Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849.

Bild:
<< vorherige Seite

Gelees und Gefrornes.
legt das Durchgelaufene auf eine ausgespannte Serviette und
gießt einen schon durchgelaufenen und wieder heißgemachten
Zitronen-Gelee darauf.

14. Gelee von Himbeeren, Johannisbeeren, sauren Kir-
schen oder Erdbeeren.

Ein halbes Pfund Zucker wird mit 3/4 Maß Wasser und ei-
nem Eiweiß geläutert, ausgeschäumt, mit 1 Maß von obigem
Obst an's Feuer gesetzt, damit es 2 Stunden langsam zieht,
auf ein Tuch gegossen, ohne es zu drücken. Der durchgelau-
fene Saft wird mit 1 1/2 Loth aufgelös'ter Hausenblase ver-
mischt und in eine Assiette gegeben.

Statt des frischen Obstes kann man auch eingekochten Saft
gebrauchen und weniger Zucker nehmen.

15. Marmorirter Gelee.

Es wird 1/2 Maß Kirsch-Gelee, eben so viel Blancmanger,
genommen, eine Form auf Eis gesetzt, wodurch die Masse
schneller fest wird. In dieselbe gibt man 1 Zoll hoch Gelee,
wenn derselbe fest ist, eben so viel lauwarmen Blancmanger
und so fort, bis beides zu Ende ist. Nachdem der Gelee ganz
fest geworden, stürzt man ihn auf eine Schüssel, oder auch
wohl auf ein Brett, schneidet ihn mit einem scharfen, warmen
Messer in Scheiben und legt ihn zierlich auf eine Schüssel.

16. Frucht-Gelee ohne Zusatz von Stand.

Gelees von Johannis- oder Himbeeren, besonders aber von
Kirschäpfeln, wie man sie beim Einmachen der Früchte findet,
in Glas- oder Porzellanformen aufbewahrt und beim Gebrauch
umgestürzt, machen schöne Geleeschüsseln.

III. Gefrornes.
17. Allgemeine Regeln.

Die Geräthschaften dazu sind: ein Eimer und eine Büchse
von Zinn oder Blech, die ganz fest verschlossen werden können;

Gelees und Gefrornes.
legt das Durchgelaufene auf eine ausgeſpannte Serviette und
gießt einen ſchon durchgelaufenen und wieder heißgemachten
Zitronen-Gelee darauf.

14. Gelee von Himbeeren, Johannisbeeren, ſauren Kir-
ſchen oder Erdbeeren.

Ein halbes Pfund Zucker wird mit ¾ Maß Waſſer und ei-
nem Eiweiß geläutert, ausgeſchäumt, mit 1 Maß von obigem
Obſt an’s Feuer geſetzt, damit es 2 Stunden langſam zieht,
auf ein Tuch gegoſſen, ohne es zu drücken. Der durchgelau-
fene Saft wird mit 1 ½ Loth aufgelöſ’ter Hauſenblaſe ver-
miſcht und in eine Aſſiette gegeben.

Statt des friſchen Obſtes kann man auch eingekochten Saft
gebrauchen und weniger Zucker nehmen.

15. Marmorirter Gelee.

Es wird ½ Maß Kirſch-Gelee, eben ſo viel Blancmanger,
genommen, eine Form auf Eis geſetzt, wodurch die Maſſe
ſchneller feſt wird. In dieſelbe gibt man 1 Zoll hoch Gelee,
wenn derſelbe feſt iſt, eben ſo viel lauwarmen Blancmanger
und ſo fort, bis beides zu Ende iſt. Nachdem der Gelee ganz
feſt geworden, ſtürzt man ihn auf eine Schüſſel, oder auch
wohl auf ein Brett, ſchneidet ihn mit einem ſcharfen, warmen
Meſſer in Scheiben und legt ihn zierlich auf eine Schüſſel.

16. Frucht-Gelee ohne Zuſatz von Stand.

Gelees von Johannis- oder Himbeeren, beſonders aber von
Kirſchäpfeln, wie man ſie beim Einmachen der Früchte findet,
in Glas- oder Porzellanformen aufbewahrt und beim Gebrauch
umgeſtürzt, machen ſchöne Geleeſchüſſeln.

III. Gefrornes.
17. Allgemeine Regeln.

Die Geräthſchaften dazu ſind: ein Eimer und eine Büchſe
von Zinn oder Blech, die ganz feſt verſchloſſen werden können;

