tassen voll feines Griesmehl, Zucker, auf dem eine Zitrone ab- gerieben ist, Zimmet, Muskatblüthe, eine starke Messerspitze Salz und 2 Eidotter und läßt es ein wenig kochen. Dann streiche man dies einen Finger dick auf flache, mit etwas Mehl bestaubte Schüsseln, schneide es, kalt geworden, in drei Finger breite Scheiben und bestaube jede Schnitte von allen Seiten mit Mehl. Darauf schlage man einige Eier mit Zucker, drehe die Schnitten darin um, bestreue sie mit gestoßenem Zwieback und backe sie in Schmelzbutter A. 24, oder in einer mit But- ter heiß gemachten Kuchenpfanne gelb. Man kann auch ohne Weiteres einen dicken Reisbrei nehmen, die Stücke in Mehl umdrehen, in Butter backen und mit Zucker und Zimmet be- streuen.
7. Schweizer Semmelgericht.
Man schneide kleine Semmel- oder Milchbrödchen ein Mal durch, weiche sie in kalter Milch, bis sie durch und durch weich sind und lässet solche wieder davon ablaufen. Dann setzt man Schmelzbutter A. 24 in einem kleinen eisernen Topfe zu Feuer, läßt sie kochen und gibt die Semmel hinein, legt sie ein Mal herum und backt sie gelblich braun. Mit Zucker und Zimmet gleich bestreut, gibt man sie mit geschlagener Sahne oder ei- ner Wein-Sauce zur Tafel. Warm sind sie am besten, doch auch kalt recht gut.
8. Geschlagene Sahne nach Schweizer Art.
In guter Sahne vom vorigen Tage, es darf aber keine Milch darunter sein, läßt man ein gespaltenes Stück Vanille etwa eine Stunde ausziehen, gibt dann Zucker nach Geschmack hinzu und schlägt sie im Keller mit einem Schneebesen in gleichmäßiger Schnelligkeit, indem man denselben immer hin und her bewegt, nimmt zuweilen den Schaum ab, legt ihn auf ein Haarsieb, schüttet die abgelaufene Flüssigkeit wieder zur Sahne und fährt fort zu schlagen, bis man den Schaum zu- sammen hat. Dann nimmt man die Vanille heraus (man kann sie mehrere Male gebrauchen) und gibt diese geschlagene Sahne in einer Assiette zur Tafel, oder man benutze sie nach Angabe.
Anmerk. Man kann die Vanille auch mit Zucker fein stoßen, auf diese Weise gebraucht man viel weniger.
Eier-, Milch- und Mehl-Speiſen.
taſſen voll feines Griesmehl, Zucker, auf dem eine Zitrone ab- gerieben iſt, Zimmet, Muskatblüthe, eine ſtarke Meſſerſpitze Salz und 2 Eidotter und läßt es ein wenig kochen. Dann ſtreiche man dies einen Finger dick auf flache, mit etwas Mehl beſtaubte Schüſſeln, ſchneide es, kalt geworden, in drei Finger breite Scheiben und beſtaube jede Schnitte von allen Seiten mit Mehl. Darauf ſchlage man einige Eier mit Zucker, drehe die Schnitten darin um, beſtreue ſie mit geſtoßenem Zwieback und backe ſie in Schmelzbutter A. 24, oder in einer mit But- ter heiß gemachten Kuchenpfanne gelb. Man kann auch ohne Weiteres einen dicken Reisbrei nehmen, die Stücke in Mehl umdrehen, in Butter backen und mit Zucker und Zimmet be- ſtreuen.
7. Schweizer Semmelgericht.
Man ſchneide kleine Semmel- oder Milchbrödchen ein Mal durch, weiche ſie in kalter Milch, bis ſie durch und durch weich ſind und läſſet ſolche wieder davon ablaufen. Dann ſetzt man Schmelzbutter A. 24 in einem kleinen eiſernen Topfe zu Feuer, läßt ſie kochen und gibt die Semmel hinein, legt ſie ein Mal herum und backt ſie gelblich braun. Mit Zucker und Zimmet gleich beſtreut, gibt man ſie mit geſchlagener Sahne oder ei- ner Wein-Sauce zur Tafel. Warm ſind ſie am beſten, doch auch kalt recht gut.
