ren darauf, und kocht sie bei öfterem Umrühren, indem man den sich etwa zeigenden Schaum abnimmt, gahr, aber nicht zu weich und verfährt übrigens wie im Vorhergehenden be- merkt worden.
Die Preißelbeeren gewinnen dadurch sehr an angenehmem Geschmack, verlieren (wie man sich überzeugen wird, wenn man die Brühe versucht), das Herbe und Saure, nicht aber das beliebte Eigenthümliche. Ein Pfund Zucker zu 4 Maß Beeren gerechnet, ist dasselbe Verhältniß im Geschmack wie 1 Pfund zu 3 Maß auf gewöhnliche Weise eingekocht; jedoch halten sie sich bei dem zuletzt bemerkten Verhältniß am besten. Diese Weise ist aber nur dann zu empfehlen, wenn die Preißelbeeren nicht recht reif geworden sind; bei völliger Reife der Frucht geht zu viel Saft verloren.
71. Preißelbeersaft.
Die Preißelbeeren werden wie im Vorhergehenden abge- schüttet, durchgepreßt und zu jedem Maß Saft 1/4 Pfund Zucker genommen, beides gekocht und ausgeschäumt und wie Johannisbeersaft aufbewahrt.
72. Preißelbeer-Gelee. Ganz vorzüglich zum Verzieren aller kalten Schüsseln.
Die Beeren werden ausgelesen, gewaschen, wobei man die, welche auf den Boden fallen, zurückläßt, und zum Ablaufen auf ein Sieb geschüttet. Dann werden sie zum leichteren Aus- pressen eben heiß gemacht. Der Saft wird zum Klären hin- gestellt, abgeschüttet und zu jedem Maß Saft 1 Pfund feiner Zucker genommen. Beides wird zu Feuer gesetzt und bei fort- währendem Schäumen 10--15 Minuten gekocht, der Topf ab- gesetzt, nach einer Weile der sich noch zeigende Schaum abge- nommen und der Gelee in Gläser gefüllt. Durch zu langes Kochen verliert derselbe sein schönes Roth; jedoch muß er ganz fest werden, damit man ihn in feine Blättchen oder beliebige Figuren schneiden kann.
73. Aepfel-Gelee.
Hierzu nimmt man noch nicht völlig reife Pigeon oder sonst
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verſchiedener Früchte und Gewächſe.
ren darauf, und kocht ſie bei öfterem Umrühren, indem man den ſich etwa zeigenden Schaum abnimmt, gahr, aber nicht zu weich und verfährt übrigens wie im Vorhergehenden be- merkt worden.
Die Preißelbeeren gewinnen dadurch ſehr an angenehmem Geſchmack, verlieren (wie man ſich überzeugen wird, wenn man die Brühe verſucht), das Herbe und Saure, nicht aber das beliebte Eigenthümliche. Ein Pfund Zucker zu 4 Maß Beeren gerechnet, iſt daſſelbe Verhältniß im Geſchmack wie 1 Pfund zu 3 Maß auf gewöhnliche Weiſe eingekocht; jedoch halten ſie ſich bei dem zuletzt bemerkten Verhältniß am beſten. Dieſe Weiſe iſt aber nur dann zu empfehlen, wenn die Preißelbeeren nicht recht reif geworden ſind; bei völliger Reife der Frucht geht zu viel Saft verloren.
71. Preißelbeerſaft.
Die Preißelbeeren werden wie im Vorhergehenden abge- ſchüttet, durchgepreßt und zu jedem Maß Saft ¼ Pfund Zucker genommen, beides gekocht und ausgeſchäumt und wie Johannisbeerſaft aufbewahrt.
