Diese nicht zu stark getrockneten Böhnchen setzt man mit weichem Wasser zu Feuer und läßt sie langsam zum Kochen kommen. Nachdem sie 1/2 Stunde gekocht haben, schüttet man das Wasser ab und gibt frisches darauf und wiederholt dies noch ein Mal. Haben sie 3 Stunden ununterbrochen langsam gekocht, werden sie weich sein. Man schüttet sie dann auf ei- nen Durchschlag und stovt sie wie frische Salatbohnen auf, oder gibt eine saure Eiersauce dazu. -- Beilage wie bei fri- schen Bohnen.
69. Getrocknete Schneidbohnen.
Werden mit kaltem Wasser zu Feuer gesetzt und nachdem sie 1/2 Stunde gekocht haben, rein abgeschüttet, Wasser mit Butter zum Kochen gebracht, die Bohnen hineingeschüttet, später kleine Kartoffeln darauf gelegt, das nöthige Salz übergestreut und beim Anrichten etwas Kartoffelmehl durchgeschwenkt. Hat man Petersilie, so kann man nach Belieben etwas durchrühren. Man kann zum Kochen auf 2 Stunden rechnen.
Beilagen: Rauch- oder Pökelfleisch, gebratene Mettwurst, Schinken.
70. Getrocknete gelbe Erbsen.
Gut verlesen und gewaschen setzt man sie mit weichem Wasser zu Feuer, läßt sie bei 2maligem Abschütten jedes Mal 1/2 Stunde kochen, schüttet sie ab und läßt sie mit anderm weichen Wasser und Butter, bei öfterem Nachschütten weich und kurz einkochen, gibt Salz hinzu, rührt sie durch einen Durchschlag, läßt sie wieder kochend heiß werden, richtet sie in einer Schüssel, etwas erhöht glatt gestrichen, an, bedeckt sie mit in Butter braun ge- bratenen Zwiebeln und steckt gebratene Weißbrodstreifchen um den Rand.
Zeit des Kochens 21/2--3 Stunden. Beilage: gesalzenes Schweinefleisch und Häring.
71. Weiße Bohnen.
Werden wie Erbsen weich gekocht, jedoch 3 Mal abgeschüttet und nicht durchgerührt. Beim Anrichten kann man ein wenig Essig hinzufügen; oder man schüttet die Bohnen ab und gibt Butter
Gemüſe.
68. Getrocknete Prinzeſſen-Böhnchen.
Dieſe nicht zu ſtark getrockneten Böhnchen ſetzt man mit weichem Waſſer zu Feuer und läßt ſie langſam zum Kochen kommen. Nachdem ſie ½ Stunde gekocht haben, ſchüttet man das Waſſer ab und gibt friſches darauf und wiederholt dies noch ein Mal. Haben ſie 3 Stunden ununterbrochen langſam gekocht, werden ſie weich ſein. Man ſchüttet ſie dann auf ei- nen Durchſchlag und ſtovt ſie wie friſche Salatbohnen auf, oder gibt eine ſaure Eierſauce dazu. — Beilage wie bei fri- ſchen Bohnen.
69. Getrocknete Schneidbohnen.
Werden mit kaltem Waſſer zu Feuer geſetzt und nachdem ſie ½ Stunde gekocht haben, rein abgeſchüttet, Waſſer mit Butter zum Kochen gebracht, die Bohnen hineingeſchüttet, ſpäter kleine Kartoffeln darauf gelegt, das nöthige Salz übergeſtreut und beim Anrichten etwas Kartoffelmehl durchgeſchwenkt. Hat man Peterſilie, ſo kann man nach Belieben etwas durchrühren. Man kann zum Kochen auf 2 Stunden rechnen.
Beilagen: Rauch- oder Pökelfleiſch, gebratene Mettwurſt, Schinken.
