beeren, oder sauren, ausgesteinten Kirschen oder Pflaumen belegt, die dann mit dem nöthigen Zucker bestreut werden müssen. Oder man bestreicht den Teig mit jedem beliebigen Eingemachten oder auch gutem Compot, rollt ihn der Länge nach auf, drückt den Teig an beiden Seiten zu, rollt ihn in eine Serviette, die man nach beiden Seiten zusammen schlägt und kocht ihn mit kochendem Wasser ununterbrochen 2 volle Stunden.
Dieser Pudding wird ohne Sauce mit geriebenem Zucker gegeben. Kalt kann er als Kuchen servirt werden und ist als solcher sehr zu empfehlen; nur muß dann zum Teig statt Nierenfett, Butter genommen werden.
5. Englischer Aepfel-Pudding.
Ein Pfund feines Mehl, 1/2 Pfund fein geschabtes Nieren- fett und 2 gehäufte Theelöffel voll pulverisirten Ingwer reibt man gut unter einander und macht dann mit kaltem Wasser einen Teig daraus, der wie Weißbrodteig nicht an den Hän- den klebt. Man gebraucht dazu beinahe eine Tasse Wasser. Dann rollt man diesen Teig rund aus, legt eine Serviette in eine tiefe Schüssel, staubt etwas Mehl darüber, legt das ausgerollte Blatt hinein, füllt es mit in vier Theile geschnit- tenen sauren Aepfeln und einigen ganzen Nelken, drückt den Teig oben fest zusammen, bindet das Tuch zu und kocht ihn mit kochendem Wasser und 2 Löffel voll Salz ununterbrochen 11/2--2 Stunden, je nachdem die Aepfel mürbe sind. Man gibt Zucker dabei.
6. Englischer Korinthen-Pudding.
Es wird 1 Pfund feines Mehl mit 1/2 Pfund ganz fein gehacktem Nierenfett und etwas Salz vermengt, dann werden 3 schäumig geschlagene Eier, 1/4 Maß fette Milch, 4 Loth Zucker, 12 Loth Korinthen, 12 Loth ausgesteinte Rosinen und Gewürz nach Belieben, dazu gerührt und dies in einer Form 4--6 Stunden gekocht.
Es kann eine Wein- oder Rum-Sauce dazu gegeben wer- den; für den täglichen Tisch ist folgende billigere zu empfehlen. Man läßt etwas feines Mehl mit Butter anziehen, rührt
Puddings.
beeren, oder ſauren, ausgeſteinten Kirſchen oder Pflaumen belegt, die dann mit dem nöthigen Zucker beſtreut werden müſſen. Oder man beſtreicht den Teig mit jedem beliebigen Eingemachten oder auch gutem Compot, rollt ihn der Länge nach auf, drückt den Teig an beiden Seiten zu, rollt ihn in eine Serviette, die man nach beiden Seiten zuſammen ſchlägt und kocht ihn mit kochendem Waſſer ununterbrochen 2 volle Stunden.
Dieſer Pudding wird ohne Sauce mit geriebenem Zucker gegeben. Kalt kann er als Kuchen ſervirt werden und iſt als ſolcher ſehr zu empfehlen; nur muß dann zum Teig ſtatt Nierenfett, Butter genommen werden.
5. Engliſcher Aepfel-Pudding.
Ein Pfund feines Mehl, ½ Pfund fein geſchabtes Nieren- fett und 2 gehäufte Theelöffel voll pulveriſirten Ingwer reibt man gut unter einander und macht dann mit kaltem Waſſer einen Teig daraus, der wie Weißbrodteig nicht an den Hän- den klebt. Man gebraucht dazu beinahe eine Taſſe Waſſer. Dann rollt man dieſen Teig rund aus, legt eine Serviette in eine tiefe Schüſſel, ſtaubt etwas Mehl darüber, legt das ausgerollte Blatt hinein, füllt es mit in vier Theile geſchnit- tenen ſauren Aepfeln und einigen ganzen Nelken, drückt den Teig oben feſt zuſammen, bindet das Tuch zu und kocht ihn mit kochendem Waſſer und 2 Löffel voll Salz ununterbrochen 1½—2 Stunden, je nachdem die Aepfel mürbe ſind. Man gibt Zucker dabei.
