Zuerst gießt man die warme Milch in die Mitte des Mehls, dann die Hefen, mit etwas Branntwein angerührt, dazu und mit der Butter und dem übrigen durchgearbeitet, Rosinen und Korinthen kommen zuletzt dazu. Ist der Teig nun gemacht, setzt man ihn zum Aufgehen an einen warmen zugfreien Ort, formt ihn dann zu einem langen Brod, macht darin Einschnitte, bestreicht es mit geschmolzener Butter, streut 6 Loth süßer, zwei Loth bitterer Mandeln darüber. Wenn es aus dem Ofen kommt, wird es wieder mit Butter bestrichen, mit Zucker und Zimmet bestreut.
99. Roll- oder Schneckenkuchen.
Zwei und ein halbes Pfund feines Mehl, 8 Eier, von vier das Weiße zurückgelassen, 5 Loth trockene, oder 5 Eßlöffel voll gut gewässerter dicker Hefe, 1/2--3/4 Pfund Farinzucker oder Melis, 1 Pfund Butter, 1/2 Pfund Korinthen, 1/2 Pfund Ro- sinen, 1 große Tasse lauwarmer Milch. Die Eier werden ge- klopft, die Milch wird mit der Hefe zu den Eiern geschüttet, die Hälfte des Mehls dazu gerührt. Dieses läßt man 1/2 Stunde aufgehen, rührt nachher so viel Mehl in den Teig, daß man ihn rollen kann, arbeitet die Butter durch, gebraucht das übrige Mehl zum Unterstreuen und rollt ihn dünn aus. Dann streut man Zucker, Korinthen, Rosinen, Zimmet und nach Belieben geschnittene Mandeln darüber, schneidet mit einem Backrädchen zwei und einen halben Finger breite Streifen daraus, rollt sie in Form eines Schneckenhauses auf und setzt sie in eine zuge- richtete Tortenpfanne, doch nicht zu nahe aneinander, damit sie Raum zum Aufgehen haben. Sind größere Röllchen da- bei, so kommen diese in die Mitte. Man läßt sie gut aufge- hen, und backt sie bei einem Grad Hitze 1/2--3/4 Stunde.
100. Elberfelder Kringel.
Zwei Pfund Mehl, 3/4 Pfund Butter, 3/4 Loth Zimmet, 1/2 Pfund Zucker, 5 Eier, 1/8 Maß Milch (gleich eine Tasse voll), 3/4 Pfund Korinthen oder 2 Tassen Gelee.
Die Hälfte des Mehls rührt man mit der warmen Milch, den Eiern und den Hefen an, läßt es aufgehen und nimmt dann 1/4 Pfund Zucker und so viel Mehl dazu, daß der Teig
Backwerk.
Zuerſt gießt man die warme Milch in die Mitte des Mehls, dann die Hefen, mit etwas Branntwein angerührt, dazu und mit der Butter und dem übrigen durchgearbeitet, Roſinen und Korinthen kommen zuletzt dazu. Iſt der Teig nun gemacht, ſetzt man ihn zum Aufgehen an einen warmen zugfreien Ort, formt ihn dann zu einem langen Brod, macht darin Einſchnitte, beſtreicht es mit geſchmolzener Butter, ſtreut 6 Loth ſüßer, zwei Loth bitterer Mandeln darüber. Wenn es aus dem Ofen kommt, wird es wieder mit Butter beſtrichen, mit Zucker und Zimmet beſtreut.
99. Roll- oder Schneckenkuchen.
Zwei und ein halbes Pfund feines Mehl, 8 Eier, von vier das Weiße zurückgelaſſen, 5 Loth trockene, oder 5 Eßlöffel voll gut gewäſſerter dicker Hefe, ½—¾ Pfund Farinzucker oder Melis, 1 Pfund Butter, ½ Pfund Korinthen, ½ Pfund Ro- ſinen, 1 große Taſſe lauwarmer Milch. Die Eier werden ge- klopft, die Milch wird mit der Hefe zu den Eiern geſchüttet, die Hälfte des Mehls dazu gerührt. Dieſes läßt man ½ Stunde aufgehen, rührt nachher ſo viel Mehl in den Teig, daß man ihn rollen kann, arbeitet die Butter durch, gebraucht das übrige Mehl zum Unterſtreuen und rollt ihn dünn aus. Dann ſtreut man Zucker, Korinthen, Roſinen, Zimmet und nach Belieben geſchnittene Mandeln darüber, ſchneidet mit einem Backrädchen zwei und einen halben Finger breite Streifen daraus, rollt ſie in Form eines Schneckenhauſes auf und ſetzt ſie in eine zuge- richtete Tortenpfanne, doch nicht zu nahe aneinander, damit ſie Raum zum Aufgehen haben. Sind größere Röllchen da- bei, ſo kommen dieſe in die Mitte. Man läßt ſie gut aufge- hen, und backt ſie bei einem Grad Hitze ½—¾ Stunde.
