den Händen klebt. Dann rollt man ihn dünne aus, schneidet ihn in zwei gleiche Theile, legt auf jeden Theil ein Ei dick platt gedrückte Butter, die wie oben bemerkt, zum Blätterteig vorgerichtet ist, legt den Teig wie in No. 2 zusammen und rollt so in jedes Blatt 12 Loth Butter in drei Malen hinein. Wenn der Teig auf dem Backbrette Blasen wirft, so ist er recht gut.
4. Ein Teig zu Torten und Pasteten.
Zu einem Pfunde feinem Mehl gehören 3/4 Pfund gute aus- gewaschene Butter, ein ganzes Ei, 1 Eidotter und 2 Eßlöffel Franzbranntwein. Das Mehl wird in eine Schüssel gethan, die Butter, in kleine Stücke zerpflückt, durch das Mehl gemischt. Dann wird in der Mitte desselben eine Vertiefung gemacht, die Eier mit einer kleinen Obertasse Wasser zerschlagen, nebst dem Branntwein hineingegeben und ein Teig daraus gemacht, der wie Blätterteig vier Mal ausgerollt und zu beliebigen Zwecken benutzt wird.
Anmerk. Dieser Teig ist besonders im Sommer zu empfehlen, wo wegen der großen Hitze der Blätterteig für Ungeübte schwie- rig zu machen ist.
5. Ein guter Butterteig für Torten und Pasteten.
Man nimmt dazu ein Pfund feines Mehl, 20 Loth gute ausgewaschene Butter, ein Ei, eine Messerspitze Salz und so viel kaltes Wasser (etwa eine reichliche Obertasse), daß der Teig nicht mehr an den Händen klebt. Diesen Teig bindet man in eine Serviette, legt ihn über Nacht in kaltes Wasser und arbeitet am andern Morgen, ehe man ihn ausrollt, für Obstkuchen noch 4 Loth Zucker durch; für Pasteten bleibt der- selbe ohne Zucker.
Soll der Kuchen mit einem Gitter belegt werden, so gehö- ren 1 1/4 Pfund Mehl dazu.
6. Englischer Teig für Torten und kleines Backwerk.
Ein Pfund feines Mehl, 1/4 Pfund durchgesiebter Zucker, 1/4 Pfund gestoßene Mandeln, ein Eidotter, 9 hart gekochte Eier, von denen das Gelbe ganz fein gehackt wird, 1/2 Pfund ausgewaschene, in kleine Stücke zerpflückte Butter und so viel
Backwerk.
den Händen klebt. Dann rollt man ihn dünne aus, ſchneidet ihn in zwei gleiche Theile, legt auf jeden Theil ein Ei dick platt gedrückte Butter, die wie oben bemerkt, zum Blätterteig vorgerichtet iſt, legt den Teig wie in No. 2 zuſammen und rollt ſo in jedes Blatt 12 Loth Butter in drei Malen hinein. Wenn der Teig auf dem Backbrette Blaſen wirft, ſo iſt er recht gut.
4. Ein Teig zu Torten und Paſteten.
Zu einem Pfunde feinem Mehl gehören ¾ Pfund gute aus- gewaſchene Butter, ein ganzes Ei, 1 Eidotter und 2 Eßlöffel Franzbranntwein. Das Mehl wird in eine Schüſſel gethan, die Butter, in kleine Stücke zerpflückt, durch das Mehl gemiſcht. Dann wird in der Mitte deſſelben eine Vertiefung gemacht, die Eier mit einer kleinen Obertaſſe Waſſer zerſchlagen, nebſt dem Branntwein hineingegeben und ein Teig daraus gemacht, der wie Blätterteig vier Mal ausgerollt und zu beliebigen Zwecken benutzt wird.
Anmerk. Dieſer Teig iſt beſonders im Sommer zu empfehlen, wo wegen der großen Hitze der Blätterteig für Ungeübte ſchwie- rig zu machen iſt.
