/> Rindfleiſch-Ragout gekocht, geben ſie demſelben einen guten<lb/> Geſchmack. Beim Anrichten legt man ſie wie an einander<lb/> gereiht auf den Rand der Schüſſel. Charlotten werden auf<lb/> gleiche Weiſe eingemacht und benutzt.</item> </list> </div><lb/> <div n="2"> <head>88. Carotten (rothe Beeten) einzumachen.</head><lb/> <p>Man ſchneide und blättere nicht das Geringſte davon ab,<lb/> weil ſonſt der dunkelrothe Saft herauskochen würde, waſche<lb/> ſie recht rein, ſetze ſie mit kaltem Waſſer bedeckt zu Feuer und<lb/> koche ſie ſo lange, etwa 3—4 Stunden, bis ſie ſich weich an-<lb/> fühlen; nur müſſen ſie während dieſer Zeit beſtändig kochen<lb/> und es darf ja nicht mit der Gabel hineingeſtochen und zum<lb/> Nachgießen muß kochendes Waſſer genommen werden. Dann<lb/> zieht man gleich die Haut ab, ſchneidet ſie erkaltet in dünne<lb/> Scheiben und legt ſolche mit etwas Salz und Pfefferkörnern,<lb/> nach Belieben auch mit Lorberblättern, in einen reinen Topf,<lb/> worin nichts Fettiges geweſen, gießt ſo viel Eſſig darüber,<lb/> daß ſie bedeckt ſind und bindet den Topf zu.</p><lb/> <list> <item><hi rendition="#g">Anmerk</hi>. Iſt der Eſſig ſehr ſcharf, kann man ihn mit etwas Waſſer<lb/> vermiſchen. Sehr lange halten ſich die Carotten nicht, man<lb/> thut daher wohl, nicht zu große Portionen zu kochen.<lb/><hi rendition="#et">Man gibt ſie zu Suppenfleiſch, Braten, auch zu Endi-<lb/> vien und Kornſalat.</hi></item> </list> </div><lb/> <div n="2"> <head>89. Champignons einzumachen.</head><lb/> <p>Man nehme ganz kleine, noch geſchloſſene Champignons,<lb/> ſchneide die Stiele ab und waſche die, welche nicht madig ſind,<lb/> unabgeputzt, in lauwarmem Waſſer und laſſe ſie auf einem<lb/> Tuch abtrocknen. Dann koche man einen guten Theil Butter<lb/> wie Oel klar, lege die Champignons mit dem Saft einiger<lb/> Zitronen und Nelken hinein und laſſe ſie unter fortwährendem<lb/> Rühren ein wenig durchkochen. Sind ſolche ſo heiß, daß ſie<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [376/0414]
Vom Einmachen und Trocknen
man dazu ein Meſſer, ſo werden ſie ſchwarz), mit kochendem
Eſſig übergoſſen, und bleiben dann einige Tage ſtehen. Nach-
dem alle Feuchtigkeit abgelaufen, gibt man ſie mit vielem Dra-
gon, weißem Pfeffer und Meerrettig in einen Topf und ſchüt-
tet wieder kochenden Eſſig darüber. Ganz erkaltet bindet man
den Topf zu.
Anmerk. Die Perlzwiebeln dienen als Beilage zum Suppenfleiſch
und Hammelsbraten. Auch eine Stunde in Hammel- oder
Rindfleiſch-Ragout gekocht, geben ſie demſelben einen guten
Geſchmack. Beim Anrichten legt man ſie wie an einander
gereiht auf den Rand der Schüſſel. Charlotten werden auf
gleiche Weiſe eingemacht und benutzt.
88. Carotten (rothe Beeten) einzumachen.
Man ſchneide und blättere nicht das Geringſte davon ab,
weil ſonſt der dunkelrothe Saft herauskochen würde, waſche
ſie recht rein, ſetze ſie mit kaltem Waſſer bedeckt zu Feuer und
koche ſie ſo lange, etwa 3—4 Stunden, bis ſie ſich weich an-
fühlen; nur müſſen ſie während dieſer Zeit beſtändig kochen
und es darf ja nicht mit der Gabel hineingeſtochen und zum
Nachgießen muß kochendes Waſſer genommen werden. Dann
zieht man gleich die Haut ab, ſchneidet ſie erkaltet in dünne
Scheiben und legt ſolche mit etwas Salz und Pfefferkörnern,
nach Belieben auch mit Lorberblättern, in einen reinen Topf,
worin nichts Fettiges geweſen, gießt ſo viel Eſſig darüber,
daß ſie bedeckt ſind und bindet den Topf zu.
Anmerk. Iſt der Eſſig ſehr ſcharf, kann man ihn mit etwas Waſſer
vermiſchen. Sehr lange halten ſich die Carotten nicht, man
thut daher wohl, nicht zu große Portionen zu kochen.
Man gibt ſie zu Suppenfleiſch, Braten, auch zu Endi-
vien und Kornſalat.
89. Champignons einzumachen.
Man nehme ganz kleine, noch geſchloſſene Champignons,
ſchneide die Stiele ab und waſche die, welche nicht madig ſind,
unabgeputzt, in lauwarmem Waſſer und laſſe ſie auf einem
Tuch abtrocknen. Dann koche man einen guten Theil Butter
wie Oel klar, lege die Champignons mit dem Saft einiger
Zitronen und Nelken hinein und laſſe ſie unter fortwährendem
Rühren ein wenig durchkochen. Sind ſolche ſo heiß, daß ſie
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDie Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Os… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |