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Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849.

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Backwerk.
Sahne gerieben und mit einem Pfund Zucker, der abgeriebe-
nen Schale einer Zitrone und einem Theelöffel Muskatenblü-
the flüssig gerührt, 12 Eidotter nach und nach langsam hin-
eingegeben, so wie auch 1 Pfund mit Eiweiß fein gestoßener
Mandeln. Diese Masse 1/4 Stunde stark gerührt, dann 1 Pfund
feines, erwärmtes Mehl durchgemischt, so wie nachdem das zu
Schaum geschlagene Eiweiß. Hiervon 4 Kuchen bei 2 Grad
Hitze nicht zu blaß gebacken. Dann wird 1/4 Pfund frische,
ausgewaschene Butter geschmolzen mit 1/4 Pfund Zucker, ab-
geriebener Schale einer Zitrone, 4 Eidottern und dem Saft
von 4 Zirronen über schwachem Feuer stark gerührt, bis es
dick wird, schnell abgenommen, noch eine Weile gerührt, über
3 Kuchen gestrichen und alle vier aufeinander gelegt. Am
andern Tage schneidet man den Rand mit einem scharfen Mes-
ser eben, bestreicht den Kuchen mit dem Zuckerguß No. 11
und verziert ihn mit Myrthenblättchen und Blümchen.

Anmerk. Um diese Kuchen von gleicher Größe zu bekommen, schneide
man nach der bestimmten Schüssel runde Blätter von Pa-
pier, bestreiche solche mit Butter und vertheile die Masse
darauf.
19. Wiener Torte.

Ein halbes Pfund abgeklärter Butter und 1/2 Pfund durch-
gesiebter Zucker, woran eine Zitrone abgerieben ist, rührt man,
bis die Butter dick geworden, gibt dann 15 Eidotter unter
beständigem Rühren nach und nach hinzu, so wie auch 4 Loth
fein gestoßener Mandeln. Dies 1/4 Stunde stark gerührt, dann
1/2 Pfund feines Mehl hinzugegeben, und das zu steifem Schaum
geschlagene Weiße von 10 Eiern leicht unter die Masse ge-
mischt. Hieraus 3--4 Kuchen gebacken. Dann reibt man saure
Aepfel auf einer Reibe, läßt den Saft davon laufen, setzt ihn
mit dem Zucker in einem irdenen Geschirr zu Feuer und läßt
unter öfterem Umrühren ihn dicklich einkochen. Abgekühlt rührt
man eine Tasse Arrac, den Saft einer Zitrone und die abge-
riebenen Aepfel dazu, streicht es über die Kuchen, legt sie auf
einander, schneidet den Rand rund herum glatt und verziert
die Torte mit dem Zuckerguß No. 11.

20. Auflegekuchen, der sich lange frisch hält.

Acht Eier, so schwer als diese mit der Schale wiegen (sie

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Backwerk.
Sahne gerieben und mit einem Pfund Zucker, der abgeriebe-
nen Schale einer Zitrone und einem Theelöffel Muskatenblü-
the flüſſig gerührt, 12 Eidotter nach und nach langſam hin-
eingegeben, ſo wie auch 1 Pfund mit Eiweiß fein geſtoßener
Mandeln. Dieſe Maſſe ¼ Stunde ſtark gerührt, dann 1 Pfund
feines, erwärmtes Mehl durchgemiſcht, ſo wie nachdem das zu
Schaum geſchlagene Eiweiß. Hiervon 4 Kuchen bei 2 Grad
Hitze nicht zu blaß gebacken. Dann wird ¼ Pfund friſche,
ausgewaſchene Butter geſchmolzen mit ¼ Pfund Zucker, ab-
geriebener Schale einer Zitrone, 4 Eidottern und dem Saft
von 4 Zirronen über ſchwachem Feuer ſtark gerührt, bis es
dick wird, ſchnell abgenommen, noch eine Weile gerührt, über
3 Kuchen geſtrichen und alle vier aufeinander gelegt. Am
andern Tage ſchneidet man den Rand mit einem ſcharfen Meſ-
ſer eben, beſtreicht den Kuchen mit dem Zuckerguß No. 11
und verziert ihn mit Myrthenblättchen und Blümchen.

Anmerk. Um dieſe Kuchen von gleicher Größe zu bekommen, ſchneide
man nach der beſtimmten Schüſſel runde Blätter von Pa-
pier, beſtreiche ſolche mit Butter und vertheile die Maſſe
darauf.
19. Wiener Torte.