100. Elberfelder Kringel.
Zwei Pfund Mehl, ¾ Pfund Butter, ¾ Loth Zimmet, ½ Pfund Zucker, 5 Eier, ⅛ Maß Milch (gleich eine Taſſe voll), ¾ Pfund Korinthen oder 2 Taſſen Gelee.
Die Hälfte des Mehls rührt man mit der warmen Milch, den Eiern und den Hefen an, läßt es aufgehen und nimmt dann ¼ Pfund Zucker und ſo viel Mehl dazu, daß der Teig
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Backwerk.
Zuerſt gießt man die warme Milch in die Mitte des Mehls,
dann die Hefen, mit etwas Branntwein angerührt, dazu und
mit der Butter und dem übrigen durchgearbeitet, Roſinen und
Korinthen kommen zuletzt dazu. Iſt der Teig nun gemacht,
ſetzt man ihn zum Aufgehen an einen warmen zugfreien Ort,
formt ihn dann zu einem langen Brod, macht darin Einſchnitte,
beſtreicht es mit geſchmolzener Butter, ſtreut 6 Loth ſüßer, zwei
Loth bitterer Mandeln darüber. Wenn es aus dem Ofen
kommt, wird es wieder mit Butter beſtrichen, mit Zucker und
Zimmet beſtreut.
99. Roll- oder Schneckenkuchen.
Zwei und ein halbes Pfund feines Mehl, 8 Eier, von vier
das Weiße zurückgelaſſen, 5 Loth trockene, oder 5 Eßlöffel voll
gut gewäſſerter dicker Hefe, ½—¾ Pfund Farinzucker oder
Melis, 1 Pfund Butter, ½ Pfund Korinthen, ½ Pfund Ro-
ſinen, 1 große Taſſe lauwarmer Milch. Die Eier werden ge-
klopft, die Milch wird mit der Hefe zu den Eiern geſchüttet,
die Hälfte des Mehls dazu gerührt. Dieſes läßt man ½ Stunde
aufgehen, rührt nachher ſo viel Mehl in den Teig, daß man
ihn rollen kann, arbeitet die Butter durch, gebraucht das übrige
Mehl zum Unterſtreuen und rollt ihn dünn aus. Dann ſtreut
man Zucker, Korinthen, Roſinen, Zimmet und nach Belieben
geſchnittene Mandeln darüber, ſchneidet mit einem Backrädchen
zwei und einen halben Finger breite Streifen daraus, rollt ſie
in Form eines Schneckenhauſes auf und ſetzt ſie in eine zuge-
richtete Tortenpfanne, doch nicht zu nahe aneinander, damit
ſie Raum zum Aufgehen haben. Sind größere Röllchen da-
bei, ſo kommen dieſe in die Mitte. Man läßt ſie gut aufge-
hen, und backt ſie bei einem Grad Hitze ½—¾ Stunde.
100. Elberfelder Kringel.
Zwei Pfund Mehl, ¾ Pfund Butter, ¾ Loth Zimmet,
½ Pfund Zucker, 5 Eier, ⅛ Maß Milch (gleich eine Taſſe
voll), ¾ Pfund Korinthen oder 2 Taſſen Gelee.
Die Hälfte des Mehls rührt man mit der warmen Milch,
den Eiern und den Hefen an, läßt es aufgehen und nimmt
dann ¼ Pfund Zucker und ſo viel Mehl dazu, daß der Teig
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Os… [mehr]
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Osnabrück u.d.T. "Zuverlässige und selbstgeprüfte Recepte der gewöhnlichen und feineren Küche. […]". In der der Bayerischen Staatsbibliothek München, der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz sowie der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt am Main konnte kein sicherer Nachweis auf ein verfügbares Exemplar der Erstausgabe ermittelt werden. Daher wurde für das DTA die 4., vermehrte u. verbesserte Auflage aus der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz zur Digitalisierung herangezogen.
Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 315. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/353>, abgerufen am 13.11.2024.
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