5. Ein guter Butterteig für Torten und Paſteten.
Man nimmt dazu ein Pfund feines Mehl, 20 Loth gute ausgewaſchene Butter, ein Ei, eine Meſſerſpitze Salz und ſo viel kaltes Waſſer (etwa eine reichliche Obertaſſe), daß der Teig nicht mehr an den Händen klebt. Dieſen Teig bindet man in eine Serviette, legt ihn über Nacht in kaltes Waſſer und arbeitet am andern Morgen, ehe man ihn ausrollt, für Obſtkuchen noch 4 Loth Zucker durch; für Paſteten bleibt der- ſelbe ohne Zucker.
Soll der Kuchen mit einem Gitter belegt werden, ſo gehö- ren 1 ¼ Pfund Mehl dazu.
6. Engliſcher Teig für Torten und kleines Backwerk.
Ein Pfund feines Mehl, ¼ Pfund durchgeſiebter Zucker, ¼ Pfund geſtoßene Mandeln, ein Eidotter, 9 hart gekochte Eier, von denen das Gelbe ganz fein gehackt wird, ½ Pfund ausgewaſchene, in kleine Stücke zerpflückte Butter und ſo viel
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Backwerk.
den Händen klebt. Dann rollt man ihn dünne aus, ſchneidet
ihn in zwei gleiche Theile, legt auf jeden Theil ein Ei dick
platt gedrückte Butter, die wie oben bemerkt, zum Blätterteig
vorgerichtet iſt, legt den Teig wie in No. 2 zuſammen und
rollt ſo in jedes Blatt 12 Loth Butter in drei Malen hinein.
Wenn der Teig auf dem Backbrette Blaſen wirft, ſo iſt er
recht gut.
4. Ein Teig zu Torten und Paſteten.
Zu einem Pfunde feinem Mehl gehören ¾ Pfund gute aus-
gewaſchene Butter, ein ganzes Ei, 1 Eidotter und 2 Eßlöffel
Franzbranntwein. Das Mehl wird in eine Schüſſel gethan,
die Butter, in kleine Stücke zerpflückt, durch das Mehl gemiſcht.
Dann wird in der Mitte deſſelben eine Vertiefung gemacht,
die Eier mit einer kleinen Obertaſſe Waſſer zerſchlagen, nebſt
dem Branntwein hineingegeben und ein Teig daraus gemacht,
der wie Blätterteig vier Mal ausgerollt und zu beliebigen
Zwecken benutzt wird.
Anmerk. Dieſer Teig iſt beſonders im Sommer zu empfehlen, wo
wegen der großen Hitze der Blätterteig für Ungeübte ſchwie-
rig zu machen iſt.
5. Ein guter Butterteig für Torten und Paſteten.
Man nimmt dazu ein Pfund feines Mehl, 20 Loth gute
ausgewaſchene Butter, ein Ei, eine Meſſerſpitze Salz und ſo
viel kaltes Waſſer (etwa eine reichliche Obertaſſe), daß der
Teig nicht mehr an den Händen klebt. Dieſen Teig bindet
man in eine Serviette, legt ihn über Nacht in kaltes Waſſer
und arbeitet am andern Morgen, ehe man ihn ausrollt, für
Obſtkuchen noch 4 Loth Zucker durch; für Paſteten bleibt der-
ſelbe ohne Zucker.
Soll der Kuchen mit einem Gitter belegt werden, ſo gehö-
ren 1 ¼ Pfund Mehl dazu.
6. Engliſcher Teig für Torten und kleines Backwerk.
Ein Pfund feines Mehl, ¼ Pfund durchgeſiebter Zucker,
¼ Pfund geſtoßene Mandeln, ein Eidotter, 9 hart gekochte
Eier, von denen das Gelbe ganz fein gehackt wird, ½ Pfund
ausgewaſchene, in kleine Stücke zerpflückte Butter und ſo viel
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Os… [mehr]
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Osnabrück u.d.T. "Zuverlässige und selbstgeprüfte Recepte der gewöhnlichen und feineren Küche. […]". In der der Bayerischen Staatsbibliothek München, der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz sowie der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt am Main konnte kein sicherer Nachweis auf ein verfügbares Exemplar der Erstausgabe ermittelt werden. Daher wurde für das DTA die 4., vermehrte u. verbesserte Auflage aus der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz zur Digitalisierung herangezogen.
Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 284. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/322>, abgerufen am 01.03.2025.
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