Scheidelinie hält, damit man von allen Seiten in der Gränze bleibe. Rund herum legt man einen Rand von einer beliebigen Farbe, wählt man weiß oder gelb, so sehen Blättchen von krauser Petersilie darauf gelegt, hübsch aus; so kann man auch gewässerte, durchgerissene und aufgerollte Sardellen und Capern zum Auszieren benutzen. Auch kann man die Schüssel mit den genannten Sachen kreisförmig belegen. Es werden Zwiebeln nach No. 1 dabei herumgereicht, oder man vermischt die Hälfte des Salats, ehe man ihn verziert, mit 1--2 fein gehackten Zwie- beln und legt als Erkennungszeichen eine kleine Zwiebel in die Mitte der Schüssel.
Auf diese Weise bereitet wird der Häringssalat bei Abend- essen, Herren- und Damen-Thees und Frühstücks genommen. Als Voressen bei Mittagessen schneide man alles Angegebene in solche
[Abbildung]
Striemen, rühre ein Paar hartgekochte, ganz fein geriebene Eidotter an die Sauce und damit den Sa- lat vorsichtig an, damit Alles ganz bleibe.
8. Härings-Salat für den täglichen Tisch.
Zu 2 Teller Kartoffeln, rothe Mäuse sind am besten dazu, 2--3 gewässerte Häringe, gehackt oder geschnitten, 2 Unter- tassen voll Carotten, eben so viel saure Aepfel und Fleisch, Alles in feine Scheiben geschnitten, mit Zwiebeln, Baumöl, Essig, Pfeffer und Salz vorsichtig angerührt, damit es ganz bleibe. Hat man saure Sahne, gebe man etwas zur Sauce, sonst muß der Essig durch etwas Milch oder Wasser gemil- dert werden, weil dieser Salat viel Sauce bedarf.
9. Feiner Kartoffeln-Salat.
Man nehme hierzu, wenn man die Wahl hat, rothe Mäuse, koche sie mit Salz gahr, ziehe sogleich die Schale ab und schneide sie warm in feine Scheibchen, gieße 1 Tasse kochendes Wasser darüber und decke sie zu, bis die Sauce fertig ist. Für 6 Per- sonen 6 Salatlöffel feines Oel, eben so viel rothen Wein, 6 Löffel Essig, nach der Schärfe desselben auch noch Wasser, gehörig Pfeffer und Salz dazu, und damit die Scheiben ganz bleiben, gibt man eine Lage Kartoffel in die Salatschüssel, ei- nige Löffel Sauce darüber und so fort, bis alle Kartoffeln gut angefeuchtet sind. Vorher tunkt man einige Scheiben von glei-
Salate.
Scheidelinie hält, damit man von allen Seiten in der Gränze bleibe. Rund herum legt man einen Rand von einer beliebigen Farbe, wählt man weiß oder gelb, ſo ſehen Blättchen von krauſer Peterſilie darauf gelegt, hübſch aus; ſo kann man auch gewäſſerte, durchgeriſſene und aufgerollte Sardellen und Capern zum Auszieren benutzen. Auch kann man die Schüſſel mit den genannten Sachen kreisförmig belegen. Es werden Zwiebeln nach No. 1 dabei herumgereicht, oder man vermiſcht die Hälfte des Salats, ehe man ihn verziert, mit 1—2 fein gehackten Zwie- beln und legt als Erkennungszeichen eine kleine Zwiebel in die Mitte der Schüſſel.
Auf dieſe Weiſe bereitet wird der Häringsſalat bei Abend- eſſen, Herren- und Damen-Thees und Frühſtücks genommen. Als Voreſſen bei Mittageſſen ſchneide man alles Angegebene in ſolche
[Abbildung]
Striemen, rühre ein Paar hartgekochte, ganz fein geriebene Eidotter an die Sauce und damit den Sa- lat vorſichtig an, damit Alles ganz bleibe.
8. Härings-Salat für den täglichen Tiſch.
Zu 2 Teller Kartoffeln, rothe Mäuſe ſind am beſten dazu, 2—3 gewäſſerte Häringe, gehackt oder geſchnitten, 2 Unter- taſſen voll Carotten, eben ſo viel ſaure Aepfel und Fleiſch, Alles in feine Scheiben geſchnitten, mit Zwiebeln, Baumöl, Eſſig, Pfeffer und Salz vorſichtig angerührt, damit es ganz bleibe. Hat man ſaure Sahne, gebe man etwas zur Sauce, ſonſt muß der Eſſig durch etwas Milch oder Waſſer gemil- dert werden, weil dieſer Salat viel Sauce bedarf.
9. Feiner Kartoffeln-Salat.
Man nehme hierzu, wenn man die Wahl hat, rothe Mäuſe, koche ſie mit Salz gahr, ziehe ſogleich die Schale ab und ſchneide ſie warm in feine Scheibchen, gieße 1 Taſſe kochendes Waſſer darüber und decke ſie zu, bis die Sauce fertig iſt. Für 6 Per- ſonen 6 Salatlöffel feines Oel, eben ſo viel rothen Wein, 6 Löffel Eſſig, nach der Schärfe deſſelben auch noch Waſſer, gehörig Pfeffer und Salz dazu, und damit die Scheiben ganz bleiben, gibt man eine Lage Kartoffel in die Salatſchüſſel, ei- nige Löffel Sauce darüber und ſo fort, bis alle Kartoffeln gut angefeuchtet ſind. Vorher tunkt man einige Scheiben von glei-
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Salate.
Scheidelinie hält, damit man von allen Seiten in der Gränze
bleibe. Rund herum legt man einen Rand von einer beliebigen
Farbe, wählt man weiß oder gelb, ſo ſehen Blättchen von
krauſer Peterſilie darauf gelegt, hübſch aus; ſo kann man auch
gewäſſerte, durchgeriſſene und aufgerollte Sardellen und Capern
zum Auszieren benutzen. Auch kann man die Schüſſel mit den
genannten Sachen kreisförmig belegen. Es werden Zwiebeln
nach No. 1 dabei herumgereicht, oder man vermiſcht die Hälfte
des Salats, ehe man ihn verziert, mit 1—2 fein gehackten Zwie-
beln und legt als Erkennungszeichen eine kleine Zwiebel in
die Mitte der Schüſſel.
Auf dieſe Weiſe bereitet wird der Häringsſalat bei Abend-
eſſen, Herren- und Damen-Thees und Frühſtücks genommen.
Als Voreſſen bei Mittageſſen ſchneide man alles Angegebene
in ſolche
[Abbildung]
Striemen, rühre ein Paar hartgekochte,
ganz fein geriebene Eidotter an die Sauce und damit den Sa-
lat vorſichtig an, damit Alles ganz bleibe.
8. Härings-Salat für den täglichen Tiſch.
Zu 2 Teller Kartoffeln, rothe Mäuſe ſind am beſten dazu,
2—3 gewäſſerte Häringe, gehackt oder geſchnitten, 2 Unter-
taſſen voll Carotten, eben ſo viel ſaure Aepfel und Fleiſch,
Alles in feine Scheiben geſchnitten, mit Zwiebeln, Baumöl,
Eſſig, Pfeffer und Salz vorſichtig angerührt, damit es ganz
bleibe. Hat man ſaure Sahne, gebe man etwas zur Sauce,
ſonſt muß der Eſſig durch etwas Milch oder Waſſer gemil-
dert werden, weil dieſer Salat viel Sauce bedarf.
9. Feiner Kartoffeln-Salat.
Man nehme hierzu, wenn man die Wahl hat, rothe Mäuſe,
koche ſie mit Salz gahr, ziehe ſogleich die Schale ab und ſchneide
ſie warm in feine Scheibchen, gieße 1 Taſſe kochendes Waſſer
darüber und decke ſie zu, bis die Sauce fertig iſt. Für 6 Per-
ſonen 6 Salatlöffel feines Oel, eben ſo viel rothen Wein,
6 Löffel Eſſig, nach der Schärfe deſſelben auch noch Waſſer,
gehörig Pfeffer und Salz dazu, und damit die Scheiben ganz
bleiben, gibt man eine Lage Kartoffel in die Salatſchüſſel, ei-
nige Löffel Sauce darüber und ſo fort, bis alle Kartoffeln gut
angefeuchtet ſind. Vorher tunkt man einige Scheiben von glei-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Os… [mehr]
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Osnabrück u.d.T. "Zuverlässige und selbstgeprüfte Recepte der gewöhnlichen und feineren Küche. […]". In der der Bayerischen Staatsbibliothek München, der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz sowie der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt am Main konnte kein sicherer Nachweis auf ein verfügbares Exemplar der Erstausgabe ermittelt werden. Daher wurde für das DTA die 4., vermehrte u. verbesserte Auflage aus der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz zur Digitalisierung herangezogen.
Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 262. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/300>, abgerufen am 01.03.2025.
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