Ein halbes Pfund abgeklärter Butter und ½ Pfund durch-
geſiebter Zucker, woran eine Zitrone abgerieben iſt, rührt man,
bis die Butter dick geworden, gibt dann 15 Eidotter unter
beſtändigem Rühren nach und nach hinzu, ſo wie auch 4 Loth
fein geſtoßener Mandeln. Dies ¼ Stunde ſtark gerührt, dann
½ Pfund feines Mehl hinzugegeben, und das zu ſteifem Schaum
geſchlagene Weiße von 10 Eiern leicht unter die Maſſe ge-
miſcht. Hieraus 3—4 Kuchen gebacken. Dann reibt man ſaure
Aepfel auf einer Reibe, läßt den Saft davon laufen, ſetzt ihn
mit dem Zucker in einem irdenen Geſchirr zu Feuer und läßt
unter öfterem Umrühren ihn dicklich einkochen. Abgekühlt rührt
man eine Taſſe Arrac, den Saft einer Zitrone und die abge-
riebenen Aepfel dazu, ſtreicht es über die Kuchen, legt ſie auf
einander, ſchneidet den Rand rund herum glatt und verziert
die Torte mit dem Zuckerguß No. 11.

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Acht Eier, ſo ſchwer als dieſe mit der Schale wiegen (ſie

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[289/0327] Backwerk. Sahne gerieben und mit einem Pfund Zucker, der abgeriebe- nen Schale einer Zitrone und einem Theelöffel Muskatenblü- the flüſſig gerührt, 12 Eidotter nach und nach langſam hin- eingegeben, ſo wie auch 1 Pfund mit Eiweiß fein geſtoßener Mandeln. Dieſe Maſſe ¼ Stunde ſtark gerührt, dann 1 Pfund feines, erwärmtes Mehl durchgemiſcht, ſo wie nachdem das zu Schaum geſchlagene Eiweiß. Hiervon 4 Kuchen bei 2 Grad Hitze nicht zu blaß gebacken. Dann wird ¼ Pfund friſche, ausgewaſchene Butter geſchmolzen mit ¼ Pfund Zucker, ab- geriebener Schale einer Zitrone, 4 Eidottern und dem Saft von 4 Zirronen über ſchwachem Feuer ſtark gerührt, bis es dick wird, ſchnell abgenommen, noch eine Weile gerührt, über 3 Kuchen geſtrichen und alle vier aufeinander gelegt. Am andern Tage ſchneidet man den Rand mit einem ſcharfen Meſ- ſer eben, beſtreicht den Kuchen mit dem Zuckerguß No. 11 und verziert ihn mit Myrthenblättchen und Blümchen. Anmerk. Um dieſe Kuchen von gleicher Größe zu bekommen, ſchneide man nach der beſtimmten Schüſſel runde Blätter von Pa- pier, beſtreiche ſolche mit Butter und vertheile die Maſſe darauf. 19. Wiener Torte. Ein halbes Pfund abgeklärter Butter und ½ Pfund durch- geſiebter Zucker, woran eine Zitrone abgerieben iſt, rührt man, bis die Butter dick geworden, gibt dann 15 Eidotter unter beſtändigem Rühren nach und nach hinzu, ſo wie auch 4 Loth fein geſtoßener Mandeln. Dies ¼ Stunde ſtark gerührt, dann ½ Pfund feines Mehl hinzugegeben, und das zu ſteifem Schaum geſchlagene Weiße von 10 Eiern leicht unter die Maſſe ge- miſcht. Hieraus 3—4 Kuchen gebacken. Dann reibt man ſaure Aepfel auf einer Reibe, läßt den Saft davon laufen, ſetzt ihn mit dem Zucker in einem irdenen Geſchirr zu Feuer und läßt unter öfterem Umrühren ihn dicklich einkochen. Abgekühlt rührt man eine Taſſe Arrac, den Saft einer Zitrone und die abge- riebenen Aepfel dazu, ſtreicht es über die Kuchen, legt ſie auf einander, ſchneidet den Rand rund herum glatt und verziert die Torte mit dem Zuckerguß No. 11. 20. Auflegekuchen, der ſich lange friſch hält. Acht Eier, ſo ſchwer als dieſe mit der Schale wiegen (ſie 19

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Zitationshilfe: Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 289. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/327>, abgerufen am 13.11.2024.