Die Johannisbeeren werden gewaschen, und nachdem sie auf einem Sieb gut abgelaufen sind, macht man sie mit einer Ga- bel von den Stielen und nimmt zu 1 Pfund Beeren 1 Pfund Zucker. Derselbe wird in Wasser getunkt, zu perlendem Sy- rup gekocht, dann die Beeren hineingegeben, die man gut durch- kochen und solche mit dem Schaumlöffel auf einem Einleger abtröpfeln läßt. Der Saft wird dicklich eingekocht, und nach- dem er abgekühlt ist, die Johannisbeeren durchgerührt und in Einmachegläser gefüllt. Dann nach S. No. 1 aufbewahrt.
58. Johannisbeeren ohne Kerne einzumachen.
Man durchsticht jede Beere mit einer Feder, damit die Kerne herausfallen und nimmt zu 1 Pfund derselben 3 Pfund Zuk- ker. Nachdem dieser gut geläutert, gibt man die ausgekernten Beeren hinein, läßt sie eben durchkochen und gibt sie dann mit dem Saft zum Erkalten in ein porzellanenes Gefäß und füllt es in Einmachegläser.
Anmerk. Obgleich etwas umständlich und kostbar, mag dieses seine und an Farbe so unvergleichlich schöne Eingemachte hier ei- nen Raum finden.
59. Johannisbeer- und Himbeer-Gelee.
Sind die Johannisbeeren gewaschen, läßt man sie gut ab- laufen, macht sie mit einer Gabel von den Stielen, zerquetscht sie und drückt sie durch ein grobes Tuch; doch darf man, um den Saft gehörig herauszubringen, auf einmal nicht zu viel nehmen. Sind nun alle Beeren durchgepreßt, gibt man den Saft durch ein reines, wollenes Tuch, welches, wenn man viel Saft hat, zuweilen ausgespült und stark ausgedrückt werden muß, weil der sich hineinsetzende Schleim das Durchlaufen hin- dert. Dann setzt man den Saft bis zum andern Tage hin, schüttet ihn langsam ab, daß der Bodensatz zurückbleibe. Zu 1 Pfund Saft gehört 1 Pfund geriebener und durchgesiebter Zucker. Der Saft wird nun zu Feuer gesetzt, der Zucker lang- sam hineingestreut, während man von Anfang an gleichmäßig und fortwährend rührt. Ist der Zucker zu Ende, so muß der Saft zu kochen anfangen; dann wird er vom Feuer genom-
verſchiedener Früchte und Gewächſe.
57. Johannisbeeren einzumachen.
Die Johannisbeeren werden gewaſchen, und nachdem ſie auf einem Sieb gut abgelaufen ſind, macht man ſie mit einer Ga- bel von den Stielen und nimmt zu 1 Pfund Beeren 1 Pfund Zucker. Derſelbe wird in Waſſer getunkt, zu perlendem Sy- rup gekocht, dann die Beeren hineingegeben, die man gut durch- kochen und ſolche mit dem Schaumlöffel auf einem Einleger abtröpfeln läßt. Der Saft wird dicklich eingekocht, und nach- dem er abgekühlt iſt, die Johannisbeeren durchgerührt und in Einmachegläſer gefüllt. Dann nach S. No. 1 aufbewahrt.
58. Johannisbeeren ohne Kerne einzumachen.
Man durchſticht jede Beere mit einer Feder, damit die Kerne herausfallen und nimmt zu 1 Pfund derſelben 3 Pfund Zuk- ker. Nachdem dieſer gut geläutert, gibt man die ausgekernten Beeren hinein, läßt ſie eben durchkochen und gibt ſie dann mit dem Saft zum Erkalten in ein porzellanenes Gefäß und füllt es in Einmachegläſer.
Anmerk. Obgleich etwas umſtändlich und koſtbar, mag dieſes ſeine und an Farbe ſo unvergleichlich ſchöne Eingemachte hier ei- nen Raum finden.