72. Preißelbeer-Gelee. Ganz vorzüglich zum Verzieren aller kalten Schüſſeln.
Die Beeren werden ausgeleſen, gewaſchen, wobei man die, welche auf den Boden fallen, zurückläßt, und zum Ablaufen auf ein Sieb geſchüttet. Dann werden ſie zum leichteren Aus- preſſen eben heiß gemacht. Der Saft wird zum Klären hin- geſtellt, abgeſchüttet und zu jedem Maß Saft 1 Pfund feiner Zucker genommen. Beides wird zu Feuer geſetzt und bei fort- währendem Schäumen 10—15 Minuten gekocht, der Topf ab- geſetzt, nach einer Weile der ſich noch zeigende Schaum abge- nommen und der Gelee in Gläſer gefüllt. Durch zu langes Kochen verliert derſelbe ſein ſchönes Roth; jedoch muß er ganz feſt werden, damit man ihn in feine Blättchen oder beliebige Figuren ſchneiden kann.
73. Aepfel-Gelee.
Hierzu nimmt man noch nicht völlig reife Pigeon oder ſonſt
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verſchiedener Früchte und Gewächſe.
ren darauf, und kocht ſie bei öfterem Umrühren, indem man
den ſich etwa zeigenden Schaum abnimmt, gahr, aber nicht
zu weich und verfährt übrigens wie im Vorhergehenden be-
merkt worden.
Die Preißelbeeren gewinnen dadurch ſehr an angenehmem
Geſchmack, verlieren (wie man ſich überzeugen wird, wenn man
die Brühe verſucht), das Herbe und Saure, nicht aber das
beliebte Eigenthümliche. Ein Pfund Zucker zu 4 Maß Beeren
gerechnet, iſt daſſelbe Verhältniß im Geſchmack wie 1 Pfund
zu 3 Maß auf gewöhnliche Weiſe eingekocht; jedoch halten ſie
ſich bei dem zuletzt bemerkten Verhältniß am beſten. Dieſe
Weiſe iſt aber nur dann zu empfehlen, wenn die Preißelbeeren
nicht recht reif geworden ſind; bei völliger Reife der Frucht
geht zu viel Saft verloren.
71. Preißelbeerſaft.
Die Preißelbeeren werden wie im Vorhergehenden abge-
ſchüttet, durchgepreßt und zu jedem Maß Saft ¼ Pfund
Zucker genommen, beides gekocht und ausgeſchäumt und wie
Johannisbeerſaft aufbewahrt.
72. Preißelbeer-Gelee. Ganz vorzüglich zum Verzieren
aller kalten Schüſſeln.
Die Beeren werden ausgeleſen, gewaſchen, wobei man die,
welche auf den Boden fallen, zurückläßt, und zum Ablaufen
auf ein Sieb geſchüttet. Dann werden ſie zum leichteren Aus-
preſſen eben heiß gemacht. Der Saft wird zum Klären hin-
geſtellt, abgeſchüttet und zu jedem Maß Saft 1 Pfund feiner
Zucker genommen. Beides wird zu Feuer geſetzt und bei fort-
währendem Schäumen 10—15 Minuten gekocht, der Topf ab-
geſetzt, nach einer Weile der ſich noch zeigende Schaum abge-
nommen und der Gelee in Gläſer gefüllt. Durch zu langes
Kochen verliert derſelbe ſein ſchönes Roth; jedoch muß er ganz
feſt werden, damit man ihn in feine Blättchen oder beliebige
Figuren ſchneiden kann.
73. Aepfel-Gelee.
Hierzu nimmt man noch nicht völlig reife Pigeon oder ſonſt
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Os… [mehr]
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Osnabrück u.d.T. "Zuverlässige und selbstgeprüfte Recepte der gewöhnlichen und feineren Küche. […]". In der der Bayerischen Staatsbibliothek München, der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz sowie der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt am Main konnte kein sicherer Nachweis auf ein verfügbares Exemplar der Erstausgabe ermittelt werden. Daher wurde für das DTA die 4., vermehrte u. verbesserte Auflage aus der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz zur Digitalisierung herangezogen.
Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 369. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/407>, abgerufen am 22.12.2024.
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