Die Gurken werden wie im Vorhergehenden gehörig gewa- schen, 24 Stunden in frisches Brunnenwasser gelegt, welches während dieser Zeit ein Mal gewechselt wird. Dann werden die Gurken in einen Steintopf gelegt, mit Weinblättern und kleinen Träubchen, sauren Kirschblättern, ganzem Pfeffer, Meer- rettig und Fenchel durchlegt und damit bedeckt. Dann kocht man zu 2 Maß Brunnenwasser 1 Maß Weinessig und 4 Loth Salz und gießt dies kalt darüber; doch muß die Pöckel die Gurken völlig bedecken, breitet ein leinenes Tuch darüber, (wel- ches dazu dient, den auf den Gurken etwa entstehenden Kahm leichter abnehmen zu können), legt eine Scheibe von Schiefer, so groß als der inwendige Raum des Topfes, darauf und be- schwert sie mit einem Stein, der jedoch nicht schwerer sein darf, als nöthig ist, um das Niederhalten der Gurken zu be- wirken.
Anmerk. Diese Gurken sind zu Rindfleisch und Kartoffeln in den Schalen, auch vorzüglich im Winter zu Gurkensalat zu empfehlen.
84. Gurken wie ostindischen Mango einzumachen.
Man nimmt Gurken von mittlerer Größe, schneidet in die Mitte derselben ein rundes Loch von der Größe eines Fünf- groschenstücks, macht mit einem Theelöffel alle Kerne heraus, streut Salz über die Gurken und läßt sie eine Nacht stehen. Am andern Tage gut abgetrocknet, füllt man die Höhlung mit weißen Senfkörnern, Capern oder in Ermangelung derselben mit in Salz und Essig gelegenen Nasturz, grob gestoßenen Muskatnüssen, in erbsengroße Würfel geschnittenen Meerrettig und Charlotten, weißen Pfefferkörnern und einigen zerschnit- tenen Nelken. Dann das herausgeschnittene Stück Gurke auf die Oeffnung gelegt und solche mit einer Binde von feiner Leinwand umwunden, zugenäht, die Gurken in einen Topf ge- legt und kochenden Weinessig darüber geschüttet.
Anmerk. Mit dieser Binde wird der Mango zur Tafel gegeben und wie Salzgurken zum Suppenfleisch und Braten servirt.
85. Englische Pickels.
Man nehme Blumenkohl, Wirsing, ganz kleine Möhren,
Vom Einmachen und Trocknen
83. Desgleichen in Töpfen.
Die Gurken werden wie im Vorhergehenden gehörig gewa- ſchen, 24 Stunden in friſches Brunnenwaſſer gelegt, welches während dieſer Zeit ein Mal gewechſelt wird. Dann werden die Gurken in einen Steintopf gelegt, mit Weinblättern und kleinen Träubchen, ſauren Kirſchblättern, ganzem Pfeffer, Meer- rettig und Fenchel durchlegt und damit bedeckt. Dann kocht man zu 2 Maß Brunnenwaſſer 1 Maß Weineſſig und 4 Loth Salz und gießt dies kalt darüber; doch muß die Pöckel die Gurken völlig bedecken, breitet ein leinenes Tuch darüber, (wel- ches dazu dient, den auf den Gurken etwa entſtehenden Kahm leichter abnehmen zu können), legt eine Scheibe von Schiefer, ſo groß als der inwendige Raum des Topfes, darauf und be- ſchwert ſie mit einem Stein, der jedoch nicht ſchwerer ſein darf, als nöthig iſt, um das Niederhalten der Gurken zu be- wirken.
Anmerk. Dieſe Gurken ſind zu Rindfleiſch und Kartoffeln in den Schalen, auch vorzüglich im Winter zu Gurkenſalat zu empfehlen.