59. Johannisbeer- und Himbeer-Gelee.
Sind die Johannisbeeren gewaſchen, läßt man ſie gut ab- laufen, macht ſie mit einer Gabel von den Stielen, zerquetſcht ſie und drückt ſie durch ein grobes Tuch; doch darf man, um den Saft gehörig herauszubringen, auf einmal nicht zu viel nehmen. Sind nun alle Beeren durchgepreßt, gibt man den Saft durch ein reines, wollenes Tuch, welches, wenn man viel Saft hat, zuweilen ausgeſpült und ſtark ausgedrückt werden muß, weil der ſich hineinſetzende Schleim das Durchlaufen hin- dert. Dann ſetzt man den Saft bis zum andern Tage hin, ſchüttet ihn langſam ab, daß der Bodenſatz zurückbleibe. Zu 1 Pfund Saft gehört 1 Pfund geriebener und durchgeſiebter Zucker. Der Saft wird nun zu Feuer geſetzt, der Zucker lang- ſam hineingeſtreut, während man von Anfang an gleichmäßig und fortwährend rührt. Iſt der Zucker zu Ende, ſo muß der Saft zu kochen anfangen; dann wird er vom Feuer genom-
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verſchiedener Früchte und Gewächſe.
57. Johannisbeeren einzumachen.
Die Johannisbeeren werden gewaſchen, und nachdem ſie auf
einem Sieb gut abgelaufen ſind, macht man ſie mit einer Ga-
bel von den Stielen und nimmt zu 1 Pfund Beeren 1 Pfund
Zucker. Derſelbe wird in Waſſer getunkt, zu perlendem Sy-
rup gekocht, dann die Beeren hineingegeben, die man gut durch-
kochen und ſolche mit dem Schaumlöffel auf einem Einleger
abtröpfeln läßt. Der Saft wird dicklich eingekocht, und nach-
dem er abgekühlt iſt, die Johannisbeeren durchgerührt und in
Einmachegläſer gefüllt. Dann nach S. No. 1 aufbewahrt.
58. Johannisbeeren ohne Kerne einzumachen.
Man durchſticht jede Beere mit einer Feder, damit die Kerne
herausfallen und nimmt zu 1 Pfund derſelben 3 Pfund Zuk-
ker. Nachdem dieſer gut geläutert, gibt man die ausgekernten
Beeren hinein, läßt ſie eben durchkochen und gibt ſie dann mit
dem Saft zum Erkalten in ein porzellanenes Gefäß und füllt
es in Einmachegläſer.
Anmerk. Obgleich etwas umſtändlich und koſtbar, mag dieſes ſeine
und an Farbe ſo unvergleichlich ſchöne Eingemachte hier ei-
nen Raum finden.
59. Johannisbeer- und Himbeer-Gelee.
Sind die Johannisbeeren gewaſchen, läßt man ſie gut ab-
laufen, macht ſie mit einer Gabel von den Stielen, zerquetſcht
ſie und drückt ſie durch ein grobes Tuch; doch darf man, um
den Saft gehörig herauszubringen, auf einmal nicht zu viel
nehmen. Sind nun alle Beeren durchgepreßt, gibt man den
Saft durch ein reines, wollenes Tuch, welches, wenn man viel
Saft hat, zuweilen ausgeſpült und ſtark ausgedrückt werden
muß, weil der ſich hineinſetzende Schleim das Durchlaufen hin-
dert. Dann ſetzt man den Saft bis zum andern Tage hin,
ſchüttet ihn langſam ab, daß der Bodenſatz zurückbleibe. Zu
1 Pfund Saft gehört 1 Pfund geriebener und durchgeſiebter
Zucker. Der Saft wird nun zu Feuer geſetzt, der Zucker lang-
ſam hineingeſtreut, während man von Anfang an gleichmäßig
und fortwährend rührt. Iſt der Zucker zu Ende, ſo muß der
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Os… [mehr]
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Osnabrück u.d.T. "Zuverlässige und selbstgeprüfte Recepte der gewöhnlichen und feineren Küche. […]". In der der Bayerischen Staatsbibliothek München, der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz sowie der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt am Main konnte kein sicherer Nachweis auf ein verfügbares Exemplar der Erstausgabe ermittelt werden. Daher wurde für das DTA die 4., vermehrte u. verbesserte Auflage aus der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz zur Digitalisierung herangezogen.
Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 365. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/403>, abgerufen am 13.11.2024.
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