Die Form muß gleich nach dem Gebrauch mit einem Tuch ausgerieben und nicht fest zugedeckt, an einem trockenen Ort aufbewahrt werden. Ist solche, wenn ein Pudding darin ge- kocht werden soll, nochmals ausgerieben, streicht man sie über- all mit Butter aus, bestreut sie mit fein gestoßenem Zwieback, und sie ist zum Gebrauch fertig.
Will man den Pudding in einem Tuch kochen, so muß dasselbe vorher gut ausgewässert, der Raum zwischen Band und Masse weder zu weit noch zu enge sein, und das Wasser ununterbrochen stark kochen, weil der Pudding sonst dicht wird und also mißräth. Es ist daher eine Form vorzuziehen.
Bei Hefen-Puddings darf die Form nur reichlich halb ge- füllt sein, bei andern Massen läßt man gewöhnlich den vier- ten Theil fehlen. Dann wird die Form fest verschlossen, da, wo sie geöffnet wird, rund herum mit Mehl und etwas Was- ser zusammen gerührt, bestrichen, und so tief in kochendes Wasser gestellt, daß das Wasser während des Kochens nicht ganz an den Rand reicht, da sonst leicht etwas in die Form dringen kann, was das Aufgehen des Puddings verhindert. Um das Aufspringen der Form zu verhüten, welches zuweilen der Fall ist, lege man zwei Bolten darauf. Der Pudding muß fortwährend gleichmäßig kochen und deßhalb darf man zum Nachschütten auch kein kaltes Wasser nehmen, auch ja nicht an den Topf stoßen, wodurch der Pudding leicht zusam- mensinkt. Beim Anrichten muß die Schüssel gewärmt sein. Ist es Winter und die Küche weit vom Speisezimmer ent- fernt, so nehme man die Form erst kurz vor dem Eintritt in das Zimmer ab.
Am vorzüglichsten gerathen alle Puddings, wenn sie in einem Dampfkessel gekocht werden.
2. Plumm-Pudding.
Vier Eier, das Weiße zu Schaum geschlagen, reichlich 1/4 Maß junge Sahne, 1/2 Pfund feines Mehl, 1/2 Pfund
Puddings.
E. Puddings.
1. Vom Kochen der Puddings.
Die Form muß gleich nach dem Gebrauch mit einem Tuch ausgerieben und nicht feſt zugedeckt, an einem trockenen Ort aufbewahrt werden. Iſt ſolche, wenn ein Pudding darin ge- kocht werden ſoll, nochmals ausgerieben, ſtreicht man ſie über- all mit Butter aus, beſtreut ſie mit fein geſtoßenem Zwieback, und ſie iſt zum Gebrauch fertig.
Will man den Pudding in einem Tuch kochen, ſo muß daſſelbe vorher gut ausgewäſſert, der Raum zwiſchen Band und Maſſe weder zu weit noch zu enge ſein, und das Waſſer ununterbrochen ſtark kochen, weil der Pudding ſonſt dicht wird und alſo mißräth. Es iſt daher eine Form vorzuziehen.
Bei Hefen-Puddings darf die Form nur reichlich halb ge- füllt ſein, bei andern Maſſen läßt man gewöhnlich den vier- ten Theil fehlen. Dann wird die Form feſt verſchloſſen, da, wo ſie geöffnet wird, rund herum mit Mehl und etwas Waſ- ſer zuſammen gerührt, beſtrichen, und ſo tief in kochendes Waſſer geſtellt, daß das Waſſer während des Kochens nicht ganz an den Rand reicht, da ſonſt leicht etwas in die Form dringen kann, was das Aufgehen des Puddings verhindert. Um das Aufſpringen der Form zu verhüten, welches zuweilen der Fall iſt, lege man zwei Bolten darauf. Der Pudding muß fortwährend gleichmäßig kochen und deßhalb darf man zum Nachſchütten auch kein kaltes Waſſer nehmen, auch ja nicht an den Topf ſtoßen, wodurch der Pudding leicht zuſam- menſinkt. Beim Anrichten muß die Schüſſel gewärmt ſein. Iſt es Winter und die Küche weit vom Speiſezimmer ent- fernt, ſo nehme man die Form erſt kurz vor dem Eintritt in das Zimmer ab.
Am vorzüglichſten gerathen alle Puddings, wenn ſie in einem Dampfkeſſel gekocht werden.
2. Plumm-Pudding.
Vier Eier, das Weiße zu Schaum geſchlagen, reichlich ¼ Maß junge Sahne, ½ Pfund feines Mehl, ½ Pfund
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Puddings.
E. Puddings.
1. Vom Kochen der Puddings.
Die Form muß gleich nach dem Gebrauch mit einem Tuch
ausgerieben und nicht feſt zugedeckt, an einem trockenen Ort
aufbewahrt werden. Iſt ſolche, wenn ein Pudding darin ge-
kocht werden ſoll, nochmals ausgerieben, ſtreicht man ſie über-
all mit Butter aus, beſtreut ſie mit fein geſtoßenem Zwieback,
und ſie iſt zum Gebrauch fertig.
Will man den Pudding in einem Tuch kochen, ſo muß
daſſelbe vorher gut ausgewäſſert, der Raum zwiſchen Band
und Maſſe weder zu weit noch zu enge ſein, und das Waſſer
ununterbrochen ſtark kochen, weil der Pudding ſonſt dicht wird
und alſo mißräth. Es iſt daher eine Form vorzuziehen.
Bei Hefen-Puddings darf die Form nur reichlich halb ge-
füllt ſein, bei andern Maſſen läßt man gewöhnlich den vier-
ten Theil fehlen. Dann wird die Form feſt verſchloſſen, da,
wo ſie geöffnet wird, rund herum mit Mehl und etwas Waſ-
ſer zuſammen gerührt, beſtrichen, und ſo tief in kochendes
Waſſer geſtellt, daß das Waſſer während des Kochens nicht
ganz an den Rand reicht, da ſonſt leicht etwas in die Form
dringen kann, was das Aufgehen des Puddings verhindert.
Um das Aufſpringen der Form zu verhüten, welches zuweilen
der Fall iſt, lege man zwei Bolten darauf. Der Pudding
muß fortwährend gleichmäßig kochen und deßhalb darf man
zum Nachſchütten auch kein kaltes Waſſer nehmen, auch ja
nicht an den Topf ſtoßen, wodurch der Pudding leicht zuſam-
menſinkt. Beim Anrichten muß die Schüſſel gewärmt ſein.
Iſt es Winter und die Küche weit vom Speiſezimmer ent-
fernt, ſo nehme man die Form erſt kurz vor dem Eintritt in
das Zimmer ab.
Am vorzüglichſten gerathen alle Puddings, wenn ſie in
einem Dampfkeſſel gekocht werden.
2. Plumm-Pudding.
Vier Eier, das Weiße zu Schaum geſchlagen, reichlich
¼ Maß junge Sahne, ½ Pfund feines Mehl, ½ Pfund
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Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Os… [mehr]
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Osnabrück u.d.T. "Zuverlässige und selbstgeprüfte Recepte der gewöhnlichen und feineren Küche. […]". In der der Bayerischen Staatsbibliothek München, der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz sowie der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt am Main konnte kein sicherer Nachweis auf ein verfügbares Exemplar der Erstausgabe ermittelt werden. Daher wurde für das DTA die 4., vermehrte u. verbesserte Auflage aus der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz zur Digitalisierung herangezogen.
Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/146>, abgerufen am 13.11.2024.
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