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0269" n="231"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Gelees und Gefrornes</hi>.</fw><lb/>
legt das Durchgelaufene auf eine ausge&#x017F;pannte Serviette und<lb/>
gießt einen &#x017F;chon durchgelaufenen und wieder heißgemachten<lb/>
Zitronen-Gelee darauf.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>14. Gelee von Himbeeren, Johannisbeeren, &#x017F;auren Kir-<lb/>
&#x017F;chen oder Erdbeeren.</head><lb/>
            <p>Ein halbes Pfund Zucker wird mit ¾ Maß Wa&#x017F;&#x017F;er und ei-<lb/>
nem Eiweiß geläutert, ausge&#x017F;chäumt, mit 1 Maß von obigem<lb/>
Ob&#x017F;t an&#x2019;s Feuer ge&#x017F;etzt, damit es 2 Stunden lang&#x017F;am zieht,<lb/>
auf ein Tuch gego&#x017F;&#x017F;en, ohne es zu drücken. Der durchgelau-<lb/>
fene Saft wird mit 1 ½ Loth aufgelö&#x017F;&#x2019;ter Hau&#x017F;enbla&#x017F;e ver-<lb/>
mi&#x017F;cht und in eine A&#x017F;&#x017F;iette gegeben.</p><lb/>
            <p>Statt des fri&#x017F;chen Ob&#x017F;tes kann man auch eingekochten Saft<lb/>
gebrauchen und weniger Zucker nehmen.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>15. Marmorirter Gelee.</head><lb/>
            <p>Es wird ½ Maß Kir&#x017F;ch-Gelee, eben &#x017F;o viel Blancmanger,<lb/>
genommen, eine Form auf Eis ge&#x017F;etzt, wodurch die Ma&#x017F;&#x017F;e<lb/>
&#x017F;chneller fe&#x017F;t wird. In die&#x017F;elbe gibt man 1 Zoll hoch Gelee,<lb/>
wenn der&#x017F;elbe fe&#x017F;t i&#x017F;t, eben &#x017F;o viel lauwarmen Blancmanger<lb/>
und &#x017F;o fort, bis beides zu Ende i&#x017F;t. Nachdem der Gelee ganz<lb/>
fe&#x017F;t geworden, &#x017F;türzt man ihn auf eine Schü&#x017F;&#x017F;el, oder auch<lb/>
wohl auf ein Brett, &#x017F;chneidet ihn mit einem &#x017F;charfen, warmen<lb/>
Me&#x017F;&#x017F;er in Scheiben und legt ihn zierlich auf eine Schü&#x017F;&#x017F;el.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>16. Frucht-Gelee ohne Zu&#x017F;atz von Stand.</head><lb/>
            <p>Gelees von Johannis- oder Himbeeren, be&#x017F;onders aber von<lb/>
Kir&#x017F;chäpfeln, wie man &#x017F;ie beim Einmachen der Früchte findet,<lb/>
in Glas- oder Porzellanformen aufbewahrt und beim Gebrauch<lb/>
umge&#x017F;türzt, machen &#x017F;chöne Gelee&#x017F;chü&#x017F;&#x017F;eln.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">III.</hi> Gefrornes.</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head>17. Allgemeine Regeln.</head><lb/>
            <p>Die Geräth&#x017F;chaften dazu &#x017F;ind: ein Eimer und eine Büch&#x017F;e<lb/>
von Zinn oder Blech, die ganz fe&#x017F;t ver&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en werden können;<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[231/0269] Gelees und Gefrornes. legt das Durchgelaufene auf eine ausgeſpannte Serviette und gießt einen ſchon durchgelaufenen und wieder heißgemachten Zitronen-Gelee darauf. 14. Gelee von Himbeeren, Johannisbeeren, ſauren Kir- ſchen oder Erdbeeren. Ein halbes Pfund Zucker wird mit ¾ Maß Waſſer und ei- nem Eiweiß geläutert, ausgeſchäumt, mit 1 Maß von obigem Obſt an’s Feuer geſetzt, damit es 2 Stunden langſam zieht, auf ein Tuch gegoſſen, ohne es zu drücken. Der durchgelau- fene Saft wird mit 1 ½ Loth aufgelöſ’ter Hauſenblaſe ver- miſcht und in eine Aſſiette gegeben. Statt des friſchen Obſtes kann man auch eingekochten Saft gebrauchen und weniger Zucker nehmen. 15. Marmorirter Gelee. Es wird ½ Maß Kirſch-Gelee, eben ſo viel Blancmanger, genommen, eine Form auf Eis geſetzt, wodurch die Maſſe ſchneller feſt wird. In dieſelbe gibt man 1 Zoll hoch Gelee, wenn derſelbe feſt iſt, eben ſo viel lauwarmen Blancmanger und ſo fort, bis beides zu Ende iſt. Nachdem der Gelee ganz feſt geworden, ſtürzt man ihn auf eine Schüſſel, oder auch wohl auf ein Brett, ſchneidet ihn mit einem ſcharfen, warmen Meſſer in Scheiben und legt ihn zierlich auf eine Schüſſel. 16. Frucht-Gelee ohne Zuſatz von Stand. Gelees von Johannis- oder Himbeeren, beſonders aber von Kirſchäpfeln, wie man ſie beim Einmachen der Früchte findet, in Glas- oder Porzellanformen aufbewahrt und beim Gebrauch umgeſtürzt, machen ſchöne Geleeſchüſſeln. III. Gefrornes. 17. Allgemeine Regeln. Die Geräthſchaften dazu ſind: ein Eimer und eine Büchſe von Zinn oder Blech, die ganz feſt verſchloſſen werden können;

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Os… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/269
Zitationshilfe: Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 231. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/269>, abgerufen am 13.11.2024.