Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849.Allgemeine Vorbereitungsregeln. flärkeren Körperbau, härteren Brustknochen, einer sprödern,dickern, sogenannten Hühnerhaut, etwas stumpfern abgenutzten Klauen; Gänse und Enten an stärkern Fußballen, dickerer Schwimmhaut und harten Schnäbeln; Puter an ihren rothen Beinen und den stärkern schwammichten Fleischlappen auf dem Kopf und unter der Kehle. Nach diesen Erkennungszeichen läßt sich beim Ankauf auch Man kann es vom Augenblick an, wo es geschossen ist, im Auch sehe man beim Ankauf des zahmen Geflügels darauf, 3. Von der Vorrichtung des Geflügels zum Kochen und Braten. In folgenden Monaten ist das Geflügel am besten: Puter Nach der Art des Geflügels muß dasselbe ein oder mehrere Sollte man jedoch einmal genöthigt sein, das Geflügel bald Den Hühnern, Kücken, Kapaunen und Putern wird die Allgemeine Vorbereitungsregeln. flärkeren Körperbau, härteren Bruſtknochen, einer ſprödern,dickern, ſogenannten Hühnerhaut, etwas ſtumpfern abgenutzten Klauen; Gänſe und Enten an ſtärkern Fußballen, dickerer Schwimmhaut und harten Schnäbeln; Puter an ihren rothen Beinen und den ſtärkern ſchwammichten Fleiſchlappen auf dem Kopf und unter der Kehle. Nach dieſen Erkennungszeichen läßt ſich beim Ankauf auch Man kann es vom Augenblick an, wo es geſchoſſen iſt, im Auch ſehe man beim Ankauf des zahmen Geflügels darauf, 3. Von der Vorrichtung des Geflügels zum Kochen und Braten. In folgenden Monaten iſt das Geflügel am beſten: Puter Nach der Art des Geflügels muß daſſelbe ein oder mehrere Sollte man jedoch einmal genöthigt ſein, das Geflügel bald Den Hühnern, Kücken, Kapaunen und Putern wird die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0040" n="2"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Allgemeine Vorbereitungsregeln</hi>.</fw><lb/> flärkeren Körperbau, härteren Bruſtknochen, einer ſprödern,<lb/> dickern, ſogenannten Hühnerhaut, etwas ſtumpfern abgenutzten<lb/> Klauen; Gänſe und Enten an ſtärkern Fußballen, dickerer<lb/> Schwimmhaut und harten Schnäbeln; Puter an ihren rothen<lb/> Beinen und den ſtärkern ſchwammichten Fleiſchlappen auf dem<lb/> Kopf und unter der Kehle.</p><lb/> <p>Nach dieſen Erkennungszeichen läßt ſich beim Ankauf auch<lb/> das wilde Geflügel einigermaßen beurtheilen. Ob es friſch<lb/> iſt — das muß hauptſächlich der Geruch beſtimmen.</p><lb/> <p>Man kann es vom Augenblick an, wo es geſchoſſen iſt, im<lb/> Herbſt in den Federn, kalt und luftig hängend, mehrere Tage<lb/> aufbewahren; doch muß es gleich, nachdem es geſchoſſen iſt,<lb/> ausgeweidet werden. Zu langes Aufbewahren nach vornehmer<lb/> Sitte, macht es aber ekelhaft.</p><lb/> <p>Auch ſehe man beim Ankauf des zahmen Geflügels darauf,<lb/> recht fettes zu kaufen, es iſt dieſes wenigſtens ¼ des Preiſes<lb/> mehr werth, ſo wie es überhaupt keine Erſparniß iſt, ſchlech-<lb/> tes Fleiſch billiger zu kaufen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>3. Von der Vorrichtung des Geflügels zum Kochen<lb/> und Braten.</head><lb/> <p>In folgenden Monaten iſt das Geflügel am beſten: Puter<lb/> vom Juli bis zum September; Gänſe von der Mitte des Ok-<lb/> tobers bis Mitte Januar; Kapaunen in den Wintermonaten;<lb/> Hühner in der Zeit, wo ſie nicht legen; übrigens gebraucht<lb/> man ſie durchs ganze Jahr; Kücken (junge Hahnen), wenn<lb/> man ſie haben kann.