6. Engliſcher Korinthen-Pudding.
Es wird 1 Pfund feines Mehl mit ½ Pfund ganz fein gehacktem Nierenfett und etwas Salz vermengt, dann werden 3 ſchäumig geſchlagene Eier, ¼ Maß fette Milch, 4 Loth Zucker, 12 Loth Korinthen, 12 Loth ausgeſteinte Roſinen und Gewürz nach Belieben, dazu gerührt und dies in einer Form 4—6 Stunden gekocht.
Es kann eine Wein- oder Rum-Sauce dazu gegeben wer- den; für den täglichen Tiſch iſt folgende billigere zu empfehlen. Man läßt etwas feines Mehl mit Butter anziehen, rührt
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Puddings.
beeren, oder ſauren, ausgeſteinten Kirſchen oder Pflaumen
belegt, die dann mit dem nöthigen Zucker beſtreut werden
müſſen. Oder man beſtreicht den Teig mit jedem beliebigen
Eingemachten oder auch gutem Compot, rollt ihn der Länge
nach auf, drückt den Teig an beiden Seiten zu, rollt ihn in
eine Serviette, die man nach beiden Seiten zuſammen ſchlägt
und kocht ihn mit kochendem Waſſer ununterbrochen 2 volle
Stunden.
Dieſer Pudding wird ohne Sauce mit geriebenem Zucker
gegeben. Kalt kann er als Kuchen ſervirt werden und iſt als
ſolcher ſehr zu empfehlen; nur muß dann zum Teig ſtatt
Nierenfett, Butter genommen werden.
5. Engliſcher Aepfel-Pudding.
Ein Pfund feines Mehl, ½ Pfund fein geſchabtes Nieren-
fett und 2 gehäufte Theelöffel voll pulveriſirten Ingwer reibt
man gut unter einander und macht dann mit kaltem Waſſer
einen Teig daraus, der wie Weißbrodteig nicht an den Hän-
den klebt. Man gebraucht dazu beinahe eine Taſſe Waſſer.
Dann rollt man dieſen Teig rund aus, legt eine Serviette in
eine tiefe Schüſſel, ſtaubt etwas Mehl darüber, legt das
ausgerollte Blatt hinein, füllt es mit in vier Theile geſchnit-
tenen ſauren Aepfeln und einigen ganzen Nelken, drückt den
Teig oben feſt zuſammen, bindet das Tuch zu und kocht ihn
mit kochendem Waſſer und 2 Löffel voll Salz ununterbrochen
1½—2 Stunden, je nachdem die Aepfel mürbe ſind. Man
gibt Zucker dabei.
6. Engliſcher Korinthen-Pudding.
Es wird 1 Pfund feines Mehl mit ½ Pfund ganz fein
gehacktem Nierenfett und etwas Salz vermengt, dann werden
3 ſchäumig geſchlagene Eier, ¼ Maß fette Milch, 4 Loth
Zucker, 12 Loth Korinthen, 12 Loth ausgeſteinte Roſinen und
Gewürz nach Belieben, dazu gerührt und dies in einer Form
4—6 Stunden gekocht.
Es kann eine Wein- oder Rum-Sauce dazu gegeben wer-
den; für den täglichen Tiſch iſt folgende billigere zu empfehlen.
Man läßt etwas feines Mehl mit Butter anziehen, rührt
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Os… [mehr]
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Osnabrück u.d.T. "Zuverlässige und selbstgeprüfte Recepte der gewöhnlichen und feineren Küche. […]". In der der Bayerischen Staatsbibliothek München, der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz sowie der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt am Main konnte kein sicherer Nachweis auf ein verfügbares Exemplar der Erstausgabe ermittelt werden. Daher wurde für das DTA die 4., vermehrte u. verbesserte Auflage aus der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz zur Digitalisierung herangezogen.
Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/148>, abgerufen am 01.03.2025.
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