70. Getrocknete gelbe Erbſen.
Gut verleſen und gewaſchen ſetzt man ſie mit weichem Waſſer zu Feuer, läßt ſie bei 2maligem Abſchütten jedes Mal ½ Stunde kochen, ſchüttet ſie ab und läßt ſie mit anderm weichen Waſſer und Butter, bei öfterem Nachſchütten weich und kurz einkochen, gibt Salz hinzu, rührt ſie durch einen Durchſchlag, läßt ſie wieder kochend heiß werden, richtet ſie in einer Schüſſel, etwas erhöht glatt geſtrichen, an, bedeckt ſie mit in Butter braun ge- bratenen Zwiebeln und ſteckt gebratene Weißbrodſtreifchen um den Rand.
Zeit des Kochens 2½—3 Stunden. Beilage: geſalzenes Schweinefleiſch und Häring.
71. Weiße Bohnen.
Werden wie Erbſen weich gekocht, jedoch 3 Mal abgeſchüttet und nicht durchgerührt. Beim Anrichten kann man ein wenig Eſſig hinzufügen; oder man ſchüttet die Bohnen ab und gibt Butter
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Gemüſe.
68. Getrocknete Prinzeſſen-Böhnchen.
Dieſe nicht zu ſtark getrockneten Böhnchen ſetzt man mit
weichem Waſſer zu Feuer und läßt ſie langſam zum Kochen
kommen. Nachdem ſie ½ Stunde gekocht haben, ſchüttet man
das Waſſer ab und gibt friſches darauf und wiederholt dies
noch ein Mal. Haben ſie 3 Stunden ununterbrochen langſam
gekocht, werden ſie weich ſein. Man ſchüttet ſie dann auf ei-
nen Durchſchlag und ſtovt ſie wie friſche Salatbohnen auf,
oder gibt eine ſaure Eierſauce dazu. — Beilage wie bei fri-
ſchen Bohnen.
69. Getrocknete Schneidbohnen.
Werden mit kaltem Waſſer zu Feuer geſetzt und nachdem ſie
½ Stunde gekocht haben, rein abgeſchüttet, Waſſer mit Butter
zum Kochen gebracht, die Bohnen hineingeſchüttet, ſpäter kleine
Kartoffeln darauf gelegt, das nöthige Salz übergeſtreut und
beim Anrichten etwas Kartoffelmehl durchgeſchwenkt. Hat man
Peterſilie, ſo kann man nach Belieben etwas durchrühren. Man
kann zum Kochen auf 2 Stunden rechnen.
Beilagen: Rauch- oder Pökelfleiſch, gebratene Mettwurſt,
Schinken.
70. Getrocknete gelbe Erbſen.
Gut verleſen und gewaſchen ſetzt man ſie mit weichem Waſſer
zu Feuer, läßt ſie bei 2maligem Abſchütten jedes Mal ½ Stunde
kochen, ſchüttet ſie ab und läßt ſie mit anderm weichen Waſſer
und Butter, bei öfterem Nachſchütten weich und kurz einkochen,
gibt Salz hinzu, rührt ſie durch einen Durchſchlag, läßt ſie
wieder kochend heiß werden, richtet ſie in einer Schüſſel, etwas
erhöht glatt geſtrichen, an, bedeckt ſie mit in Butter braun ge-
bratenen Zwiebeln und ſteckt gebratene Weißbrodſtreifchen um
den Rand.
Zeit des Kochens 2½—3 Stunden. Beilage: geſalzenes
Schweinefleiſch und Häring.
71. Weiße Bohnen.
Werden wie Erbſen weich gekocht, jedoch 3 Mal abgeſchüttet und
nicht durchgerührt. Beim Anrichten kann man ein wenig Eſſig
hinzufügen; oder man ſchüttet die Bohnen ab und gibt Butter
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Os… [mehr]
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Osnabrück u.d.T. "Zuverlässige und selbstgeprüfte Recepte der gewöhnlichen und feineren Küche. […]". In der der Bayerischen Staatsbibliothek München, der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz sowie der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt am Main konnte kein sicherer Nachweis auf ein verfügbares Exemplar der Erstausgabe ermittelt werden. Daher wurde für das DTA die 4., vermehrte u. verbesserte Auflage aus der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz zur Digitalisierung herangezogen.
Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/138>, abgerufen am 22.12.2024.
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