84. Gurken wie oſtindiſchen Mango einzumachen.
Man nimmt Gurken von mittlerer Größe, ſchneidet in die Mitte derſelben ein rundes Loch von der Größe eines Fünf- groſchenſtücks, macht mit einem Theelöffel alle Kerne heraus, ſtreut Salz über die Gurken und läßt ſie eine Nacht ſtehen. Am andern Tage gut abgetrocknet, füllt man die Höhlung mit weißen Senfkörnern, Capern oder in Ermangelung derſelben mit in Salz und Eſſig gelegenen Naſturz, grob geſtoßenen Muskatnüſſen, in erbſengroße Würfel geſchnittenen Meerrettig und Charlotten, weißen Pfefferkörnern und einigen zerſchnit- tenen Nelken. Dann das herausgeſchnittene Stück Gurke auf die Oeffnung gelegt und ſolche mit einer Binde von feiner Leinwand umwunden, zugenäht, die Gurken in einen Topf ge- legt und kochenden Weineſſig darüber geſchüttet.
Anmerk. Mit dieſer Binde wird der Mango zur Tafel gegeben und wie Salzgurken zum Suppenfleiſch und Braten ſervirt.
85. Engliſche Pickels.
Man nehme Blumenkohl, Wirſing, ganz kleine Möhren,
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Vom Einmachen und Trocknen
83. Desgleichen in Töpfen.
Die Gurken werden wie im Vorhergehenden gehörig gewa-
ſchen, 24 Stunden in friſches Brunnenwaſſer gelegt, welches
während dieſer Zeit ein Mal gewechſelt wird. Dann werden
die Gurken in einen Steintopf gelegt, mit Weinblättern und
kleinen Träubchen, ſauren Kirſchblättern, ganzem Pfeffer, Meer-
rettig und Fenchel durchlegt und damit bedeckt. Dann kocht
man zu 2 Maß Brunnenwaſſer 1 Maß Weineſſig und 4 Loth
Salz und gießt dies kalt darüber; doch muß die Pöckel die
Gurken völlig bedecken, breitet ein leinenes Tuch darüber, (wel-
ches dazu dient, den auf den Gurken etwa entſtehenden Kahm
leichter abnehmen zu können), legt eine Scheibe von Schiefer,
ſo groß als der inwendige Raum des Topfes, darauf und be-
ſchwert ſie mit einem Stein, der jedoch nicht ſchwerer ſein
darf, als nöthig iſt, um das Niederhalten der Gurken zu be-
wirken.
Anmerk. Dieſe Gurken ſind zu Rindfleiſch und Kartoffeln in den
Schalen, auch vorzüglich im Winter zu Gurkenſalat zu
empfehlen.
84. Gurken wie oſtindiſchen Mango einzumachen.
Man nimmt Gurken von mittlerer Größe, ſchneidet in die
Mitte derſelben ein rundes Loch von der Größe eines Fünf-
groſchenſtücks, macht mit einem Theelöffel alle Kerne heraus,
ſtreut Salz über die Gurken und läßt ſie eine Nacht ſtehen.
Am andern Tage gut abgetrocknet, füllt man die Höhlung mit
weißen Senfkörnern, Capern oder in Ermangelung derſelben
mit in Salz und Eſſig gelegenen Naſturz, grob geſtoßenen
Muskatnüſſen, in erbſengroße Würfel geſchnittenen Meerrettig
und Charlotten, weißen Pfefferkörnern und einigen zerſchnit-
tenen Nelken. Dann das herausgeſchnittene Stück Gurke auf
die Oeffnung gelegt und ſolche mit einer Binde von feiner
Leinwand umwunden, zugenäht, die Gurken in einen Topf ge-
legt und kochenden Weineſſig darüber geſchüttet.
Anmerk. Mit dieſer Binde wird der Mango zur Tafel gegeben und
wie Salzgurken zum Suppenfleiſch und Braten ſervirt.
85. Engliſche Pickels.
Man nehme Blumenkohl, Wirſing, ganz kleine Möhren,
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Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Os… [mehr]
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Osnabrück u.d.T. "Zuverlässige und selbstgeprüfte Recepte der gewöhnlichen und feineren Küche. […]". In der der Bayerischen Staatsbibliothek München, der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz sowie der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt am Main konnte kein sicherer Nachweis auf ein verfügbares Exemplar der Erstausgabe ermittelt werden. Daher wurde für das DTA die 4., vermehrte u. verbesserte Auflage aus der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz zur Digitalisierung herangezogen.
Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 374. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/412>, abgerufen am 22.12.2024.
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