8. Geſchlagene Sahne nach Schweizer Art.
In guter Sahne vom vorigen Tage, es darf aber keine Milch darunter ſein, läßt man ein geſpaltenes Stück Vanille etwa eine Stunde ausziehen, gibt dann Zucker nach Geſchmack hinzu und ſchlägt ſie im Keller mit einem Schneebeſen in gleichmäßiger Schnelligkeit, indem man denſelben immer hin und her bewegt, nimmt zuweilen den Schaum ab, legt ihn auf ein Haarſieb, ſchüttet die abgelaufene Flüſſigkeit wieder zur Sahne und fährt fort zu ſchlagen, bis man den Schaum zu- ſammen hat. Dann nimmt man die Vanille heraus (man kann ſie mehrere Male gebrauchen) und gibt dieſe geſchlagene Sahne in einer Aſſiette zur Tafel, oder man benutze ſie nach Angabe.
Anmerk. Man kann die Vanille auch mit Zucker fein ſtoßen, auf dieſe Weiſe gebraucht man viel weniger.
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Eier-, Milch- und Mehl-Speiſen.
taſſen voll feines Griesmehl, Zucker, auf dem eine Zitrone ab-
gerieben iſt, Zimmet, Muskatblüthe, eine ſtarke Meſſerſpitze
Salz und 2 Eidotter und läßt es ein wenig kochen. Dann
ſtreiche man dies einen Finger dick auf flache, mit etwas Mehl
beſtaubte Schüſſeln, ſchneide es, kalt geworden, in drei Finger
breite Scheiben und beſtaube jede Schnitte von allen Seiten
mit Mehl. Darauf ſchlage man einige Eier mit Zucker, drehe
die Schnitten darin um, beſtreue ſie mit geſtoßenem Zwieback
und backe ſie in Schmelzbutter A. 24, oder in einer mit But-
ter heiß gemachten Kuchenpfanne gelb. Man kann auch ohne
Weiteres einen dicken Reisbrei nehmen, die Stücke in Mehl
umdrehen, in Butter backen und mit Zucker und Zimmet be-
ſtreuen.
7. Schweizer Semmelgericht.
Man ſchneide kleine Semmel- oder Milchbrödchen ein Mal
durch, weiche ſie in kalter Milch, bis ſie durch und durch weich
ſind und läſſet ſolche wieder davon ablaufen. Dann ſetzt man
Schmelzbutter A. 24 in einem kleinen eiſernen Topfe zu Feuer,
läßt ſie kochen und gibt die Semmel hinein, legt ſie ein Mal
herum und backt ſie gelblich braun. Mit Zucker und Zimmet
gleich beſtreut, gibt man ſie mit geſchlagener Sahne oder ei-
ner Wein-Sauce zur Tafel. Warm ſind ſie am beſten, doch
auch kalt recht gut.
8. Geſchlagene Sahne nach Schweizer Art.
In guter Sahne vom vorigen Tage, es darf aber keine
Milch darunter ſein, läßt man ein geſpaltenes Stück Vanille
etwa eine Stunde ausziehen, gibt dann Zucker nach Geſchmack
hinzu und ſchlägt ſie im Keller mit einem Schneebeſen in
gleichmäßiger Schnelligkeit, indem man denſelben immer hin
und her bewegt, nimmt zuweilen den Schaum ab, legt ihn
auf ein Haarſieb, ſchüttet die abgelaufene Flüſſigkeit wieder zur
Sahne und fährt fort zu ſchlagen, bis man den Schaum zu-
ſammen hat. Dann nimmt man die Vanille heraus (man
kann ſie mehrere Male gebrauchen) und gibt dieſe geſchlagene
Sahne in einer Aſſiette zur Tafel, oder man benutze ſie nach
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Os… [mehr]
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Osnabrück u.d.T. "Zuverlässige und selbstgeprüfte Recepte der gewöhnlichen und feineren Küche. […]". In der der Bayerischen Staatsbibliothek München, der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz sowie der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt am Main konnte kein sicherer Nachweis auf ein verfügbares Exemplar der Erstausgabe ermittelt werden. Daher wurde für das DTA die 4., vermehrte u. verbesserte Auflage aus der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz zur Digitalisierung herangezogen.
Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 136. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/174>, abgerufen am 01.03.2025.
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