</p><lb/> <p>Nach der Art des Geflügels muß daſſelbe ein oder mehrere<lb/> Tage vor dem Gebrauch geſchlachtet werden; man richte ſich<lb/> dabei nach folgender Angabe. <hi rendition="#g">Junge Hühner, Kücken</hi><lb/> und <hi rendition="#g">Tauben</hi> muß man wenigſtens am Abend vorher, <hi rendition="#g">alte<lb/> Hühner, Kapaunen</hi> und <hi rendition="#g">Enten</hi> einen Tag und Nacht,<lb/><hi rendition="#g">Puter</hi> 2, und <hi rendition="#g">Gänſe</hi> 3—4 Tage hinlegen.</p><lb/> <p>Sollte man jedoch einmal genöthigt ſein, das Geflügel bald<lb/> nach dem Abſchlachten gebrauchen zu müſſen, ſo gebe man<lb/> demſelben zehn Minuten vor dem Schlachten einen Eßlöffel<lb/> voll ſcharfen Eſſig ein, wodurch das Fleiſch ungleich milder wird.</p><lb/> <p>Den Hühnern, Kücken, Kapaunen und Putern wird die<lb/> Gurgel abgeſchnitten, Enten der Kopf abgehauen, Tauben der-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [2/0040]
Allgemeine Vorbereitungsregeln.
flärkeren Körperbau, härteren Bruſtknochen, einer ſprödern,
dickern, ſogenannten Hühnerhaut, etwas ſtumpfern abgenutzten
Klauen; Gänſe und Enten an ſtärkern Fußballen, dickerer
Schwimmhaut und harten Schnäbeln; Puter an ihren rothen
Beinen und den ſtärkern ſchwammichten Fleiſchlappen auf dem
Kopf und unter der Kehle.
Nach dieſen Erkennungszeichen läßt ſich beim Ankauf auch
das wilde Geflügel einigermaßen beurtheilen. Ob es friſch
iſt — das muß hauptſächlich der Geruch beſtimmen.
Man kann es vom Augenblick an, wo es geſchoſſen iſt, im
Herbſt in den Federn, kalt und luftig hängend, mehrere Tage
aufbewahren; doch muß es gleich, nachdem es geſchoſſen iſt,
ausgeweidet werden. Zu langes Aufbewahren nach vornehmer
Sitte, macht es aber ekelhaft.
Auch ſehe man beim Ankauf des zahmen Geflügels darauf,
recht fettes zu kaufen, es iſt dieſes wenigſtens ¼ des Preiſes
mehr werth, ſo wie es überhaupt keine Erſparniß iſt, ſchlech-
tes Fleiſch billiger zu kaufen.
3. Von der Vorrichtung des Geflügels zum Kochen
und Braten.
In folgenden Monaten iſt das Geflügel am beſten: Puter
vom Juli bis zum September; Gänſe von der Mitte des Ok-
tobers bis Mitte Januar; Kapaunen in den Wintermonaten;
Hühner in der Zeit, wo ſie nicht legen; übrigens gebraucht
man ſie durchs ganze Jahr; Kücken (junge Hahnen), wenn
man ſie haben kann.
Nach der Art des Geflügels muß daſſelbe ein oder mehrere
Tage vor dem Gebrauch geſchlachtet werden; man richte ſich
dabei nach folgender Angabe. Junge Hühner, Kücken
und Tauben muß man wenigſtens am Abend vorher, alte
Hühner, Kapaunen und Enten einen Tag und Nacht,
Puter 2, und Gänſe 3—4 Tage hinlegen.
Sollte man jedoch einmal genöthigt ſein, das Geflügel bald
nach dem Abſchlachten gebrauchen zu müſſen, ſo gebe man
demſelben zehn Minuten vor dem Schlachten einen Eßlöffel
voll ſcharfen Eſſig ein, wodurch das Fleiſch ungleich milder wird.
Den Hühnern, Kücken, Kapaunen und Putern wird die
Gurgel abgeſchnitten, Enten der Kopf abgehauen, Tauben der-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDie Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Os… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |