richtete Suppe, bestreut sie stark mit Zucker und Zimmet und deckt sie schnell zu.
II. Klöße, die mit Brühen oder Obst gegessen werden.
17. Feine Weißbrodklöße.
Zu einem Ei dick geschmolzener Butter rührt man 4 Ei- dotter, Salz, Muskat, 2 kleine hölzerne Löffel voll Mehl, für 1 Sgr. Weißbrod ohne Krufte, welches in Wasser eingeweicht und ausgedrückt worden ist und zuletzt den Schaum der Eier. Diese Masse läßt man löffelweise auf Obst 1/2 Stunde, oder in kochendem Wasser mit Salz 1/4 Stunde kochen.
18. Eine andere Art Weißbrodklöße.
Man schneide von 1 Sgr. Weißbrod die Oberrinde in kleine Würfel und brate sie in Butter oder Speck gelb, dann schütte man so viel Milch auf das Brod, daß es darin gut weichen kann, zerreibe es, gebe dann stark 4 hölzerne Rührlöffel voll Mehl, 4--6 Eier, Salz, Muskat, einen Löffel geschmolzener Butter und die gebratene Kruste dazu, rühre Alles gut unter einander und koche sie wie die vorigen.
19. Kartoffelnklöße.
Zwei Suppenteller geriebener Kartoffeln, die am Tage vor- her mit der Schale gekocht worden sind, 4 hölzerne Rührlöffel voll Mehl, Muskat, Salz, eine Obertasse geschmolzener But- ter und 6 Eier, das Weiße zu Schnee geschlagen. Alles wohl unter einander gerührt, mit dem Löffel abgestochen, in kochen- des Wasser mit Salz gegeben und 1/4 Stunde gekocht. Man gibt braune Butter nach Belieben mit geriebenem Brod dazu.
Es gehören hierzu mehlige Kartoffeln, wässerige Kartoffeln machen die Klöße kleberig.
20. Große Kartoffelnklöße.
Die mit der Schale in Wasser und Salz nicht ganz weich gekochten Kartoffeln werden abgeschält, und nachdem sie völlig
Klöße.
richtete Suppe, beſtreut ſie ſtark mit Zucker und Zimmet und deckt ſie ſchnell zu.
II. Klöße, die mit Brühen oder Obſt gegeſſen werden.
17. Feine Weißbrodklöße.
Zu einem Ei dick geſchmolzener Butter rührt man 4 Ei- dotter, Salz, Muskat, 2 kleine hölzerne Löffel voll Mehl, für 1 Sgr. Weißbrod ohne Krufte, welches in Waſſer eingeweicht und ausgedrückt worden iſt und zuletzt den Schaum der Eier. Dieſe Maſſe läßt man löffelweiſe auf Obſt ½ Stunde, oder in kochendem Waſſer mit Salz ¼ Stunde kochen.
18. Eine andere Art Weißbrodklöße.
Man ſchneide von 1 Sgr. Weißbrod die Oberrinde in kleine Würfel und brate ſie in Butter oder Speck gelb, dann ſchütte man ſo viel Milch auf das Brod, daß es darin gut weichen kann, zerreibe es, gebe dann ſtark 4 hölzerne Rührlöffel voll Mehl, 4—6 Eier, Salz, Muskat, einen Löffel geſchmolzener Butter und die gebratene Kruſte dazu, rühre Alles gut unter einander und koche ſie wie die vorigen.
19. Kartoffelnklöße.
Zwei Suppenteller geriebener Kartoffeln, die am Tage vor- her mit der Schale gekocht worden ſind, 4 hölzerne Rührlöffel voll Mehl, Muskat, Salz, eine Obertaſſe geſchmolzener But- ter und 6 Eier, das Weiße zu Schnee geſchlagen. Alles wohl unter einander gerührt, mit dem Löffel abgeſtochen, in kochen- des Waſſer mit Salz gegeben und ¼ Stunde gekocht. Man gibt braune Butter nach Belieben mit geriebenem Brod dazu.
Es gehören hierzu mehlige Kartoffeln, wäſſerige Kartoffeln machen die Klöße kleberig.
20. Große Kartoffelnklöße.
Die mit der Schale in Waſſer und Salz nicht ganz weich gekochten Kartoffeln werden abgeſchält, und nachdem ſie völlig
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0276"n="238"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#g">Klöße</hi>.</fw><lb/>
richtete Suppe, beſtreut ſie ſtark mit Zucker und Zimmet und<lb/>
deckt ſie ſchnell zu.</p></div></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#b"><hirendition="#aq">II.</hi> Klöße, die mit Brühen oder Obſt<lb/>
gegeſſen werden.</hi></head><lb/><divn="3"><head>17. Feine Weißbrodklöße.</head><lb/><p>Zu einem Ei dick geſchmolzener Butter rührt man 4 Ei-<lb/>
dotter, Salz, Muskat, 2 kleine hölzerne Löffel voll Mehl, für<lb/>
1 Sgr. Weißbrod ohne Krufte, welches in Waſſer eingeweicht<lb/>
und ausgedrückt worden iſt und zuletzt den Schaum der Eier.<lb/>
Dieſe Maſſe läßt man löffelweiſe auf Obſt ½ Stunde, oder<lb/>
in kochendem Waſſer mit Salz ¼ Stunde kochen.</p></div><lb/><divn="3"><head>18. Eine andere Art Weißbrodklöße.</head><lb/><p>Man ſchneide von 1 Sgr. Weißbrod die Oberrinde in kleine<lb/>
Würfel und brate ſie in Butter oder Speck gelb, dann ſchütte<lb/>
man ſo viel Milch auf das Brod, daß es darin gut weichen<lb/>
kann, zerreibe es, gebe dann ſtark 4 hölzerne Rührlöffel voll<lb/>
Mehl, 4—6 Eier, Salz, Muskat, einen Löffel geſchmolzener<lb/>
Butter und die gebratene Kruſte dazu, rühre Alles gut unter<lb/>
einander und koche ſie wie die vorigen.</p></div><lb/><divn="3"><head>19. Kartoffelnklöße.</head><lb/><p>Zwei Suppenteller geriebener Kartoffeln, die am Tage vor-<lb/>
her mit der Schale gekocht worden ſind, 4 hölzerne Rührlöffel<lb/>
voll Mehl, Muskat, Salz, eine Obertaſſe geſchmolzener But-<lb/>
ter und 6 Eier, das Weiße zu Schnee geſchlagen. Alles wohl<lb/>
unter einander gerührt, mit dem Löffel abgeſtochen, in kochen-<lb/>
des Waſſer mit Salz gegeben und ¼ Stunde gekocht. Man<lb/>
gibt braune Butter nach Belieben mit geriebenem Brod dazu.</p><lb/><p>Es gehören hierzu mehlige Kartoffeln, wäſſerige Kartoffeln<lb/>
machen die Klöße kleberig.</p></div><lb/><divn="3"><head>20. Große Kartoffelnklöße.</head><lb/><p>Die mit der Schale in Waſſer und Salz nicht ganz weich<lb/>
gekochten Kartoffeln werden abgeſchält, und nachdem ſie völlig<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[238/0276]
Klöße.
richtete Suppe, beſtreut ſie ſtark mit Zucker und Zimmet und
deckt ſie ſchnell zu.
II. Klöße, die mit Brühen oder Obſt
gegeſſen werden.
17. Feine Weißbrodklöße.
Zu einem Ei dick geſchmolzener Butter rührt man 4 Ei-
dotter, Salz, Muskat, 2 kleine hölzerne Löffel voll Mehl, für
1 Sgr. Weißbrod ohne Krufte, welches in Waſſer eingeweicht
und ausgedrückt worden iſt und zuletzt den Schaum der Eier.
Dieſe Maſſe läßt man löffelweiſe auf Obſt ½ Stunde, oder
in kochendem Waſſer mit Salz ¼ Stunde kochen.
18. Eine andere Art Weißbrodklöße.
Man ſchneide von 1 Sgr. Weißbrod die Oberrinde in kleine
Würfel und brate ſie in Butter oder Speck gelb, dann ſchütte
man ſo viel Milch auf das Brod, daß es darin gut weichen
kann, zerreibe es, gebe dann ſtark 4 hölzerne Rührlöffel voll
Mehl, 4—6 Eier, Salz, Muskat, einen Löffel geſchmolzener
Butter und die gebratene Kruſte dazu, rühre Alles gut unter
einander und koche ſie wie die vorigen.
19. Kartoffelnklöße.
Zwei Suppenteller geriebener Kartoffeln, die am Tage vor-
her mit der Schale gekocht worden ſind, 4 hölzerne Rührlöffel
voll Mehl, Muskat, Salz, eine Obertaſſe geſchmolzener But-
ter und 6 Eier, das Weiße zu Schnee geſchlagen. Alles wohl
unter einander gerührt, mit dem Löffel abgeſtochen, in kochen-
des Waſſer mit Salz gegeben und ¼ Stunde gekocht. Man
gibt braune Butter nach Belieben mit geriebenem Brod dazu.
Es gehören hierzu mehlige Kartoffeln, wäſſerige Kartoffeln
machen die Klöße kleberig.
20. Große Kartoffelnklöße.
Die mit der Schale in Waſſer und Salz nicht ganz weich
gekochten Kartoffeln werden abgeſchält, und nachdem ſie völlig
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Os… [mehr]
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Osnabrück u.d.T. "Zuverlässige und selbstgeprüfte Recepte der gewöhnlichen und feineren Küche. […]". In der der Bayerischen Staatsbibliothek München, der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz sowie der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt am Main konnte kein sicherer Nachweis auf ein verfügbares Exemplar der Erstausgabe ermittelt werden. Daher wurde für das DTA die 4., vermehrte u. verbesserte Auflage aus der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz zur Digitalisierung herangezogen.
Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 238. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/276>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.